Burg WissemNeue Ausstellung zum Thema Freundschaft startet im Troisdorfer Bilderbuchmuseum

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Almut Tscheuschner hat die Ausstellung Friends forever im Bilderbuchmuseum Burg Wissem kuratiert.

Almut Tscheuschner hat die Ausstellung Friends forever im Bilderbuchmuseum Burg Wissem kuratiert.

Mit der Ausstellung „Best Friends 4ever“ gewährt das Bilderbuchmuseum einen Einblick in Bilderbücher, in denen es um Freundschaft geht.

Freundschaften haben viele Gesichter. Und sie sind nicht zuletzt deswegen ein häufig aufgegriffenes Thema in Bilderbüchern. Die außergewöhnlich breite Palette spiegelt sich im großen Bestand des Bilderbuchmuseums Burg Wissem. Mit der Ausstellung „Best Friends 4ever“ gewährt das Team einen schönen Einblick.

Der Troisdorfer Bestand umfasst 20.000 Originale

„Ein Hoch auf die Freundschaft“ soll die von Almut Tscheuschner kuratierte Schau sein. Sie greift die lange Tradition von Ausstellungen auf, die wichtige Werke aus dem inzwischen rund 20.000 Originale umfassenden Museumsbestand der Öffentlichkeit zugänglich machen. 

Einmal im Jahr soll diese Tradition nun wieder aufleben, jeweils zu unterschiedlichen Themen. Und, so Museumsleiterin Dr. Pauline Liesenn, zeigen, „wofür das Haus auch zuständig ist“: Bewahren, Sammeln und Forschen seien Aufträge an das Museum. Auch die Illustratorinnen und Illustratoren wie Philipp Waechter wüssten es zu schätzen, dass ihre Arbeiten, seien es Dauerleihgaben oder Besitz des Museums, immer wieder öffentlich gezeigt würden. „Sie sollen nicht nur im Schrank liegen.“

Ausstellung in Troisdorf zeigt große künstlerische Vielfalt

Auch am Leihverkehr von Museen und Bibliotheken, für den Almut Tscheuschner neben der Erfassung von Ankäufen und Schenkungen unter anderem zuständig ist, beteiligt sich das Bilderbuchmuseum. Unlängst gingen beispielsweise Illustrationen zu Otfried Preußlers „Krabat“ für eine Ausstellung an die Berliner Staatsbibliothek.

Im Troisdorfer Herrenhaus hatten Almut Tscheuschner und ihre Kolleginnen die Qual der Wahl angesichts der Fülle von hochkarätigen Originalen der bekanntesten Illustratorinnen und Illustratoren. Schwerpunkte, die von Raum zu Raum wechseln, zeigen die Vielfalt des Themas und seiner künstlerischen Behandlung. Die Frage: „Was verbinde ich mit Freundschaft?“, und mögliche Antworten bestimmen den ersten Raum, das Thema „Freunde finden“ den zweiten.

Eine Bilderbuchillustration zeigt eine Schulklasse, auf dem Lehrerpult sitzt ein Löwe. Unter dem Pult liegt die Lehrerin, während die Kinder jubeln.

Für „Das Löwenmädchen“ erhielt Julie Völk 2015 den Troisdorfer Bilderbuchpreis.

Die Schwierigkeiten in diesem Prozess beschreibt Nikolaus Heidelbach in seinem Buch „Bruno und Ulla“: Erst nach vielen Wirrungen und Abenteuern werden die beiden gute Freunde. Wobei die Auswahl der Illustrationen durchaus nicht verschweigt, dass die Suche nach Freunde auch misslingen kann. Eine Situation, die das 2021 mit dem Bilderbuchpreis ausgezeichnete Buch „Frosch will auch“ von Nele Brönner aufgreift.

„Freundschaft verbindet“, heißt es im dritten Raum: junge und alte Menschen zum Beispiel wie in Jacky Gleichs „Opa Meume und ich“ oder zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Der Ausstellungstitel „Best friends 4ever“ steht über dem vierten Ausstellungsraum: Hier werde die Freundschaft gefeiert, sagen die Ausstellungsmacherinnen – nicht zuletzt mit Helme Heines Bilderbuchklassiker „Freunde“ über Franz Hahn, Johnny Mauser und den dicken Waldemar. 

Auch in den Dekorationsfundus sind Tscheuschner, Liesen und die Museumspädagogin Jennifer Walter-Hammel für diesen Raum gestiegen, haben den Bauernhof Mullewapp zum Leben erweckt. Ebenfalls ist hier Mitmachen gefragt: Welches Wort beschreibt Freundschaft? Die Antworten können hier gemalt oder aufgeschrieben und aufgehängt werden. 

Zwei Mäuse aus Papierstücken halten jeweils eine blaue und eine gelbe Scheibe in der Hand.

Sehr stolz ist das Museum Burg Wissem, ein Original von Leo Lionni zu besitzen: Eine Illustration aus dem Buch 'Das kleine Blau und das kleine Gelb'

Dass der Troisdorfer Bilderbuchpreis oft ein Sprungbrett für eine Karriere auf dem Buchmarkt ist, beweist Julie Völk, deren Buch „Das Löwenmädchen“ 2015 prämiert wurde. Weltweiten Ruf genießt bis heute der 1999 US-Grafiker Leo Lionni. Und so ist der Stolz des Museumsteams verständlich, eine Originalillustration zu dem 1959 erschienen Klassiker „Das kleine Blau und das kleine Gelb“ zeigen zu können. 

Ausstellung ist in Troisdorf bis zum 15. September zu sehen

Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 15. September. Zur Eröffnung am Sonntag, 30. Juni, 15 Uhr, gibt es Musik mit dem Duo Fug und Janina, im Anschluss ein kreatives Bastelprogramm für Kinder.

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