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Mittelrheinliga-DerbyHennef 05  kassiert gegen Siegburg 04 ein halbes Dutzend

Lesezeit 4 Minuten
Siegburgs Vierfach-Torschütze Manuel Kabambi (vorne) im Duell mit dem Hennefer Leo Camara.

Siegburgs Vierfach-Torschütze Manuel Kabambi (vorne) im Duell mit dem Hennefer Leo Camara.

Im vorgezogenen Lokalkampf waren die Gastgeber aus Hennef am Freitagabend gegen den SSV 04 chancenlos.

Als Manuel Kabambi in der 31. Minute zur Mittellinie läuft, streckt er drei Finger in Richtung Trainerbank. Der Kapitän des Siegburger SV 04 hat im Lokalderby soeben seinen dritten Treffer per Abstauber nach einem Freistoß von Ishak Adahchur erzielt.

Damit ist die Vorentscheidung im vorgezogenen Lokalderby der Fußball-Mittelrheinliga schon sehr früh gefallen. Am Ende muss der FC Hennef beim 0:6 (0:3) sogar eine empfindliche Klatsche einstecken. Im Übrigen hat zum sechsten Mal in Folge in einem Duell dieser beiden Teams die Auswärtsmannschaft gewonnen.

Siegburg 04 trifft in jeder Hälfte dreifach

„Das war einfach nur eine geile Leistung von den Jungs“, lobte Siegburgs Sportlicher Leiter Mehmet Dogan den Auftritt der Gäste, um dann aber so gleich auf die Euphoriebremse zu treten. „Das waren auch drei Spiele, in denen wir favorisiert waren und die wir gewinnen mussten“, kommentiert er die neun Punkte und die vorübergehende Tabellenführung.

Da fiel die eh schon geplante Feier mit allen Spielern und insgesamt rund 50 Personen auf Pützchens Markt noch etwas feucht-fröhlicher aus.„ Wir hatten einen ganzen Thekenbereich reserviert und haben gut gegessen und getrunken“, verrät Dogan, dass die Feier erst gegen 3 Uhr am frühen Morgen zu Ende gegangen sei.

Alexander Otto (Mitte) und der Sportliche Leiter Mehmet Dogan bejubeln das 2:0.

Alexander Otto (Mitte) und der Sportliche Leiter Mehmet Dogan (rechts) bejubeln das 2:0.

Mitten drin und immer voran natürlich Kapitän Manuel Kabambi. Der 29-Jährige war an diesem Freitagabend im Lokalderby einfach nicht bremsen. Den Elfmeter zur Führung leitete er selbst ein. An der Grundlinie verteidigte er den Ball und nahm ein dummes Foul von Hennefs Außenverteidiger Yehor Kokot danken an.

Beim Strafstoß war Keeper Luca Weßling zwar noch dran, doch an der Siegburger Führung (9.) ändert das nichts. Nur zwei Minuten später legte der wieder mal agile Tim Keil mit der Hake für Kabambi auf, der aus zwölf Metern frei vor dem Tor das 2:0 erzielte.

Hosenzupfer von Hennefs Volkan Ballicalioglu am Siegburger Till Weingarten.

Hosenzupfer von Hennefs Volkan Ballicalioglu am Siegburger Till Weingarten.

Von den Hennefern war relativ wenig zu sehen. Lediglich Denys Pinchuk (21.) hätte nach einem Freistoß zum Anschluss abstauben können, doch der Ball ging um Zentimeter am Tor vorbei.

Der Rest ist schnell erzählt. Siegburg blieb vor gut 300 Zuschauern stets am Drücker und zwangsläufig wurde die Übermacht mit weiteren Treffern belohnt. Ishak Adahchur (62.), der eingewechselte Michael Ojesanmi (73.) und erneut Kabambi (82.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

„Das war das schlimmste Spiel, was ich in meiner Trainer-Karriere erlebt habe“, so Hennefs Coach Fatih Özyurt. Auch am Tag danach konnte er sich die blutleere Vorstellung seiner Truppe nicht erklären und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. „Ich bin erst heute Morgen um sechs Uhr eingeschlafen“, verriet er.

Hennefs Trainer Fatih Özyurt übte scharfe Kritik.

Hennefs Trainer Fatih Özyurt übte scharfe Kritik.

„So darf man sich gerade in solch einem Spiel nicht präsentieren“, polterte er weiter. Man habe sich abschlachten lassen und die Höchststrafe kassiert. „Wir haben kein einziges Foul begangen. Die Leistung aller Spieler inklusive Trainer war eine Katastrophe“, fügte er an.

Er habe den Gegner gar nicht mal in so einer überragenden Form gesehen. Die haben aus acht Chancen sechs Tore gemacht. „Wir haben bei einigen Toren wie eine Schülermannschaft verteidigt“, so noch einmal der Coach.

Fußball Mittelrheinliga Lokalderby FC Hennef 05 gegen Siegburg 04 ist nach der Pause mit einem 0:3 schon entscieden. 

Die Siegburger freuen sich über das 3:0

Die Siegburger freuen sich über das 3:0

„Mir tut es fast schon ein bisschen leid für die Hennefer, dass sie so hoch verloren haben. Das ist gerade in einem Derby sehr bitter“, hatte Dogan sogar etwas Mitleid. Derbys seien wichtig für den Kreis und so hofft er, dass der Kontrahent schnell zurück in die Spur gelangt.

„Wichtig ist, dass wir auf dem Boden bleiben. Unser Ziel ist weiterhin so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Wenn wir die 30 Punkte haben, dann können wir uns über andere Ziele unterhalten“", mahnte Dogan.

Hennef: Wilsing – Kokot, Shala, Camara, Roder (58. Mohylevets) – Kubek (58. Mundil), Bouchafrati – Biniazz (58. Mahessa), Schusters (73. Wybierek), Ballicalioglu (61. Ichue) – Pinchuk.

SSV 04: Abd Ali – Athanasiadis (62. Siregar), Weingarten (78. Giovanni Multari), Yamoto, Jo – Adahchur (68. Kardan), Giulio Multari (60. Hammouda) – Tomson (68. Ojesanmi), Vinci – Keil, Kabambi.