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ADFC TestRhein-Sieg-Kreis ist etwas fahrradfreundlicher geworden

Lesezeit 3 Minuten
Fahrraddemo

In Hennef-Uckerath demonstrierten im Februar mehr als 40 Radfahrer für einen Radweg entlang der Bundesstraße 8.

Rhein-Sieg-Kreis – Eine etwas bessere Note, aber immer noch erhebliche Probleme in der Infrastruktur: Das ist das Ergebnis für den Rhein-Sieg-Kreis im 9. Fahrradklimatest, den der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in einer virtuellen Konferenz vorgestellt hat.

Der stellvertretende Vorsitzende des ADFC Bonn/Rhein-Sieg, Bernhard Meier, freute sich über einen kräftigen Anstieg bei den Teilnehmern. Fast ein Drittel mehr waren es im Vergleich zu 2018, gut 2700 Menschen antworteten auf die 27 Fragen, nur 15 Prozent davon seien Vereinsmitglieder gewesen.

Zwar verbesserte sich die Note leicht von 4,1 auf 4,0, doch die „nicht wirklich verbesserte Infrastruktur“ stellt den ADFC nicht zufrieden. Meier sprach allerdings auch von „Löchern in der Wolkendecke“.

Meckenheim bundesweit zweitbeste Kleinstadt in Sachen Fahrradfreundlichkeit

Meckenheim landete auf Platz 2 im bundesweiten Ranking der Kommunen mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern. Inzwischen sind es 17 von 19 Kommunen, bei denen ausreichend Teilnehmer mitmachen, drei mehr als vor zwei Jahren.

RS-Fahrradklima

Der ADFC hat erneut untersucht, wie fahrradfreundlich die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis sind. 

Allerdings sind es gerade diese drei, die das Gesamtergebnis nach unten ziehen. Ohne sie würde der Kreis bei 3,9 landen. Immerhin, so führte der verkehrspolitische Sprecher des ADFC für das Rechtsrheinische, Peter Lorscheid, aus: „Es ist nicht weiter nach unten gegangen.“ Gegen den bundesweiten Trend hat sich der Kreis nach oben bewegt.

Leihsysteme können punkten

Insbesondere Infrastrukturprobleme kritisieren die Radler, etwa Führung an Baustellen, Ampelschaltungen, Breite der Radwege. Die schlechteste Note gab es im Schnitt für die Radweg-Falschparkerkontrolle. Bessere Zensuren erreichten Faktoren wie Spaß oder Stress, die Erreichbarkeit des Stadtzentrums oder die Möglichkeit zum zügigen Radfahren.

Deutlich über dem Bundestrend werteten die Radfahrer an Rhein und Sieg öffentliche Fahrradleihsysteme. „Da hat sich der Kreis erheblich nach oben entwickelt“, lobte Lorscheid. Im Linksrheinischen gab es dafür Notensprünge bis zu 2,7 in Wachtberg, selbst im Rechtsrheinischen, wo Leihräder erst nach der Befragung eingeführt wurden, setzte es gute Werte.

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Dabei werden diese weniger stark gewichtet als Infrastrukturthemen. Der Radfahrboom habe sich verstärkt, sagte Lorscheid, handfeste Verbesserungen fehlten aber noch.

Über starke Verbesserungen in Wachtberg und Meckenheim freute sich der verkehrspolitische Sprecher im Linksrheinischen, Georg Wilmers. Für die Spitzenposition Meckenheims hatte er eine Erklärung: Seit Jahrzehnten werde das Radfahren als Mobilitätsoption in den Planungen mitgedacht.

Der ADFC schlägt das Konzept der Radpendlerrouten vor, auf weniger befahrenen Straßen. André Berbuir, Abteilungsleiter Verkehr und Mobilität beim Kreis, nahm die Ergebnisse mit Interesse auf. Nur für die Kreisstraßen könne die Verwaltung planen, aber der Ausbau von Radwegen dauere seine Zeit.

Zwei Ingenieure seien eingestellt worden, auf Fördertöpfe werde zugegriffen. Er plädierte für Rücksichtnahme, nur durch Miteinander seien Erfolge erreichbar. Sein Kollege Sven Habedank ergänzte, anders als in Großstädten gebe es im Kreis kaum mehrspurige Straßen, von denen Verkehrsflächen abgetrennt werden könnten.

Straßenverkehrsamtsleiter Harald Pütz versprach ein offenes Ohr für überschaubare Lösungen. Der ADFC Hennef titelte bei der Vorstellung seiner Ergebnisse sehr deutlich: „Hennefer fahren gerne Rad, aber fühlen sich nicht sicher genug.“