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Erste Mieter im DezemberKaiser-Carré in Siegburg bald bewohnbar

Lesezeit 4 Minuten
Balkone an einem großen Wohnhaus

Die Wohnungen des Kaiser-Carrés bieten Balkone oder Dachterrassen.

Der Bau des Wohn- und Geschäftshauses ist weit fortgeschritten, rund 20 Mietverträge sind schon unterschrieben.

Hier wird noch im Treppenhaus nachgestrichen, dort an Geländern gearbeitet, im Innenhof fehlen ein paar Spielgeräte, aber es sind eher Arbeiten an Details, die noch für die Wohnungen des Kaiser-Carrés anstehen, bevor zum 1. Dezember die ersten Mieter einziehen.

Siegburg: Schandfleck in bester Lage beseitigt

Franz-Dieter Wirtz, Bereichsdirektor und Beauftragter für Immobilienmanagement bei der Kreissparkasse Köln, Martin Koll, Geschäftsführer der Projektentwicklungs-GmbH der Kreissparkasse Pareto, und Projektleiter Stefan Krause gewährten jetzt Einblicke in das Wohn- und Geschäftshaus, das an der Kaiserstraße einen ärgerlichen Zustand beendet hat: Ein wenig ansehnliches Ensemble aus leerstehenden Bauten war über Jahre auf dem sogenannten Goldberg-Areal ein Schandfleck in bester Kreisstadtlage.

Ein großes Geschäfts- und Wohnhaus mit heller Fassade

Die Fassade des Kaiser-Carrés präsentiert sich seit einigen Tagen unverhüllt Kaiserstraße

Seit einigen Tagen zeigt sich, vom Gerüst befreit, die helle repräsentative Fassade des Carrés, auf dessen beiden erste Etagen Gewerbeflächen entstehen, darauf eine U-förmige Wohnanlage mit fünf Geschossen für 69 Mietwohnungen. Die edle Naturstein-Optik setzt sich im Inneren fort, mit hellen Jura-Kalkstein-Stufen, Handläufen aus gebürstetem Edelstahl und einem Stäbchenparkett aus Echtholz in den Wohnungen.

„Wir waren noch gar nicht auf dem Markt und haben schon 20 Mietverträge abgeschlossen“, schildert Wirtz, wobei Interessenten durchaus die Qual der Wahl haben: Von einigen Wohnungen öffnet sich der Blick auf den Michaelsberg, manche haben einen Balkon, andere eine großzügige Dachterrasse. Auch ein Penthouse über zwei Etagen gibt es.

Zwei Männer vor dem Geländer einer Dachterrasse

Franz-Dieter Wirtz (links) von Kreissparkasse Köln und Martin Koll, Geschäftsführer der Pareto GmbH auf der Terrasse einer Wohnung im sechsten Stock

Trotz der klaren, übersichtlichen Bauform des Carrés gibt es eine Fülle kleiner und größerer Wohnungszuschnitte, für die Wirtz entsprechende Mieten kalkuliert hat. Im Schnitt liege die Miete bei 15 Euro pro Quadratmeter, doch natürlich seien die Unterschiede bei einer Spanne zwischen 47 und 134 Quadratmetern nicht unerheblich.

Innenausbau einer Etage in einem Geschäfts- und Wohnhaus

Für die Hälfe der Gewerbeflächen werden noch Interessenten gesucht.

Der typische Mieter im Kaiser-Carré sei wohl eher älter, Senioren etwa, die sich von ihrem großen Einfamilienhaus auf dem Land trennen und jetzt lieber mitten in der Stadt leben wollten.

Kaiser-Carré in Siegburg: Viele Mieter wollen keinen Stellplatz

Auch die Tiefgarage mit 64 Plätzen kommt unterschiedlichen Bedürfnissen entgegen, bietet Wallboxen für Elektroautos, Fahrradstellplätze mit großen Befestigungsbügeln, Lademöglichkeiten für die Akkus von E-Bikes und Autostellplätze mit unterschiedlichen Breiten zwischen 2,30 und 3,20 Metern.

Kaiser-Carré an der Siegburger Kaiserstraße, Tiefgargae

64 Autostellplätze und noch einiges mehr findet sich in der Tiefgarage.

Wirtz zufolge werden separate Verträge für Stellplatz und Wohnung geschlossen. Allerdings: „Es zeigt sich, dass viele Mieter gar keinen Stellplatz wollen.“ Die KSK stellt zudem ein Car-Sharing mit einem Elektroauto zur Verfügung, wobei sie mit der Genossenschaft Bürger-Energie Rhein-Sieg kooperiert. Im Erdgeschoss wird die Kreissparkasse noch einen Geldautomaten einrichten.

Nicht jeder soll durch die Treppenhäuser laufen können

Die Wohnanlage ist in vier einzelne Häuser gegliedert, die jeweils vom Innenhof auf der ersten Etage erreichbar sind. „Es kann nicht jeder durch jedes Treppenhaus laufen“, erläutert Wirtz den Sinn der Aufteilung. Die vielen verschiedenen Zimmerzuschnitte haben aus seiner Sicht einen Vorteil: „Wir haben hier keine endlos langen Flure, dadurch hat man nicht das Gefühl, in einer großen Anlage zu wohnen.“

Die Wärme liefert ein Technikgebäude zur Theodor-Heuss-Allee hin, an der auch die Einfahrt zur Tiefgarage liegt. Geheizt wird mit Wärmepumpen und Gas, auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage installiert. Das Gebäude erreicht die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Martin Koll hebt eine weitere Eigenart des Gebäudes hervor: „Im Innenhof ist es sehr ruhig, das ist eine richtige Idylle.“

Interessenten für die Hälfte der Gewerbeflächen nach wie vor gesucht

Nach wie vor werden Interessenten für rund 2000 Quadratmeter Gewerbeflächen gesucht. Wie berichtet, stehen die AOK Rheinland/Hamburg und Aldi Süd als Mieter für weitere 2000 Quadratmeter fest.

Innenhof eines großen Geschäfts- und Wohnhauses

Blick aus dem Innenhof Richtung Annokirche.

„Wir sind in aussichtsreichen Verhandlungen mit Interessenten“, sagt Koll mit Blick auf die verbliebenen Flächen. Aldi wolle noch in diesem Jahr eröffnen. Der Geschäftsführer betont, es habe kaum Verzögerungen bei dem 50-Millionen-Euro-Projekt gegeben, das in schwierige Jahre falle. „Trotz der Lieferkettenprobleme haben wir das gut hingekriegt.“

Aus Sicht der Kreissparkasse wird das Kaiser-Carré etwas Besonderes bleiben. Große Wohn- und Geschäftsgebäude, bei denen die KSK auch als Vermieterin auftritt, wird es Wirtz zufolge nur noch geben, wenn gleichzeitig eine Regionalfiliale gebaut wird. Solche Vorhaben stünden mit rund 100 Wohnungen im Hennefer Zentrum an der Frankfurter Straße an, am Ursulaplatz in Troisdorf und in Frechen im Rhein-Erft-Kreis.