Der Brückberger Zoch ist traditionell der erste Zug im Rhein-Sieg-Kreis. 2025 fällt er auf den Wahlsonntag.
SessionKarnevalszug zieht trotz Bundestagswahl am 23. Februar über den Siegburger Brückberg
Bundestagswahlen mitten in der Session, das ist in allen jeck gesinnten Regionen der Republik ein Umstand, der in Karnevalsgesellschaften und Kommunalverwaltungen Kopfzerbrechen bereitet, vor allem, wenn öffentliche Raumkapazitäten anders als gewohnt nicht zur Verfügung stehen.
Entspannt sieht man dem Datum indes auf dem Siegburger Brückberg entgegen, obwohl dort am 23. Februar sogar der Veedelszoch durch die Straßen ziehen soll, eine Woche vor Tulpensonntag. „Wir haben damit kein Problem“, sagt Claudia Kelter, Geschäftsführerin der Gesellschaft „Fründe vom Brückberger Veedelszoch“ und Zugleiterin, „der Zug findet ganz normal statt.“ Sie selbst werde morgens wählen gehen und ab mittags am Zugweg stehen, um zu kontrollieren, ob alles ordnungsgemäß vonstatten gehe.
Siegburger Karneval läuft einfach durch
Auch Jörg Sola-Schröder, Präsident des Siegburger Karnevalskomitees, dem die Fründe vom Brückberger Veedelszoch angeschlossen sind, rechnet nicht mit Einschränkungen. „Wir hätten uns etwas anders gewünscht als Bundestagswahlen in der Session“, betont er. Aber in der Kreisstadt laufe der Karneval „einfach durch“, zumindest nach derzeitigem Kenntnisstand. Im vergangenen Jahr wurde die Anzahl der Zugteilnehmer mit 1030 angegeben. Der Brückberger Zoch ist traditionell der erste Zug im Kreisgebiet.
In der Stadtverwaltung bewährt sich geübte Routine: „Von den 350 benötigten Wahlhelferinnen und -helfern stammen rund 200 aus der Verwaltung“, heißt es aus dem Rathaus. Berufungen liefen auf Hochtouren, bislang gebe es kaum Absagen. Für Wahlhelfer gebe es eine Entschädigung in Form des sogenannten Erfrischungsgelds, über deren Höhe noch entschieden werde.
Für zwei von 23 Wahllokalen, die nicht zur Verfügung stehen, habe man bereits Ersatz gefunden. Auf die verkürzte Briefwahlzeit stelle sich die Verwaltung mit erweiterten Öffnungszeiten des Wahlbüros und personeller Verstärkung ein. Insgesamt sei der vorgezogene Termin „eine Herausforderung, aber leistbar“.