Engelbert HumperdinckIn Siegburg gibt es nun eine Erinnerungsstele an den Komponisten
Siegburg – Pünktlich zum 100. Todestag des gebürtigen Siegburgs Engelbert Humperdinck hat Bürgermeister Stefan Rosemann eine Erinnerungsstele enthüllt, an einem mit besonderem Bedacht ausgewähltem Standort: Unterhalb des Spielplatzes am Michelsbergs weisen jetzt Text und Bilder auf Leben und Werk des Komponisten hin, der am 27. September im mecklenburgischen Neustrelitz starb.
Über einen QR-Code können per Smartphone fünf seiner beliebtesten Lieder, die er für die Erfolgsoper Hänsel und Gretel schrieb, abgerufen werden.
Die Initiative zu der Stele ging von den Humperdinck-Freunden Siegburg aus, wobei der Verein von der Siegburgerin Irene Pigulla, Inhaberin der Engelbert-Humperdinck-Apotheke, unterstützt wurde.
Die Vorsitzende Susanne Haase-Mühlbauer erläuterte vor Ort, man wolle mit dem Standort bewusst „ganz nah an die Jugend heranrücken“. Humperdinck habe, bevor er Komponist werden konnte, erst eine Ausbildung als Bauzeichner absolvieren müssen. Junge Menschen sollten das als Ansporn sehen, „in sich hineinzuhorchen“, um die eigenen Talente zu erkennen.
Puppentheater „Figurenzauberei“ zeigt eine Hänsel- und Gretel-Inszenierung
Zur Enthüllung war auch Irmi Wette gekommen, eine Urgroßenkelin von Humperdincks Schwester Adelheid, die mit ihrem Puppentheater „Figurenzauberei“ eine Hänsel- und Gretel-Inszenierung zeigt. Unter ihren ausdrucksstark gearbeiteten Puppen sind auch Engelbert Humperdinck und Adelheid Wette, die das Libretto zu dessen Hänsel und Gretel schrieb, dem größten Erfolg des Komponisten.
Susanne Haase-Mühlbauer erwägt das Theater nach Siegburg zu holen, wenn der Verein der Humperdinck-Freunde im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Am Fundament der Stele stehen noch Arbeiten aus, so dass sie noch einmal entfernt werden muss, in wenigen Tagen aber wieder aufgestellt wird.
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Tagebücher des Sohns Wolfram Humperdinck befinden sich jetzt als Leihgabe des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann im Fundus des Stadtmuseums. „Seine Tagebücher sind, so hat ein erster kursorischer Blick gezeigt, eine wichtige Fundgrube – nicht nur für die Humperdinck-Rezeption während des Dritten Reiches und der Nachkriegsjahre, sondern ganz allgemein für das Musikleben dieser langen Epoche“, so die Kreisstadt in einer Mitteilung.
Darüber hinaus seien sie von enormer lokalhistorischer Bedeutung und gäben Einblicke in die Bemühungen zum Aufbau einer Humperdinck-Sammlung und eines Museums in der Kreisstadt.