Die Förderschule in Mondorf erfüllt die Mindestgrößenverordnung des Landes nicht. Damit scheint das Ende des Schulbetriebs besiegelt.
Offizielle Entscheidung steht bevorLaurentiusschule in Niederkassel steht vor dem Aus
Die Laurentiusschule in Mondorf steht vor dem Aus. Wie der Beigeordnete Carsten Walbröhl am Mittwoch in der Ratssitzung mitteilte, wird die Bezirksregierung die Stadt offiziell auffordern, einen Beschluss zur Schließung der Förderschule mit den Schwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, Lernen und Sprache herbeizuführen. Die Förderschule, bislang in städtischer Trägerschaft, erfüllt die Mindestgrößenverordnung des Landes nicht mehr, Bemühungen zur Weiterführung durch einen privaten Träger oder in Kooperation mit einer anderen Kommune sind gescheitert.
„In Gesprächen bei der Bezirksregierung haben wir ausgelotet, ob wir die Laurentiusschule zumindest als Primarschule weiterbetreiben können, doch auch dafür liegen die erforderlichen Voraussetzungen nicht vor“, sagte Walbröhl. Die Politiker hatten vor etwas mehr als einem Jahr einstimmig beschlossen, die Laurentiusschule in die Trägerschaft des kirchlichen Trägers CJG St. Ansgar zu übergeben, der wie andere private Träger nicht an Mindestschülerzahlen gebunden ist.
Laurentiusschule Mondorf: CDU spricht von Scherbenhaufen
Diesen Beschluss hatte die Mehrheit von SPD, Grünen und FDP wenig später aber auf Antrag der Grünen gekippt, weil Eltern und Lehrerkollegium Bedenken gegen St. Ansgar geäußert hatten. „Wir stehen jetzt vor einem Scherbenhaufen, den SPD, Grüne und FDP zu verantworten haben“, kommentierte Dano Himmelrath, der neue Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, am Mittwoch die Hiobsbotschaft der Kölner Bezirksregierung. Eine Mehrheit im Rat habe aus ideologischen Gründen die Übergabe der Schulträgerschaft an den kirchlichen Träger torpediert: „Es ist mehr als traurig, dass wir vor einem Jahr eine tragfähige Lösung hatten, jetzt aber über eine Schließung der Förderschule sprechen müssen.“
Dessen Darstellung widersprachen Vertreter von SPD, Grünen und FDP vehement. „Das ist natürlich eine deprimierende Nachricht, aber den Vorwurf, aus ideologischen Gründen gegen den Träger St. Ansgar votiert zu haben, kann ich so nicht stehen lassen“, sagte Sascha Essig, Fraktionschef der Grünen. Mit Sozialdemokraten und Liberalen habe man die ursprüngliche Entscheidung pro St. Ansgar aus guten Gründen revidiert.
Vor allem die ablehnende Haltung von Eltern und Lehrerkollegium sei ausschlaggebend gewesen, bekräftigte Anette Wickel (FDP). Alle Partei wollen ausloten, welche Wege es zum Erhalt der Schule noch gibt. Klar ist, dass eine zuletzt diskutierte Variante vom Tisch ist: eine Kooperation bei der Schulträgerschaft mit der Stadt Troisdorf. Sie scheitert, weil die Troisdorfer die ins Gespräch gebrachten Gebäude für eine Förderschul-Zweigstelle selbst benötigen.
Das Ende würde schleichend kommen
Falls die Bezirksregierung Köln auf einem Ratsbeschluss zur Schließung der Laurentiusschule beharrt, bedeutete das nicht deren sofortiges Aus. Es wird aber niemand mehr neu aufgenommen. Das Aus kommt schleichend. Unwahrscheinlich ist auch, dass die jetzigen Schülerinnen und Schüler bis zum Ende in Mondorf unterrichtet werden können.
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