Vor dem Duell beim FC Wegberg-Beeck werfen wir einen Blick auf den Gegner, einen gesperrten „Drecksack“, die „Stallorder“ des FCH und Wintertransfers.
Fußball-MittelrheinligaHennef kehrt an den Ort des Triumphes zurück
Am Sonntag kehrt der FC Hennef 05 an den Ort des Triumphes zurück. Der Fußball-Mittelrheinligist gewann im Juni 2023 den ultimativen Showdown beim FC Wegberg-Beeck (2:0) – und stürzte den Gegner damit vom Tabellenthron. Kapitän Jannik Stoffels reckte anschließend den Meisterwimpel in den Himmel, doch der Coup mündete bekanntlich nicht im Aufstieg. Stattdessen wagte der Vizemeister aus Beeck den Sprung nach oben, wobei der Regionalliga-Ausflug nach einem Jahr beendet sein sollte.
Vor dem Wiedersehen am Sonntag (14.30 Uhr) im Waldstadion hat der Hennefer Sportchef Frank Fußhöller allerdings „keine Lust in alten Erinnerungen zu schwelgen. Zumal ich mit dem Gewinn der Meisterschaft ebenso wenig zu tun hatte wie unsere aktuelle Mannschaft.“ In der Tat ist Ersatzkeeper Max Blönigen der einzige verbliebene „Meister-Held“ im Aufgebot der 05er.
Auch Trainer Fatih Özyurt, der unmittelbar nach dem Aufstiegsverzicht übernahm und den Umbruch einleitete, betont: „Die Vorzeichen haben sich geändert: Wegberg-Beeck ist am Sonntag der klare Favorit. Trotzdem wollen wir die (über 100 Kilometer, Anm. d. Red.) lange Heimfahrt nicht ohne Punkte im Gepäck antreten.“ Denn obwohl der Gegner (6.) fünf seiner letzten sechs Pflichtspiele gewann, reisen die 05er ohne Furcht an. Die beiden Erfolge in Schafhausen (3:1) und in Merten (2:1) sowie die starke Leistung im Duell mit Fortuna Köln II (0:1) haben laut Fußhöller „gezeigt, dass wir endgültig in der Liga angekommen sind“.
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Dies gilt nicht zuletzt für Flügelangreifer Kyrylo Mohylevets, spätestens nach seinem Führungstor in Merten nach einem tollen Solo. Während Özyurt den Zugang vom Bonner SC (U 19) als Unterschiedsspieler bezeichnet, spricht Fußhöller von einer „regelrechten Leistungsexplosion. Nicht nur seine Straßenfußballer-Mentalität tut uns gut, sondern auch seine Giftigkeit in den Zweikämpfen. Einen Drecksack wie ihn braucht jedes Team.“ Die aggressive Spielweise des Ukrainers hat aber nicht nur Vorteile: Am Sonntag fehlt Mohylevets wegen seiner fünften Gelben Karte.
FC Hennef 05 plant Wintertransfers
Umso wichtiger, dass Leon Rosic, Artem Belousov und Ata-Luan Rznic erneut an Bord sind. Das U-19-Trio könnte zum letzten Mal in dieser Saison im Aufgebot stehen. Denn der Verein hat entschieden: Nach der Winterpause treten die A-Junioren die Mission Klassenerhalt in voller Kapelle an. Ein Abstieg aus der U-19-DFB-Nachwuchsliga hätte nämlich langfristige Folgen, schließlich können Vereine ohne NLZ künftig nicht mehr in die höchste nationale Spielklasse aufsteigen. Die Tür zur Bundesliga wäre demnach verriegelt.
Die „Stallorder“ des FCH hat zur Folge, dass die erste Mannschaft im Winter noch mal personell nachlegen muss. „Mindestens zwei Verstärkungen werden wir benötigen“, so Özyurt. Stand jetzt muss er auch schon gegen Weiden (1. Dezember) und in Königsdorf (8. Dezember) auf Rosic und Co. verzichten. Die Youngsters sollen im Jahresendspurt in der DFB-Nachwuchsliga ran, auch wenn es dort – streng genommen – erst 2025 ernst wird. Die Punkte werden bekanntlich nicht in die Hauptrunde mitgenommen.
„Klar blutet mir da das Herz“, sagt Özyurt. Gerade Rosic sei „im Moment nicht wegzudenken aus der ersten Elf“. Das Gleiche gilt für Sertan Yigenoglu (29). Der Abwehrchef hat seine Rotsperre zwar abgesessen, doch wegen einer Zerrung droht er am Sonntag trotzdem auszufallen. „Egal in welcher Besetzung wir auflaufen: Wir sind bereit“, betont Fußhöller. Bereit, um am Ort des Triumphes neue Erinnerungen zu schaffen.
Siegburg empfängt den SV Bergisch Gladbach
Alexander Tackie Sai kehrt nach Siegburg zurück. Zumindest für 90 Minuten. Am Sonntag (15 Uhr) tritt der im Sommer vom SSV 04 zum SV Bergisch Gladbach gewechselte Stürmer bei seinem Ex-Klub an. Die Gäste sind auch nach dem Rücktritt von Cheftrainer Mike Wunderlich nicht in die Spur gekommen; unter Nachfolger Lukas Sinkiewicz holte man nur einen Punkt aus drei Spielen. „Bergisch Gladbach ist mental angeknackst – und genau deshalb so gefährlich“, warnt Alexander Otto.
Der Coach der 04er referiert am Samstag auf der „Matchplan-Konferenz 2024“ an der Deutschen Sporthochschule Köln. Zahlreiche Fußball-Experten teilen dort ihr Wissen zu den Themen Coaching, Analyse und Scouting – auch Daniel Thioune, Cheftrainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.