1400 Zuschauer sehen den Fünferpack – auch der Siegburger Ex-Sportchef Mehmet Dogan, der einen neuen Verein gefunden hat. Hennef überzeugt trotz 0:1.
1:6 beim Bonner SCSerhat Koruk erledigt Siegburg im Alleingang
FC Hennef 05 – Fortuna Köln II 0:1 (0:0). Auch Niederlagen können entzücken. Obwohl der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 nach den beiden Siegen in Schafhausen (3:1) und Merten (2:1) den dritten Streich in Folge verpasst hatte, lobte Fatih Özyurt seine Elf hinterher in den höchsten Tönen. „Ich kann den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen“, sagte der Trainer der 05er. „Trotz des 0:1 werde ich heute sehr gut schlafen können. Ganz einfach, weil meine Jungs ein richtig starkes Spiel abgeliefert haben.“
In einem intensiven Match habe eine kleine Unachtsamkeit am Ende den Ausschlag gegeben. Damit meinte der 45-Jährige jene Szene in der 76. Minute, als Fortuna Köln II nach einem Hennefer Ballverlust im Spielaufbau blitzschnell umschaltete: Nach einer scharfen Hereingabe war es Berat Gediktas, der die Kugel mit der Fußspitze über die Torlinie bugsierte. Das Eigengewächs hatte dem FCH bereits am 19. März vier Treffer eingeschenkt, nämlich in der zweiten Runde des U-19-Mittelrheinpokals.
Oshomah Ichue verpasst Hennefer Ausgleich
Nachdem Luca Wilsing die 05er anschließend mit zwei Paraden im Spiel gehalten hatte, verbuchte der eingewechselte Oshomah Ichue die Doppelchance zum Ausgleich. Doch aus dem Gewühl heraus setzte er den Ball jeweils knapp am Pfosten vorbei (87./90.).
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FCH: Wilsing – Cubukcu, Bouchafrati (34. Mahessa), Pflüger (64. Gönen), Camara – Rosic, Shala – Belousov (56. Schusters), Ballicalioglu (46. Kokot), Mohylevets (77. Ichue) – Pinchuk.
Bonner SC – Siegburger SV 04 6:1 (3:1). Alexander Otto gab sich hinterher als fairer Verlierer. Nach der 1:6-Niederlage beim Bonner SC sprach der Siegburger Trainer von einem „klaren Klassenunterschied. Der Gegner ist schlichtweg nicht unsere Kragenweite – das hat man heute leider ziemlich deutlich gesehen.“ Das frühe 0:1 durch Serhat Koruk (2., FE) habe seinen Matchplan „komplett über den Haufen geworfen. Wir wollten hier mutig auftreten, aber davon war in den ersten 45 Minuten leider überhaupt nichts zu sehen.“
BSC-Trainer Sascha Glatzel hatte mit Massaman Keita, Tarik Dogan, Markus Wipperfürth und Masahiro Fujiwara gleich vier Ex-Siegburger in die Startelf beordert. Doch zum Mann des Tages sollte ein anderer Akteur avancieren, nämlich Koruk. Angesichts eines lupenreinen Hattricks (2./FE, 13., 39.) und zweier weiterer Treffer nach der Pause (56./HE, 62.) erledigte er die 04er quasi im Alleingang.
Nach dem Anschlusstreffer durch Ishak Adahchur nach feiner Vorarbeit von Alec Vinci („Otto: Er war heute unser einziger Lichtblick in der Offensive“) keimte im Lager der 04er zwar zwischenzeitlich Hoffnung auf (43.). Doch nachdem Michael Ojesanmi nach dem Wechsel einen Kopfball übers BSC-Tor gesetzt hatte, fiel quasi im Gegenzug die Entscheidung: Nach einem Handspiel von Tim Keil im eigenen Strafraum traf Koruk erneut vom Punkt aus – 4:1. Der 28-Jährige ließ kurz darauf seinen fünften Streich folgen, ehe Eray Isik das halbe Dutzend voll machte (77.).
SSV-Geschäftsführer Oliver Bonato sprach von einem „bitteren Nachmittag. Ein 1:6 tut immer weh – auch gegen einen künftigen Regionalligisten. Der BSC ist einfach eine andere Hausnummer.“ Nicht bloß auf dem Rasen, denn 1400 Zuschauer im Sportpark Nord sorgten für eine eindrucksvolle Kulisse. Zu ihnen gehörte auch der unlängst als Siegburger Sportchef zurückgetretene Mehmet Dogan; der 40-Jährige wechselt zum Regionalligisten SV Eintracht Hohkeppel, wo er sich als Teammanager um beide Senioren-Mannschaften kümmern wird.
SSV: Vogel – Athanasiadis (64. Siregar), Weingarten, Yamato, Jo – Giulio Multari (70. Hammouda), Adahchur – Tomson (81. Balte), Vinci, Zerrouk (29. Ojesanmi) – Idoguchi (46. Keil).