Das Niederkasseler Kopernikus-Gymnasium ist in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Eine Studie soll klären, ob ein Neubau wirtschaftlicher wäre.
Gymnasium NiederkasselMachbarkeitsstudie soll Klarheit über Sanierung oder Neubau bringen

Das Kopernikus-Gymnasium ist wegen zahlreichen baulicher Mängel inzwischen Dauerbaustelle.
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Umfassende Sanierung oder aber Abriss und Neubau? Die Zukunft des Niederkasseler Kopernikus-Gymnasiums ist zurzeit völlig ungewiss. Etwas mehr Klarheit darüber, wie es mit dem Schulgebäude aus den 1970er Jahren weitergehen kann, das seit geraumer Zeit wegen zahlreicher baulicher Mängel immer wieder in den Schlagzeilen ist, soll nun eine Machbarkeitsstudie bringen. Darauf haben sich die im Stadtrat vertretenen Parteien jetzt grundsätzlich verständigt. Sie wollen mit der Studie vor allem Klarheit darüber bekommen, welche der beiden Optionen die Wirtschaftlichere ist und mit welchen Risiken sie jeweils verbunden sind.
Gleichzeitig soll die Machbarkeitsstudie zeigen, ob und wie eine umfassende Sanierung des Schulgebäudes technisch überhaupt umsetzbar ist. Auch der zeitliche Rahmen von Neubau und Sanierung sowie die Folgen für den laufenden Schulbetrieb sowie Einzelheiten einer Teilverlagerung der Schule sollen dabei untersucht werden. Vor der Ausarbeitung der Studie wollen Stadtverwaltung und Politik aber zunächst mehr Klarheit über die künftig zu erwartenden Schülerzahlen haben.
Niederkasseler Stadtrat mach Weg für Aula-Sanierung frei
Der Rat beschloss deshalb jetzt auch eine kurzfristige Aktualisierung des Schulentwicklungsplans der Stadt. Wenn diese Aktualisierung vorliegt, soll der Bauausschuss die Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. „Um unserer Verantwortung gerecht zu werden, ist es wichtig, bei der Diskussion über die Zukunft des Schulgebäudes alle Möglichkeiten offen zu prüfen“, betonte Bürgermeister Matthias Großgarten (SPD). Die 5000 Euro, die die Stadt für die Machbarkeitsstudie ausgeben müsse, seien gut angelegt.
Nicht abwarten will der Stadtrat bei der Instandsetzung der Aula. Sie soll Schülerinnen und Schülern, aber auch anderen Nutzern nach dem Willen der Politiker schnellstmöglich wieder zur Verfügung stehen. In den vergangenen Monaten war immer wieder Regenwasser durch das Flachdach in die Aula eingedrungen. Es tropfte auf den Boden und in viele der mehr als 200 zum Teil mit Mineralwolle gefüllten Würfel, die für eine bessere Raumakustik unter der Decke befestigt waren. Weil sie herabzustürzen drohten und Asbest in ihnen verbaut war, wurde die Aula gesperrt. Für die Planung der Instandsetzung und die Ausführung der Arbeiten stellte der Stadtrat rund 390.000 Euro zur Verfügung.
Größten Kostenfaktor bei der Aula-Sanierung ist nach Angaben der Stadtverwaltung vor allem die Deckenfläche mit einer Größe von fast 700 Quadratmetern. Hier soll eine Abhangdecke mit Deckenstrahlheizung eingebaut werden. Man sei inzwischen mit einem Hersteller im Gespräch, heißt es im Rathaus. Durch diese Lösung entfalle der spätere Einbau einer Fußbodenheizung, sodass die Aula nach Umsetzung aller Maßnahmen, wozu auch der Einbau von Schallschutz, neuem Brandschutz und einer neuen Beleuchtung gehöre, als vollständig saniert gelten könne.