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Siegburg-Yuzawa30 Jahre Freundschaft halten über einen ganzen Kontinent hinweg

Lesezeit 3 Minuten
Eine Trommlergruppe auf einer Bühne

Das Trommelensemble Nagare Daiko wird zur japanischen Woche im Siegburger Stadtmuseum erwartet.

Die Freundschaft zwischen den beiden Städten wird ab dem 16. September mit einer japanischen Woche gefeiert

„Je fremder uns Menschen erscheinen, umso nachhaltiger ist das Erfolgserlebnis, wenn uns die Verständigung gelingt“, heißt es auf der Homepage der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Siegburg. Und die DJG lässt seit jetzt 30 Jahren den Worten Taten folgen. Mit Begegnungsprogrammen, bei denen Menschen aus der Kreisstadt und Yuzawa einander besuchen, aber auch mit spektakulären Kulturveranstaltungen.

Kopie von Siegburger Fachwerkhaus auf japanischer Insel Honshu

Während es in Siegburg einen Yuzawa-Weg gleich am Anno-Gymnasium gibt, in dem Japanisch seit 2019 unterrichtet wird, ist in der Stadt im Norden der japanische Hauptinsel Honshu eine Straße nach Siegburg benannt, und ein Haus ist sogar dem historischen Siegburger Fachwerkhaus Auf der Arken nachempfunden.

Japanisch-Schüler des Anno-Gymnasiums sind es, die sich noch intensivere Beziehungen wünschen und jetzt eine Petition an den Bürgermeister schickten: Aus kleinen Anfängen, die 1991 mit einem Besuch japanischer Schüler in Siegburg begonnen hätten, hätten sich im Laufe der Zeit immer wieder neue Verbindungen zwischen Schülerinnen und Schülern aus beiden Ländern entwickelt. Drei Teilnehmer des Austauschprogramms lebten mittlerweile gar in Yuzawa und hätten dort Familien gegründet.

Zwei Straßenschilder für den Yuzawa-Wegund die Zeithstraße

Der Yuzawa-Weg in Siegburg erinnert an die Städtefreundschaft, in Yuzawa gibt es wiederum eine Siegburg-Straße.

Im Gegensatz zu den 90er Jahren sei die Kommunikation dank des Internets weit einfacher. Im Juni 2023 hätten sich Schüler aus Yuzawa auf eine neunstündige Zugfahrt begeben, um eine Gruppe aus Siegburg zu überraschen, als diese gerade in Tokio war.

„Wir bitten darum, unsrer Anliegen positiv zu bescheiden, durch einen entsprechenden Ratsbeschluss die besonderen Beziehungen zwischen Siegburg und Yuzawa noch einmal zu bestätigen und analog zu den weiteren Partnerstädten Aktionen und Veranstaltungen, die der Verständigung zwischen den Jugendlichen der beiden Städten dienen, zu unterstützen“, heißt es in der Petition. Der Ausschuss für Partner- und Patenschaften kommt am 11. September zusammen.

Zum Abschluss der japanischen Woche wird am 19. September die Generalkonsulin von Japan Setsuko Kawahara als Ehrengast erwartet. Schirmherr der Woche ist der Chef der Staatskanzlei NRW Nathanael Liminski.

Drei Jahrzehnte freundschaftliche Bande zwischen Siegburg und dem japanischen Yuzawa werden gefeiert: Zum Auftakt einer Japanischen Woche kommt am Montag, 16. September, 19 Uhr die Taiko-Gruppe Nagare Daiko unter Leitung von Jürgen Klatt ins Stadtmuseum.

Vier Frauen demonstrieren auf einer Bühne das Anlegen eines Kimonos.

Welcher Kimono zu welchem Anlass? Keine einfache Frage.

Am Dienstag, 17. September, 15 Uhr folgt ein Nachmittag zu „japanischen Kulturtechniken für Eingeweihte“, zu Beginn geht es um das Anlegen eines Kimonos und Erklärungen zur Kleidungssemiotik, also den Fragen „Welcher Kimono passt zu welchem Anlass“ und „was drücken wir damit aus?“. Um 16 Uhr und 17.30 Uhr stehen jeweils Teezeremonien auf dem Programm. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, sodass eine Anmeldung per E-Mail an teezeremonie@djg-siegburg.de nötig ist. Um 19 Uhr zeigen zwei Ikebana-Meister die Kunst des Blumensteckens (Ikebana) in einer Live-Performance.

Origami-Falten für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Workshops des Japanischen Kulturinstituts Köln (JKI) zur Japanischen Sprache und Kultur werden am Mittwoch, 18. September, 14.15 Uhr bis 17 Uhr im Anno-Gymnasium geboten. Am Donnerstag, 19. September, 15 bis 18 Uhr informiert das JKI zur Japanischen Sprache und Kultur und zeigt den Film: „The Lines that Define Me“ in der Aula des Stadtmuseums. Um 19 Uhr schließt sich ein Festabend zum Abschluss der Japanischen Woche an, mit der Chorgemeinschaft Germania, der Swingphonie der Germania und Holger Mantey (Piano) und Tony Clark (Shakuhachi, Bambuslängsflöte).