Die FDP in Rhein-Sieg hat Vorschläge zur Mobilität gemacht. Darunter ist die Verlängerung der Bonner Seilbahn bis Siegburg und eine Schwebebahn.
Vision der FDPSchwebebahn zwischen Lohmar und Siegburg könnte Berufsverkehr entlasten
Von Peter Freitag
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Eine Schwebebahn, wie sie diese Visualisierung zeigt, könnten sich die Liberalen in Siegburg vorstellen.
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Das Wort „Technologieoffenheit“ dürfte im Bürgerhaus Troisdorf-Spich wohl das meistverwendete gewesen sein. Beim Kreisparteitag der FDP wurde in zahlreichen Wortbeiträgen dieser Begriff bemüht, um das Festhalten der Liberalen am Verbrennungsmotor zu begründen. Auch Henning Höne, der neue Vorsitzende der NRW-FDP, stärkte Bundesverkehrsminister Volker Wissing in seiner Rede ausdrücklich den Rücken bei dessen Bemühungen, das von der EU geplante Aus für den Verbrennermotor ab 2035 zu Fall zu bringen.
FDP macht Vorschläge zur Mobilität im Rhein-Sieg-Kreis
Auf bewährte, aber auch auf neue Technologien setzten die Liberalen im Kreis bei der künftigen Verkehrspolitik für die Region. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die 100 Delegierten einen Leitantrag zur Mobilität im Rhein-Sieg-Kreis. Unter dem Titel „Kluge Lösungen für unsere Wachstumsregion“ skizziert die Kreis-FDP, mit welchen Projekten sie gegen den Verkehrsinfarkt in der Region vorgehen will.
Dabei setzen die Liberalen auch auf ungewöhnliche Ansätze. Einer der neuen Wege könnte ein Anschluss des Kreises an die geplante Bonner Seilbahn sein – und zwar ebenfalls mit einer Seilbahn, die entlang der Trasse der Stadtbahnlinie 66 aus der Bundesstadt bis zum ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn führt. Alternativ schlagen die Liberalen vor, die Linie 66 durch den Bau einer Hoch- oder U-Bahn-Trasse zu beschleunigen.
FDP plant Schwebebahn zwischen Siegburg und Lohmar
Deutlich futuristischer klingt ein Vorschlag, den die Siegburger FDP zum Leitantrag der Kreispartei beisteuert: Die „Ottobahn“ – eine autonome Schwebebahn – könnte im Berufsverkehr zwischen Lohmar-Franzhäuschen und dem Siegburger Bahnhof eine Alternative zur chronisch überlasteten B56 werden.
Alternativ könnte sie nach Vorstellung der FDP eine Verbindung zwischen dem Siegburger Bahnhof und der Veranstaltungshalle Rhein-Sieg-Forum schaffen.
In Taufkirchen bei München fand vor knapp einem Jahr der Spatenstich für eine Referenzstrecke der „Ottobahn“ statt. Das Projekt eines Münchener Start-ups besteht aus hängenden Kabinen, die elektrisch betrieben werden und sich schienengebunden bewegen. Nach der Bestellung einer Gondel per App hält die Gondel individuell am vorher bestimmten Abholpunkt an und senkt sich zum Einsteigen auf den Boden.
Auf moderne Technologien setzt die FDP auch beim Taxiverkehr. Hier wollen sich die Liberalen für sogenannte Sharing Taxis stark machen – Großraumtaxis, die von einem oder mehrer Fahrgästen über eine App gebucht werden können und bei denen gegebenenfalls die Fahrtkosten geteilt werden. „Der Rhein-Sieg- Kreis könnte damit Vorreiter für die Bundesrepublik Deutschland werden“, heißt es im Leitantrag.
FDP in Rhein-Sieg begrüßt den Bau der Rheinspange bei Niederkassel
In ihm bekennt sich die FDP ausdrücklich zum Bau der sogenannten Rheinspange bei Niederkassel, die mittels eines Tunnels unter dem Rhein die A59 im Rechtsrheinischen mit der A555 auf der linken Rheinseite verbinden soll.
Ebenso klar positioniert sich die Partei beim Thema ICE-Halt Siegburg/Bonn. Die Bahn habe die Zahl der ICE-Stopps in den vergangenen Jahren bei jedem Fahrplanwechsel reduziert, kritisierte die Bundestagsabgeordnete und FDP-Kreisvorsitzende Nicole Westig. Dagegen brauche es deutlich mehr davon. „Wenn eine Bahnstrecke in Deutschland geeignet ist, Pendler von der Straße in die Bahn zu holen, dann die Verbindung von Siegburg nach Frankfurt“, sagte sie.