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Zum Start der SpieleDiese Sportler aus Rhein-Sieg haben bei Olympia Medaillen geholt

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Lena Schöneborn holte 2008 in Peking im Modernen Fünfkampf die Goldmedaille.

Lena Schöneborn holte 2008 in Peking im Modernen Fünfkampf die Goldmedaille.

Goldmedaillen gab es für zwei Niederkasseler. Die Liste der Silber- und Bronzemedaillen ist deutlich länger.

Platz eins, zwei oder drei – der Sprung auf das Treppchen ist der Traum eines jeden Olympia-Teilnehmers. Für die wenigsten Athleten geht dieser Traum in Erfüllung. Viele können sich lediglich das Motto „Dabei sein ist alles“ in ihre Vita schreiben. Aber immerhin durften sie den olympischen Geist im Dorf der Sportler oder bei den Wettkämpfen einatmen.

Am Freitag starten die 33. Olympischen Sommerspiele in Paris. Für 17 Tage geht der Blick der Welt, der Sportbegeisterten, der Fans und natürlich der Aktiven in die Stadt der Liebe. 10.500 Sportlerinnen kämpfen in 32 Sportarten um 329 Goldmedaillen.

Neben Rendschmidt holte sich lediglich Lena Schöneborn Gold

Für den einzigen Aktiven aus dem rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis könnte es bereits die vierte Gold-Plakette seiner Karriere geben. Max Rendschmidt aus Niederkassel gewann in Rio de Janeiro 2016 im Zweier- und Vierer-Kajak jeweils über 1000 Meter. In Tokio 2020 legte er im Vierer über 500 Meter nach.

Max Rendschmidt träumt von einer weiteren Medaille.

Max Rendschmidt träumt von einer weiteren Medaille.

Bei seinen Einsätzen in Paris im Zweier (K2) und Vierer (K4) über 500 Meter könnte es für den 30-Jährigen sogar zwei weitere Medaillen geben. Nicht viele aktive Sportler aus der Region habe eine Medaille als ewige Erinnerung an einen Olympiasieg in der Vitrine oder einfach nur im Schrank liegen oder hängen.

Neben Rendschmidt holte sich lediglich Lena Schöneborn 2008 in Peking im Modernen Fünfkampf eine Goldmedaille von den Spielen ab. Die in Troisdorf geborene, heute 38-Jährige, holte in dieser Sportart das erste Gold seit dem Triumph von Gotthard Handrick 1936 in Berlin.

Valerie Viehoff aus Bonn holte sich in Sydney eine Silbermedaille

Auch wenn sie bei den Spielen in London 2012 mit Platz 15 und in Rio mit Rang 32 den Erfolg nicht fortsetzen konnte, an ihre beiden deutlich jüngeren Zwillingsschwestern Deborah und Rabea Schöneborn (30) vererbte sie das sportliche Talent. Deborah Schöneborn belegte beim olympischen Marathon in Tokio 2021 unter 88 Teilnehmerinnen Platz 18. Schwester Rabea verpasste die Qualifikation für die gleichen Spiele nur knapp.

Die deutschen Skullerinnen Valerie Viehoff (r) und Claudia Blasberg beissen im Jahr 2000 in Sydney auf ihre Silbermedaillen.

Die deutschen Skullerinnen Valerie Viehoff (r) und Claudia Blasberg beissen im Jahr 2000 in Sydney auf ihre Silbermedaillen.

Stolze Besitzerin einer Olympiamedaille, die aus der Region stammt, ist auch Valerie Viehoff (48). Die gebürtige Bonnerin gewann als Aktive des Siegburger Rudervereins bei den Spielen 2000 in Sydney im leichten Doppelzweier mit Claudia Blasberg die Silbermedaille.

Noch gar nicht so lange her ist die Bronzemedaille der beiden in Troisdorf geborenen Judoka Karl-Richard (33) und Johannes Frey (31), die 2021 in Tokio mit der deutschen Mixed-Mannschaft gewannen. Karl-Richard wurde zudem bei seinem Start im Einzel Siebter und bei den Spielen in Rio 2016 erreichte er den fünften Platz.

Johannes (l.) und Karl-Richard Frey holten in Tokio Bronze im Judo-Mixed-Wettbewerb.

Johannes (l.) und Karl-Richard Frey holten in Tokio Bronze im Judo-Mixed-Wettbewerb.

Gleich mehrere Kanu-Sprintfahrer aus der Region nahmen an Olympischen Sommerspielen teil. Gilbert Schneider aus Troisdorf belegte 1988 in Seoul im K4 über 1000 Meter Platz sechs. Reiner Scholl saß in Seoul im gleichen Boot und belegte im K2 gemeinsam mit Thomas Pfrang über 500 Meter sogar Platz vier. Zudem startete Scholl vier Jahre zuvor in Los Angeles und wurde im K1 über 500 Meter und im K4 über 1000 Meter jeweils Achter.

Langstreckler Detlef Uhlemann startete 1976 in Montreal

Der Kajak-Sprintfahrer Hans Eich aus Troisdorf schied bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal im Einzel über 500 und 1000 Meter jeweils im Halbfinale aus.

Aber nicht nur der WSV BW Rheidt mit seinen vielen erfolgreichen Kanuten, sondern auch die SSF Bonn oder der lange Zeit sehr erfolgreiche Leichtathletik-Verein LG Bonn/Troisdorf brachte viele erfolgreiche Sportler hervor, die den Sprung nach Olympia schafften.

So startete Langstreckler Detlef Uhlemann (74) bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal. Über 5000 Meter wurde er Zehnter und über 10.000 Meter schied er im Vorlauf aus. Auch die aus Essen stammende Sprinterin Elvira Possekel startete 1976 für die LG Bonn/Niederkassel und gewann gemeinsam mit Inge Helten, Annegret Richter und Annegret Kroniger in der viermal 100 Meter-Staffel die Silbermedaille.

Kayak-Fahrerin Caroline Arft aus Niederkassel belegte im K2 bei den Spielen 2021 in Tokio mit Sarah Brüßler Platz elf und Leichtathletin Konstanze Klosterhalfen aus Königswinter wurde 2021 über 10.000 Meter Achte. Fünf Jahre zuvor schied sie in Rio über 1500 Meter im Vorlauf aus.