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Schottische FansDie Tartan Army feiert auch in Siegburg ihre Mannschaft

Lesezeit 2 Minuten
Fünf Männer in einem Biergarten vor einem Public-Viewing-Bildschirm.

Schotten feiern die EM in Siegburg, von links: Cameron, Alexander und Scudder Greenshields mit Scott und Stephen Maxwell.

Fünf Männer aus Coatbridge bei Glasgow zeigen große Sympathien für ihr Gastgeberland im Allgemeinen und die Kreisstadt im Besonderen.

Zu den unbestritten schönsten Seiten des Fußballs gehört das völkerverbindende Element. Erst recht, wenn Deutschland Gäste aus Schottland hat: so wie Cameron, Alexander und Scudder Greenshields sowie Scott und Stephen Maxwell, die die Gelegenheit zu einem Familienausflug nutzten.

Entspannt im Siegburger S-Carré

Die fünf saßen gewissermaßen zur Feindbeobachtung im S-Carré und verfolgten ziemlich entspannt die Begegnung Dänemark - England, die aus schottischer Sicht mit einem durchaus genehmen 1:1 endete.

Siegburg sei eine wunderschöne Stadt, da waren sich die Männer einig, die im Parkhotel Kranz gleich am Fuß des Michaelsbergs Quartier bezogen hatten. Die Dimension der Kreisstadt dürfte sie an Zuhause erinnert haben: Ihr Heimatort Coatbridge in der Nähe von Glasgow zählt 44 000 Einwohner, etwa so viele wie Siegburg. Coatbridge gilt als Zentrum der schottischen Eisenindustrie.

Lob fanden sie auch für das EM-Stadion in Köln und den „großartigen Dom“. Kölsch allerdings, so befand Stephen Maxwell, habe es in sich. „Der Alkohol steigt ganz langsam von den Beinen in den Kopf.“ Die passende Grundlage, eine kölsche Flönz, erinnere ihn durchaus an das schottische Nationalgericht Haggis.

Lob für die deutsche, Tadel für die englische Mannschaft

Für die allseits verbreitete Beliebtheit der Bravehearts hat Scudder Greenshields eine naheliegende Erklärung: „Die Schotten sind ein freundliches Volk, wie die Deutschen“, hat zumindest er beobachtet. Einig sind sich alle, dass die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann Favorit ist.

„Absolut fantastisch“ sei die Elf der Gastgeber, die den Schotten gleich zum Auftakt der EM eine 5:1-Niederlage bescherte. Anders werden die direkten Nachbarn eingeschätzt: England habe zwar tolle Einzelspieler, die aber nicht als Team aufträten.

„Zum Finale kommen wir wieder“

Im Gespräch zeigt das Quintett auch den sprichwörtlichen schottischen Humor. Die Truppe muss am Samstag wieder nach Hause, einen Tag vor der entscheidenden Partie gegen Ungarn. Da könne sich dann die große Stärke der Schotten zeigen: „Wir spielen mit Herz“, wie es Alexander Greenshields auf den Punkt bringt.

„Aber zum Finale kommen wir wieder“, versichert Alexander Greenshields, den der - eigentlich Grund zur Besorgnis gebende - dritte Tabellenplatz und ein immer noch ausstehender Sieg der Schotten nicht weiter zu beunruhigen scheinen. Und selbst wenn es übel für die Tartan Army ausgehen sollte, stellt Stephen Maxwell selbstbewusst fest: „Wir sind die besten Verlierer der Welt.“