In Siegburg zogen 2000 Jecke beglückt durch die Stadt und sagten dem Coronavirus Lebewohl. Wir zeigen die schönsten Fotos.
Karneval2000 Jecke ziehen durch Siegburg – Die schönsten Bilder vom Rosenmontagszug
„Mir sin widder do“, da kann man der KG Rot-Weiß Kaldauen, die diese wunderbaren vier Worte auf ihren Wagen gepinnt hatte, nur Recht geben: Die Siegburger haben den Fastelovend nicht verlernt und genossen ihren großen Tag. 2000 Jecke in 40 Gruppen waren zum Rosenmontagszug zwischen Kaserne und Kreishaus unterwegs.
Um 13 Uhr hatte sich der Tross in Bewegung gesetzt, mit dem Prunkwagen des Siegburger Karnevalskomitees, dem langen Tross der Funken Blau-Weiß vorneweg, vier Kilometer lagen vor den Jecken. „Galaktisch gut“, wie man wohl in der riesigen Fußgruppe der Jugendbehindertenhilfe gesagt hätte, die als Kosmonauten und Aliens ging und klarstellte, dass auch in den unendlichen Weiten des Alls „Kamelle“ kein Fremdwort ist“.
Husaren Grün-Weiß präsentieren sich bemerkenswert gut in Form
„Lorret oder Malle, kein Bedarf, nur mit dem CVJM ist Zelten rattenscharf“: Der für seine legendären Sommerfreizeiten nutzte den Zoch zur Eigenwerbung. Insider wissen: Anders als früher geht es nicht mehr nach Texel, sondern nach Hameln im Weserbergland, wo für die jugendlichen Teilnehmer mindestens so viel Spaß auf dem Programm steht wie in der Session.
Bemerkenswert gut in Form und akrobatisch präsentierten sich die Husaren Grün-Weiß. Die Gardetänzer warfen ihre Mädchen in schwindelerregende Höhen, Geschäftsführer und Komandeur Markus Schäfer sowie der Erste Vorsitzende Michael Hennecken verrieten das Geheimnis der Fitness: Unter anderem mit Videotraining und einem Marsch „zo Fuß noh Kölle“ hatten sich die Husaren in Form gehalten.
Wenig Politik auf dem Siegburger Karnevalszug
„Die besten und lustigsten Harlekins“ versprach die Gruppe der „Harte Kern“, der weder mit Kamelle noch mit Konfetti geizte, kunterbunt wie eh und je präsentierten sich die Siegburger Clowns. „Leev Sischburger, mer han üsch vermiss, jetz weed widder jefiert nach dem janze Driss“, hieß ihre Losung nach der zweijährigen Zwangspause.
Politik wurde ansonsten eher wenig thematisiert, nachdenklich stimmte allerdings die traditionell kleinste Gruppe im Zug, die mit Frank Sander exakt einen Mann stark war: Er hatte sich in ein weißes Papst-Gewand gehüllt und trug eine Himmelsleiter mit sich, mit der er die Frage aufwarf, ob ein gestorbener Papst automatisch in den Himmel komme. „Da soll sich jeder seinen eigenen Reim drauf machen“, lautete die Anregung des Jecken, der nach eigenem Bekunden „seit den 70ern“ im Rosenmontagszug mit von der Partie ist.
„Freies Parken Luisenstraße“: Bürger zeigen zeigen dem Bürgermeister zum Zoch die Rote Karte
Links und rechts des Zugwegs fiel nicht nur knatschverdötschtes Volk auf, sondern auch rote Karten waren zu sehen, die Anwohner der Luisenstraße an die Fenster und sogar an die Autos des Ordnungsamts gepinnt hatten. Hintergrund: Zwischen Auguststraße und Ecke Kaiserstraße habe es seit vergangenem Mittwoch reichlich Knöllchen gegeben, auch auf für Bürgersteigflächen, die bereit genug für Auto und Fußgänger seien und auf denen Parken möglich gewesen sei.
„Die überschüssigen Autos sowie die Besucher aus den Nebenstraßen, die Tagesbesucher Siegburgs und auch die Arbeitnehmenden, die in Siegburg arbeiten und sich kein Parkhaus leisten können, buhlen in unserem Abschnitt um die wenigen freien Plätze“, berichtete Anwohnerin Susanne Witt. Ein Antrag auf Anwohnerplätze sei von der Stadt abgelehnt worden. Unter dem Motto „Freies Parken Luisenstraße“ zeige man dem Bürgermeister zum Zoch die Rote Karte.