Das 1980 in Siegburg eröffnete Textilkaufhaus will offenbar ins Kaiser-Carré ziehen und wird dort Nachbar von AOK und Aldi-Süd.
TextilkaufhausC&A soll neuer Ankermieter im Siegburger Kaiser-Carré werden
Mehrere voneinander unabhängige Quelle berichten, dass der Siegburger C&A ins Kaiser-Carré umziehen will: Dort wäre die Textilkette neben AOK und Aldi Süd der dritte gewerbliche Mieter. Über entsprechende Pläne wurde in der Kreisstadt seit längerem spekuliert.
Die Kreissparkasse Köln schrieb auf Anfrage: „Die Gewerbeflächen sind inzwischen vollständig vermietet. Vereinbarungsgemäß überlassen wir es dem weiteren Ankermieter, über die Anmietung der Flächen zu kommunizieren.“ Von den insgesamt 69 Wohnungen im Kaiser-Carré seien inzwischen rund 35 vermietet.
Kreisparkasse Köln bestätigt dritten Ankermieter im Siegburger Kaiser-Carré
Mitte Oktober hat die AOK ihr neues Haus in Betrieb vorgenommen, das sie am 5. November der Öffentlichkeit vorstellen will. Für den 7. November lädt der Discounter zur Eröffnung. C&A dementierte oder bestätigte den Umzug bislang nicht.
C&A in Siegburg hat eine Besonderheit, da sich das Textilkaufhaus über zwei Gebäude erstreckt: An der Kaiserstraße gibt es eine Abteilung für Kinderbekleidung, im hinteren Bereich zum Brauhof hin zwei Ebenen Damen- und Herrenmode. Beide Teile sind über eine Brücke miteinander verbunden.
Zwischen Ankergasse, Scheerengasse und am Brauhof wird es also zumindest zeitweise einen empfindlichen Leerstand geben, der umso bedauerlicher ist, als der benachbarte Kaufhof seit Januar weitgehend leersteht und lediglich in der ehemaligen Saturnetage von der Studiobühne bespielt wird. Noch im November wird allerdings im Erdgeschoss ein Tedi-Markt mit Bastel-, Einrichtungs- und Dekoartikeln eröffnen.
Im hinteren, abgelegenen Teil war es in jüngster Zeit zu Beschwerden bekommen, weil Notausgänge durch Urin und Müll verdreckt wurden, worüber sich Nachbarn in der Brauhofpassage beschwert hatten.
C&A hatte seinen Siegburger Standort 1980 gegründet, sechs Jahre nach der Eröffnung des Kaufhofs. 2002 wurden das Haupt- und das Nebengeschäft für 1,4 Millionen Euro renoviert, bei laufendem Betrieb. „Daran mag man die Bedeutung der Filiale in der Kreisstadt für uns ermessen“, so der damalige Geschäftsführer. Seit der Gründung habe man ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet.
Das Clockhouse als separates Haus für die Zielgruppe 13 bis 24 Jahre sei unternehmensweit eine Besonderheit, heute ist dort die Abteilung für Kindermode untergebracht. Die Verkaufsfläche wurde mit 4000 Quadratmetern angegeben, die Mitarbeiterzahl mit 72. Der Umzug ins Kaisercarré, wo insgesamt 4000 Quadratmeter für alle gewerblichen Mieter zur Verfügung stehen und 2000 vermietet sind, dürfte also eine Verkleinerung darstellen.
C&A prüft seine Standorte kontinuierlich
Zum Jahresende 2023 hatte das Unternehmen angekündigt, die Filiale in der Troisdorf Galerie am Wilhelm-Hamacher-Platz zuschließen. Standorte würden kontinuierlich geprüft, hieß es aus der Zentrale in Düsseldorf, damit „wir unseren Kundinnen und Kunden das bieten, was sie wünschen, und zwar dort, wo sie es wünschen.“ Die Filiale mit 1900 Quadratmetern Verkaufsfläche Fläche hat aber nach wie vor geöffnet.
C&A hatte nach einer Reihe von Schließungen im Februar bekannt gegeben, wieder neue Läden eröffnen zu wollen, mindestens zwölf in Deutschland. Die niederländisch-deutsche Modekette C&A will ihr Filialnetz in Deutschland ausbauen. Giny Boer, die niederländische C&A-Europa-Chefin teilte mit: „In Deutschland wird C&A künftig etwa 400 Filialen haben, ob genau 400 oder 410 ist zweitrangig, solange sie am richtigen Standort sind.“ Ziel sei zudem, bei der Beschaffung der Ware flexibler und weniger abhängig von Asien zu werden.
Das C&A-Areal am Brauhof spielt auch eine Rolle bei der städteplanerischen Vision Village 2030, die die Siegburger Joachim Kliesen, Christoph Machens und Johannes Neuenhöfer entwickelten: Sie schlagen für die Flächen von Kaufhof und Textilkaufhaus eine kleinteilige Bebauung vor, mit Hausformen, die sich an mittelalterliche Häuser anlehnen und Raum für kleinere Ladenlokale und Wohnungen bieten. Als Beispiel führen sie die neue Frankfurter Altstadt an. (mit dpa)