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SchuldneratlasAn diesen Orten in Rhein-Sieg sind viele Menschen von Überschuldung betroffen

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Durch eine Lupe sind Briefe und Dokumente mit Mahnungen, Ratenerinnerung, Pfandkredit, Inkasso und gelbe Briefe vom Gerichtsvollzieher zu sehen.

Wenn eine Mahnung nach der anderen im Briefkasten landet, kann es brenzlig werden. Der aktuelle Schuldner-Atlas zeigt auf, wie viele Menschen im Rhein-Sieg-Kreis aktuell als überschuldet gelten. (Symbolbild)

Der Schuldneratlas zeigt Fälle von Überschuldung auf. In diesen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises sind besonders viele Bürgerinnen und Bürger betroffen.

Die Zahl der überschuldeten Menschen an Rhein und Sieg geht weiter zurück. Zu diesem Schluss kommt der Schuldneratlas der Creditreform. Diese hatte im November die bundesweiten Ergebnisse ihrer jährlichen Untersuchung bekanntgegeben. Am Donnerstag reichte Jörg Rossen, Geschäftsführer der Creditreform Bonn Trier, in Bonn die Zahlen für die Region nach.

Demnach sank die Schuldnerquote im Rhein-Sieg-Kreis auf 7,38 Prozent. Bonn kommt auf 7,23 Prozent. Zum Vergleich: In Köln sind zum ersten Mal mit 9,81 Prozent weniger als ein Zehntel der Einwohner überschuldet.

Die meisten überschuldeten Menschen leben an der Oberen Sieg

Der Rhein-Sieg-Kreis steht in der bundesweiten Liste der Landkreise und kreisfreien Städte Liste auf Platz 156, Bonn auf Platz 141. Köln kommt auf Rang 318. „Als überschuldet gelten Personen über 18 Jahre, die die Summe ihrer fälligen Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht begleichen können und denen zur Deckung ihres Lebensunterhaltes weder Vermögen noch Kreditmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, beschreibt die Creditreform ihre Definition.

Die meisten überschuldeten Menschen leben laut Creditreform an der Oberen Sieg. Die Kategorie „über 14 Prozent“ ist an Rhein und Sieg zwar nicht mehr vertreten, dennoch bildet Windeck wieder mit mehr als zwölf Prozent überschuldeter Einwohner das Schlusslicht, dicht gefolgt von den Troisdorfer Stadtteilen West, Mitte und Friedrich-Wilhelms-Hütte, wo mehr als elf Prozent der Einwohner ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Auf eine Quote von mehr als zehn Prozent kommen Siegburg und Eitorf.

Massive Nachzahlungen für Strom und Gas könnten Situation verändern

„Der drastische Rückgang der Überschuldungsfälle seit Beginn der Corona-Pandemie hat viel mit den massiven staatlichen Hilfsmaßnahmen zu tun“, erläuterte Rossen. „Außerdem gab es für die Verbraucherinnen und Verbraucher während der Pandemie deutlich weniger Möglichkeiten, Geld auszugeben.“ Die Menschen hätten Rücklagen gebildet oder Verbindlichkeiten reduziert.

Dass sich das Blatt durchaus wieder wenden könne, erläuterte Moritz von Padberg, Geschäftsführer der Creditreform Köln: „Viele negative Effekte schlagen noch nicht durch, werden aber bald zu spüren sein, etwa erhebliche Nachzahlungen für Strom und Gas.“ Insbesondere Geringverdienern, die kaum in der Lage seien, Geld auf die hohe Kante zu legen, drohe wegen hoher Inflation und Energiepreiskrise erneut die Überschuldung.