40 Läden stehen leerHuma-Shoppingcenter muss nach zwei Jahren wieder umgebaut werden
- Das Huma-Shoppingcenter ist erst 2017 nach längerer Umbaupause wieder eröffnet worden.
- Zwei Jahre später stehen 40 Läden leer und das neue Konzept ist auf einmal veraltet.
- Wir erklären, was für den zehn Millionen Euro teuren Umbau geplant ist.
Sankt Augustin – Zweieinhalb Jahre nach der Wiedereröffnung stehen im Huma-Shoppingcenter wieder Millioneninvestitionen an. „Das Konzept ist nicht so aufgegangen, wie das geplant war“, berichtete Huma-Manager Alexandros Papadopoulos im Zentrumsausschuss des Rates.
Er nannte eine Summe von rund zehn Millionen Euro, die in nächster Zeit investiert werden müsse, um das Einkaufszentrum umzubauen. Besonders die kleinteiligen Läden ließen sich nur schwer vermieten. „Große Flächen sind jetzt gefragt“, sagte Papadopoulos. Die Ansprüche des Einzelhandels hätten sich geändert. Große Ketten forderten große Flächen.
„Es gibt in Deutschland keine Einzelkämpfer mehr, die mit einer Verkaufsidee einen kleinen Laden eröffnen“, schilderte der Manager. Die Einrichtungskosten von 200.000 bis 300.000 Euro für einen Shop könnten sie nicht finanzieren.
Noch 2013 ging der Trend zu kleineren Ladenlokalen
Im Januar 2013 klang das noch anders, da wurden Planungen vorgestellt, die im Jahr 2008 ihren Ursprung hatten. „Unser altes Konzept entspricht nicht mehr den Anforderungen der Zeit“, hatte der damalige Geschäftsführer Albert Heinermann gesagt, „viele Konsumenten schauen sich Waren im Ladenlokal an und kaufen das Produkt im Internet; deshalb geht der Trend langfristig zu kleineren Verkaufsflächen.“
Darauf wolle man sich beim Umbau einstellen. Erste Planungen hätten 90 Ladenlokale vorgesehen. Nun würden es sogar 140. Über die Kosten des Umbaus konnte damals nur gemunkelt werden. Offiziell Zahlen gab es nie. Im Raum standen mehr als 100 Millionen Euro. Doch es kam anders. 40 der kleinen Shops stehen zurzeit leer.
Geschäftsführer spricht von „konkurrenzloser Lage“
„Im Vergleich mit anderen Shoppingcentern sind wir gut aufgestellt“, betonte Papadopoulos. Mit sechs Millionen Besuchern im vorigen Jahr sei ein Umsatz von 130 Millionen Euro erwirtschaftet worden. „Wir haben ein Plus von 2,3 Prozent erzielt.“
Wochenmarkt noch nicht in Sicht
Im Januar 2013 wurde auch die Öffnung des neuen Einkaufsparks zum Gatzweiler-Platz hin vorgestellt. Gastronomieflächen mit Sitzmöglichkeiten auf dem Außengelände sollten Übergänge schaffen. So waren auf den damals vorgelegten Illustrationen auch Stände eines Wochenmarktes zu erkennen. Auch ein Weihnachtsmarkt könnte dort Platz finden. Huma-Manager Alexandros Papadopoulos berichtet nun, dass es noch nicht gelungen sei, Aussteller für beide Projekte zu finden.
Da die Zukunft der Gestaltung des Gatzweiler-Platzes ungewiss sei, sollten diese Projekte vor dem Eingang ins Center an der Südstraße realisiert werden. (vr)
Im Bundesdurchschnitt hätte bei Shoppingcentern ein Minus von elf Prozent in den Büchern gestanden. Das liege auch daran, dass Sankt Augustin eine konkurrenzlose Lage biete. Erst in Köln-Kalk sei das nächste Shoppingcenter zu finden, Bonn biete nichts Vergleichbares.
Vom Konzept des hochwertige Einzelhandels wolle er nicht abrücken, sagte der Manager und nannte als Gegenbeispiel einen bekannten Textil-Discounter sowie Ein-Euro-Shops. Nachdem Real an einen Finanzinvestor verkauft wurde, gibt es Diskussionen um den Standort. „Die Firma Globus steht in den Startlöchern und würde bestimmt einziehen“, berichtet Papadopoulos.
Abschied von der „Fressmeile“
Auch könnten die 14.000 Quadratmeter neu aufgeteilt werden. „Rewe oder Edeka könnten einziehen, genügend Platz für Aldi wäre dann auch.“ Auch für den Sportanbieter Decathlon, mit dem das Management in der Endphase der Verhandlungen sei, seien die Flächen interessant.
Dazu passe ein Fitnesscenter, das sich für 2000 Quadratmeter interessiere. „Es wird viel in nächster Zeit passieren“, kündigte Papadopoulos an. Er wollte nicht ausschließen, dass sogar bald eine Tanzschule im Huma zu finden sei.
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Weitere Änderungen müsse er noch mit den Inhabern in München abschließend klären. So sei ein Food-Court, umgangssprachlich auch „Fressmeile“genannt, nicht mehr zeitgemäß. Die Restaurants seien heute besser an verschiedenen Plätzen im Gebäude verteilt.
Auch über einen weiteren Eingang werde nachgedacht. Von der Haltestelle der Straßenbahn aus könnte ein direkter Weg ins Shoppingcenter führen.