AboAbonnieren

PerformanceSiegburger Stadtmuseum und Bibliothek werden zur Tanzbühne

Lesezeit 2 Minuten
Die künstlerische Leiterin Ilona Paszthy (2.v.l.) von der Kölner Tanzkompagnie IPTanz  und das Team von Stadtmuseum und Stadtbibliothek freuen sich auf das Tanzevent am 13. und 14. September.

Die künstlerische Leiterin Ilona Paszthy (2.v.l.) von der Kölner Tanzkompagnie IPTanz und das Team von Stadtmuseum und Stadtbibliothek freuen sich auf das Tanzevent am 13. und 14. September.

Freunde des modernen Tanzes kommen am 13. und 14. September im Siegburger Stadtmuseum und in der Stadtbibliothek bei Tanz-Miniaturen auf ihre Kosten.

Tanz, vor allem moderner Tanz, führt im Kulturbetrieb eher eine Nischenexistenz. Die Verantwortlichen des Siegburger Stadtmuseums und der Stadtbibliothek wollen das ändern. Am 13. und 14. September holen sie zusammen mit der internationalen Kölner Tanzkompagnie IPTanz eine ungewöhnliche Tanz-Inszenierung ins kulturelle Zentrum der Kreisstadt. Unter dem Titel „absence#5 deconstruction of memory“ stehen dort auf insgesamt drei Bühnen sechs Solo-Tanztheater-Miniaturen auf dem Programm, die das Publikum hautnah miterleben kann.

Im Mittelpunkt der zwischen 15 und 30 Minuten dauernden Performances, die in der Bücherei, im Museumsforum und in der Aula des Stadtmuseums stattfinden werden, steht die Erkenntnis, dass traumatische Erlebnisse auch an nachfolgende Generationen weitergegeben werden können. Ilona Paszthy, Mitbegründerin von IPtanz aus Köln, Kavitha Krishnan aus Singapur und Ildikó Mándy aus Ungarn erarbeiten zu dieser Thematik jeweils eigene Choreografie.

Das Publikum kann sich im Stadtmuseum Siegburg frei bewegen

Paszthy thematisiert die Lebensgeschichte ihrer Vorfahren, eines ungarischen Vaters und einer deutsch-polnischen Mutter, in der NS-Zeit. Kavitha Krishnan verarbeitet in ihrem Solo den Verlust ihrer Mutter und ihre Herkunft aus einer Gesellschaft zwischen Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christentum. Und Ildikó Mándy stellt ihren Beitrag unter das Motto „Mein Leben, meine Familie, mein Land, meine Welt“. Alle drei Tänzerinnen laden jeweils eine jüngere Tanzkünstlerin aus ihrem Land ein, ein eigenes Solo im selben Themenkomplex zu erarbeiten.

Das Publikum kann sich während der Aufführung der Performances frei in den Spielstätten bewegen und wird dadurch Teil des Geschehens. „Gerade das Stadtmuseum mit seiner Architektur bietet dem Publikum im Wortsinn die Möglichkeit, eigene Sichtpositionen und Perspektiven auf das Gezeigte zu entwickeln“, sagt Ilona Paszthy, die auch künstlerische Leiterin des Projekts ist.

Die Inszenierung „absence#5 deconstruction of memory“ findet am 13. und 14. September jeweils von 19.30 Uhr an im Siegburger Stadtmuseum (Markt 46) statt. Eintrittskarten kosten 18,90 Euro, ermäßigt 12,90 Euro.