„Campeones, campeones, olé, olé, olé“ – der FC Hennef 05 hat sich den Titel in der Fußball-Mittelrheinliga gesichert.
Fußball-MittelrheinligaFC Hennef krönt sich zum Meister
FC Wegberg-Beeck – FC Hennef 05 0:2 (0:1). Die Krönung einer außergewöhnlichen Saison feierten die Fußballer des FC Hennef mit spanischem Gesang. „Campeones, campeones, olé, olé, olé“ – so hallte es am Sonntagnachmittag durch das Waldstadion. Spieler, Trainer und Betreuer hatten nach dem Schlusspfiff eine rot-weiße Jubeltraube gebildet und die vierte Mittelrheinliga-Meisterschaft der Vereinsgeschichte zelebriert. „Einfach nur geil“, sagte Sportchef Dirk Hager nach dem 2:0-Erfolg beim bis dato punktgleichen Spitzenreiter FC Wegberg-Beeck.
„Man hat sich diesen Moment so oft ausgemalt und trotzdem hat es sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff total unwirklich angefühlt.“ Man habe den Gegner wie schon im Hinspiel (3:0) bezwungen: „Ich denke nicht, dass man verdienter Meister werden kann.“
Arndt und El Morabiti treffen
Anders als nach dem letzten Titel (2014) werden die 05er den Aufstieg jedoch nicht wahrnehmen. Zumindest deutet nichts darauf hin. Weder die Aussagen des Vorsitzenden Martin Gerards vor dem Showdown in Beeck („Es besteht angesichts der großen finanziellen Hürde nur eine kleine Resthoffnung“) noch die bisherige Personalplanung. Denn neben Hager und Trainer Sascha Glatzel werden auch nahezu alle Leistungsträger den Klub verlassen.
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Shpend Hasani hatte zwar die erste Großchance der Partie verbucht (5.), doch anschließend übernahm der FCH die Kontrolle. Die Führung fiel trotzdem glücklich: Eine Flanke von Tristan Arndt senkte sich ins lange Eck – 1:0 (21.). Nach der Pause war es Bilal El Morabiti, der mit einem feinen 16-Meter-Schlenzer den Großteil der 1150 Fans zum Schweigen brachte (76.).
Auch wenn sich Wegberg-Beeck angesichts des (nahezu sicheren) Aufstiegsverzichts der 05er trotzdem auf die Rückkehr in die Regionalliga West freuen darf, fiel die große Aufstiegs-Sause aus. Stattdessen sangen die Gäste.
FCH: Michel – Siregar (88. Andreasson), Ohno, Dogan, Mus – Stoffels, Iohara – Fujiwara (90./+2 Akalp), El Morabiti (87. Todate), Arndt (90./+1 Ramirez) – Schmidt.
Siegburg 04 – VfL Vichttal 1:3 (1:1). Eine Halbzeit lang hielt der Siegburger SV 04 gut mit. „Danach hat man gesehen, warum Vichttal Dritter geworden ist“, sagte SSV-Sportdirektor Oliver Bonato. Nach dem kräftezehrenden Comeback beim jüngsten 4:2-Erfolg in Frechen sei letztlich „etwas die Luft raus gewesen“.
Sven Brand hatte zwischenzeitlich per Elfmeter ausgeglichen (38.). Neben ihm wurden auch Julian Fälber (TuS Mondorf), Joel Kouekem (SV Bergisch Gladbach 09), Kotaro Nakanishi (Japan), Tom Isecke (FC Hürth), Michael Hermanni (FSV Neunkirchen-Seelscheid), Musashi Fujiyoshi und Mehdi Reichert (beide Ziel unbekannt) verabschiedet.
SSV: Manzenreiter – Tomita (65. Kisekka), Hermanni (70. Strobl), Koyuncu (35. Hasal), Nakanishi – Brand (58. Fujiyoshi), Mai, Hammouda – Fälber, Klug, Stephan (65. Kinoshita).
Die Antwort heißt Fatih Özyurt. Der 43-Jährige übernimmt zur neuen Saison als Trainer beim FC Hennef und folgt damit auf Sascha Glatzel, der seinen Vertrag nicht verlängert hat. Der langjährige Coach des SC Uckerath stand zuletzt beim Siegburger SV 04 an der Seitenlinie.
In der Mittelrheinliga-Saison 2017/18 führte er die 04er gemeinsam mit Kinan Moukhmalji auf Rang drei, ehe das Duo ein halbes Jahr später zurücktrat. Für Özyurt ist es eine „Herzensangelegenheit. Bis auf ein Jahr habe ich meine gesamte Jugendlaufbahn in Hennef verbracht.“ Er freut sich auf eine „Topadresse“ und viele alte Bekannte.
Mit Co-Trainer Frank Süs arbeitete er bereits in Uckerath in gleicher Konstellation zusammen. Mit dem Vorsitzenden Martin Gerards spielte er sowohl in der Jugend als auch bei den Senioren für TuRa Hennef. Beim SCU coachte er seinen künftigen „Vorgesetzten“ sogar.
Ein neuer Sportchef steht auch fest: Auf Dirk Hager folgt Jürgen Thomas (56). Den Ex-Oberliga-Akteur des Bonner SC zeichnen laut Gerards „fußballerischer Sachverstand und unternehmerisches Denken“ aus.