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Mode und KunstSo sieht es heute im Gewölbekeller des Siegburger Architekten Hartmut de Corné aus

Lesezeit 2 Minuten
Da Porträtfoto einer blonden Frau.

Multitalent Pat Lissy hat die Kellerräume eines Hauses an der Georgstraße in Siegburg umgestaltet. Hier zeigt sie Kunst und Mode.

Der Architekt hatte den Umbau nicht mehr vollenden können. Jetzt zeigt dort Multitalent Pat Lissy Kunst und Mode.

Das Wohn- und Bürohaus nahe der Auferstehungskirche offenbart sein Geheimnis erst auf den zweiten Blick. Viele Jahre war es der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des renommierten Siegburger Architekten Hartmut de Corné (1939-2021), jetzt ist in das Kellergeschoss neues Leben eingekehrt. Multitalent Pat Lissy hat den L-förmigen Raum mit knapp 60 Quadratmetern Größe in eine Kunst- und Mode-Galerie verwandelt.

Loft-Atmosphäre in Siegburg erinnert an New York oder London

„Hartmut de Corné wollte hier sein Büro einrichten, aber dazu kam es leider nicht mehr“, berichtet Lissy. Die Vorarbeiten waren allerdings schon geleistet worden, so wurden die historischen Mauern sorgfältig sandgestrahlt. Die Rundbögen erstrahlen nun wie frisch gemauert, und die Backsteine schaffen eine Loft-Anmutung, die man eher in New York oder London verorten würde. Hier legte nun Pat Lissy Hand an.

Die Boutiquen-Besitzerin hat ihr Hauptgeschäft eine Straße weiter Am Herrengarten, ihr Konzept setzt sie auch am neuen Ort fort: ausgewählte Arbeiten bekannter und noch nicht ganz so bekannter Designer dezent, aber wirkungsvoll arrangiert. So steht ein Paar beunruhigend hoher Schaftstiefel beiläufig im Raum, von der Kleiderstange glitzert ein extravaganter, goldener Mantel, während Hüte und Oberteile auf einem Tisch wie beiläufig drapiert liegen.

Ein Mann steht neben einem abstrakten Gemälde.

Klaus Peter Kilian zeigt seine Arbeiten in der Boutique-Galerie von Pat Lissy.

Die Lichtschächte im Keller hat Lissy zu Vitrinen umgewidmet, aus denen heraus ein Buddha freundlich lächelnd das Geschehen betrachtet. In diesem Arrangement setzt derzeit der Maler Klaus Peter Kilian die Akzente: Seine farbintensiven, dynamischen Flächen scheinen wie gemacht für diese Umgebung. „Mich interessieren, wie Farben miteinander wirken und korrespondieren“, erklärt er seine mit breitem Strich kreierten Werke.

Künstler aus Köln zeigt Bild zum Krieg in der Ukraine

Eine Arbeit ragt heraus, entstanden am Tag des russischen Einmarschs in die Ukraine: In diesem Ölgemälde dominieren die ukrainischen Nationalfarben blau und gelb, während einige blutrote Tupfer verstören.

Blick in einen Gewölbekeller. Auf einem Tisch liegen Hüte.

Für Mode und Kunst – der kleine Raum bietet viele Facetten.

Pat Lissy will diesen besonderen Raum dauerhaft nutzen: „Mir ist ein unverwechselbares Ambiente wichtig. Ich habe praktisch keine Laufkundschaft, meine Kunden machen meist vorab Termine und lassen sich dann ausführlich beraten.“

Wenn es denn in den Kalender der Unternehmerin passt. Mit Anfang 50 ist Lissy aktiver denn je: „Für mich hat der Tag zu wenig Stunden.“ In den kommenden Wochen ist sie wieder auf internationalen Messen in Paris unterwegs. Manche Entdeckung von dort wird auch wieder den Weg nach Siegburg finden.

Die Ausstellung in Siegburg ist bis zum 15. September zu sehen

Die Arbeiten von Klaus Peter Kilian werden noch bis zum 15. September im Untergeschoss des Gebäudes Georgstraße 4 in Siegburg gezeigt. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag und Sonntag 13 bis 17 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr.