Nach nur einem Sieg aus den ersten neun Spielen muss Cheftrainer Marcel Trinks gehen. Sein Nachfolger ist gleichzeitig sein Vorgänger.
Handball-RegionalligaHSG Siebengebirge holt Lars Degenhardt zurück
Paukenschlag in der Handball-Regionalliga Nordrhein: Lars Degenhardt kehrt als Trainer der ersten Herren-Mannschaft zur HSG Siebengebirge zurück. Der Aufsteiger hat damit auf die sportliche Krise reagiert. Die Grün-Blauen stehen mit lediglich zwei Punkten aus neun Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der bisherige Trainer Marcel Trinks wurde von seinen Aufgaben entbunden.
„Die Situation ist prekär und es liegt viel Arbeit vor uns“, betonte Degenhardt nach seiner ersten Trainingseinheit am Montag: „Wir müssen aber Spaß und Lockerheit bewahren, um nicht zu verkrampfen.“ Der neue, alte Coach hat bereits konkrete Pläne, um die sportliche Wende einzuleiten: „Wir müssen den Fokus auf unser Abwehrspiel legen, um den Gegentorschnitt zu senken. Zudem gilt es, die Effizienz im Umschaltspiel zu erhöhen und im Angriff mehr Ruhe in kritischen Phasen zu entwickeln.“
Ziel sei es, noch vor Weihnachten erste Punkte einzufahren und den Turnaround einzuleiten. Die Entscheidung zum Trainerwechsel traf die Abteilungsleitung um Marcus Kesper, Nils Grunwald und Sebastian Hoffmann. „Wir danken Marcel für seinen großen Einsatz“, erklärte Kesper. „Er hat sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich wichtige Impulse gesetzt. Doch angesichts der bisherigen sportlichen Ergebnisse mussten wir dem Team einen neuen Impuls geben.“
Auch der Sportliche Leiter Hoffmann sieht den Schritt als unausweichlich: „Wenn man keine Punkte holt, muss man eben reagieren. Wir können nun mal nicht die ganze Mannschaft austauschen. Zudem halte ich sie für leistungsstark genug. Ich denke, wir können uns berechtigte Hoffnung machen, dass jetzt die notwendigen Punkte geholt werden.“
Trinks, der erst zu Saisonbeginn das Amt (von Degenhardt) übernommen hatte, äußerte sich reflektiert zur Entscheidung: „Der Verein ist auf mich zugekommen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die erste Mannschaft einen neuen Impuls braucht. Daraufhin bin ich von meinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden worden.“ Gleichzeitig zeigte er sich überzeugt, dass er das Team in der Liga hätte halten können: „Die Mannschaft hatte zwei Gesichter: im Training sehr fleißig, aber im Wettkampf noch nicht in der Lage, ihr volles Leistungspotenzial abzurufen. Das lag auch an verletzungsbedingten Ausfällen.“
Aufholjagd beginnt bei der DJK Unitas Haan
Degenhardt, der das abstiegsbedrohte Team vorerst bis zum Saisonende betreuen wird, ist eine prägende Figur im Verein. Bereits zwei Mal hatte er die erste Mannschaft erfolgreich trainiert. Zuletzt führte er sie in der Spielzeit 2023/24 zum Aufstieg in die Regionalliga Nordrhein.
HSG-Pressewart Matthias Reintgen sieht die Rückkehr des erfahrenen Trainers als „große Chance. Was Lars mit der Mannschaft erreicht hat, ist einzigartig. Aber die aktuelle Regionalliga mit bis zu sechs möglichen Absteigern stellt eine besondere Herausforderung dar.“ Degenhardt selbst bleibt trotz der schwierigen Lage optimistisch: „Mein Vorgänger hat eine intakte Mannschaft hinterlassen. Ich bin guter Hoffnung, dass wir mit harter Arbeit und den richtigen Maßnahmen den Turnaround schaffen.“ Die Aufholjagd beginnt am 1. Dezember mit dem Spiel bei der DJK Unitas Haan (10.).