Der Förderverein der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg setzte vor seiner Mitgliederversammlung ein Zeichen der Solidarität.
Kundgebung in SiegburgKlare Worte gegen Antisemitismus und Israelhass
Am 7. Oktober jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf feiernde Festivalbesucher zum ersten Mal, und es ist nicht abzusehen, welche Folgen das Verbrechen noch zeitigen wird, in Israel, in Gaza, weltweit. Ein klares Zeichen „gegen Antisemitismus und Israelhass“ immerhin setzte jetzt der Förderverein der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg, bevor er sich zur Mitgliederversammlung ins Stadtmuseum begab.
Mitgefühl auch mit palästinensischen Opfern auf Siegburger Kundgebung
Die Vorsitzende Elisabeth Winkelmeier-Becker sprach von „unvorstellbaren Gräueltaten“, denen 1200 Menschen zum Opfer fielen. Ihr Mitgefühl gelte dabei auch allen palästinensischen Opfern, die keine Verantwortung dafür trügen. Den jetzt geforderten Waffenstillstand habe es im Übrigen bis zu dem Anschlag gegeben – bis er von der Hamas gebrochen wurde.
Superintendentin Almut van Niekerk appellierte, angesichts von Unrecht nicht zu verstummen. Und berechtigte Kritik an Israel dürfe nicht in Gewalt münden. Die stellvertretende Landrätin Notburga Kuhnert gab zu bedenken, dass die Gräueltaten noch nicht beendet seien. „Warum“, das sei die Frage, die sich viele stellten.
Aus der Geschichte eine Verpflichtung ableiten
Ruth Kühn, ehemalige Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, erinnerte daran, dass es in Siegburg früher eine große jüdische Gemeinde gegeben habe und ein gutes Miteinander. 120 jüdische Mitbürger seien während der NS-Herrschaft ermordet worden, 300 hätten fliehen können. Bürgermeister Stefan Rosemann mahnte, „aus unserer Geschichte eine Verpflichtung abzuleiten“. Rund 90 Teilnehmende hatten sich der Kundgebung angeschlossen.