Ein Mann ist angeklagt, eine 15-Jährige in Siegburg vergewaltigt zu haben. Sie hatten sich über das Online-Portal „Mysugardaddy“ verabredet.
ProzessOnline-Date in Siegburg – 15-Jährige soll an der Sieg vergewaltigt worden sein
Die Internetplattform „Mysugardaddy“, um die es hier geht, ist eingerichtet worden für „finanziell unabhängige Männer“, die eine junge Frau suchen und mit ihr – das darf unterstellt werden – Sex haben wollen. Auch ein Mädchen aus Siegburg hat nach Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft ihre Dienste auf dem Datingportal angeboten, obwohl es erst 15 Jahre alt ist.
Beim ersten Treffen mit einem Freier kam es offenbar zu einem Missbrauchsfall, der seit Mittwoch vor der 8. Großen Strafkammer des Bonner Landgerichts verhandelt wird.
Siegburgerin erhielt offenbar 300 Euro von 26-Jährigem für Sex
Laut Anklage hatte sich die junge Siegburgerin per Internet mit einem 26-Jährigen aus Mainz verabredet; Treffpunkt war am 15. Mai 2021 um 15.15 Uhr das Cineplex am Siegburger Bahnhof. Dort soll er ihr 300 Euro für Sex gegeben haben, danach seien beide in Richtung Sieg geschlendert.
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Als der Angeklagte die Zeugin dort berührte, habe sie sich geweigert, sexuelle Handlungen auszuführen: Sie sei erst 15 Jahre alt und nicht 18, wie sie in ihrem Onlineprofil behauptet habe. „Ich kann nicht, das ist so“, habe sie dem Mann gesagt.
Prozess in Bonn: Verteidiger des Angeklagten meldete sich krank
Der aber habe die Weigerung nicht akzeptiert, habe sich ihr in den Weg gestellt und seinen Willen mit Gewalt durchgesetzt, so die Staatsanwältin weiter. Dabei habe das Mädchen Blutungen erlitten.
Dem Mainzer wird Vergewaltigung, schwerer sexueller Übergriff und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Was er zu den Vorwürfen sagt, ist bisher nicht bekannt, denn nach der Verlesung der Anklage ist der Prozess vertagt worden. Der Verteidiger des 26-Jährigen hatte sich überraschend krankgemeldet, ein vom Gericht kurzfristig bestellter Ersatzverteidiger war in den Fall nicht eingearbeitet.