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Handball-RegionalligaSiebengebirge liefert Bonn rrh. einen großen Kampf ab

Lesezeit 3 Minuten
Edgar Schulz

Voller Einsatz für die HSG Siebengebirge: Edgar Schulz (Mitte) von der HSG Siebengebirge.

Ausgerechnet Finn Hoffmann, Sohn von HSG-Sportchef Sebastian Hoffmann, macht im Derby den Unterschied aus zugunsten des TSV Bonn rrh.

Der Tabellenführer der Regionalliga Nordrhein wankte, fiel aber nicht. Die Handballer der HSG Siebengebirge lieferten dem TSV Bonn rrh. einen großen Kampf vor 750 Zuschauern in der Oberpleiser „Sunshine-Arena“. Aber stürzen konnte das Team von Trainer Marcel Trinks den Gegner nicht – 31:35 (17:15). „Unsere starke erste Halbzeit hat leider nicht gereicht“, sagte der Coach. „Aber ich habe viel Gutes gesehen. Ich bin mir sicher: Wir werden noch die Punkte holen, die wir brauchen.“ Die Grün-Blauen stecken nach der sechsten Saisonpleite weiter im Tabellenkeller fest.

Die erste Hiobsbotschaft hatte die HSG bereits vor dem Anwurf hinnehmen müssen, denn Diego Arancibia-Diaz verletzte sich beim Aufwärmen. Mit dem Ausfall ihres Linksaußen fehlte den Siebengebirglern auch ihr stärkster Innenblockverteidiger. „In der ersten Halbzeit haben wir das noch kompensieren können“, merkte Trinks später an. Aber eben nicht mehr in der zweiten, als die HSG 20 Gegentore kassierte.

Seine stärkste Phase hatte das Heimteam, als man von 11:11 (20.) auf 15:11 davonzog (26.). Der reaktivierte Edgar Schulz, der bereits beim BTB Aachen ein starkes Blitz-Comeback (34:37) gegeben hatte, ging zufrieden in die Kabine: „Wir führen mit 17:15 gegen den Tabellenführer. Hinten stehen wir stabil und vorne haben wir sehr gute Lösungen gefunden.“

Jamal Naji

Ex-HSG-Spieler und -Trainer Jamal Naji fiebert auf der Tribüne mit.

Der Spielmacher selbst wirkte äußerst motiviert, doch die Spritzigkeit und Torgefahr war noch nicht ganz auf dem Niveau früherer Tage: „Ich muss noch einen Trainingsrückstand aufholen. Es fehlen auch noch Automatismen. Aber ich glaube, dass ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung und Spielweise helfen kann.“ Der 32-Jährige wird das Team nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig unterstützen.

Nach der Pause zeigten die Gäste, warum sie Spitzenreiter sind: Binnen zehn Minuten drehten sie die Partie – 22:19. Aufseiten der Gastgeber keimte zwar noch mal Hoffnung auf (27:28, 52.), doch der TSV hatte die passende Antwort parat – 31:27 (55.). „Das hat Bonn in der Crunchtime clever gemacht“, so Trinks. Kapitän Oliver Dziendziol blies ins gleiche Horn: „In der zweiten Halbzeit hätten wir etwas überlegter spielen und Emotionen rausnehmen sollen. 31 Tore sind super. Aber bei 35 Gegentreffern muss man feststellen: Unsere Eins-gegen-Eins-Qualität war nicht gut genug.“

Jamal Naji lobt Bonner Spielmacher Finn Hoffmann

Auf der Tribüne sah Ex-HSG-Spieler und -Trainer Jamal Naji „einen verdienten Sieg. Die Bonner haben cleverer und reifer agiert. Allen voran Finn Hoffmann (Sohn von HSG-Sportchef Sebastian Hoffmann, Anm. d. Red.), der für mich der Unterschiedsspieler war.“ Die HSG habe teilweise zu wild agiert und bei den Tempogegenstößen zu viele technische Fehler produziert, so der Ex-Bundesliga-Coach.

Schulz verließ die Halle nicht ohne eine kleine Kampfansage: „Es war ein schönes Derby, das das cleverere Team verdient gewonnen hat. Wenn bei uns aber der Knoten platzt und wir punkten, dann kehrt auch die alte Leichtigkeit zurück.“ Vielleicht ja schon am Samstag (17.30 Uhr) im Duell bei Düsseldorf/Ratingen.


HSG: Fischer, Löcher – Dziendziol (2), Steinhaus (2), Andrassy, Schulz (1), Nitsche (5), Hayer (1), Schlösser (8/2), Stein (3), Lutz (1), Bachler (4), Többen (4), Marcinkovic.