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Karneval in NiederkasselSo waren die Rosenmontagszüge im Ort und in Mondorf

Lesezeit 3 Minuten
Blick vom Zugwagen der 1. Mondorfer Ehrengarde: An den Straßenrändern stehen verkleidete Zugbesucher und -besucherinnen.

Vom Festwagen der 1. Mondorfer Ehrengarde aus konnte man die vielen Besucher und Besucherinnen des Zochs sehen.

In Niederkassel-Ort und in Mondorf feierten die Jecken bei den Rosenmontagszügen.

Pünktlich um 14.11 Uhr setzte sich der Zug in Niederkassel auf Höhe der Rathausstraße in Bewegung. Zugleiter Peter Klupsch zählte etwa 530 Teilnehmende. Eine zusätzliche Gruppe habe sich später zu den 17 angemeldeten Gruppen dazugesellt, berichtete Klupsch.

Niederkasseler sind stolz auf ihren Zoch

Auf den Straßen wurden die Fußball- und Junggesellenvereine, Pfadfinder, Altenheimmitglieder und Freundes- und Familien-Gruppen freudig bejubelt. Der Ortsring Niederkassel war zuständig für die Organisation des Zochs und fuhr vorneweg.

Verkleidete Gärtnerinnen und Gärtner, die Sonnenbrillen tragen, schmeißen mit Konfetti auf der Straße.

Bei dem sonnigen Wetter in Niederkassel hat es sich gelohnt Sonnenbrillen anzuziehen.

„Die Zugteilnehmer machen sich so viel Mühe mit den Wagen“, lobte die gebürtige Niederkasselerin Svenja Werner vom Bürgersteig aus. „In Köln gibt es so was wie nen Veedelsstolz, den haben wir hier auch“, pflichtete ihr der aus Köln zugezogene Michael Engels bei: „Wir sind stolz darauf, was die hier auf die Beine gestellt haben!“

Zugleiter Peter Klupsch lobt Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei

Einige Meter weiter auf der Kölner Straße freuten sich Janine Böllsterling und Barbara Krebs über das jecke Treiben auf den Straßen. „Den Zug gucke ich schon, seitdem ich klein bin“, sagte Böllsterling. Krebs sei am Vortag selbst noch in Rheidt im Zug mitgegangen: „Es ist einfach schön für die Leute, und die Kleinen freuen sich über Kamelle“, fasste sie zusammen.

Kinder und Erwachsene in Kuhkostümen freuen sich.

Der SV Niederkassel 1920 hatte tierisch gute Laune. Die kleinen und großen Kühe verteilten reichlich Kamelle.

Auf dem Wagen der IGK Blau-Gelb Niederkassel kam die Stimmung vom Straßenrand an: „Die Stimmung ist mega und das Wetter perfekt“, freute sich Svenja Nett, Kassiererin der IGK. „Unseren Verein gibt es dieses Jahr schon seit 50 Jahren.“ Man gehe mehr oder weniger seit der Vereinsgründung im Zug mit. In diesem Jahr stand das Kinderprinzenpaar oben auf dem Wagen. Hendrik I. und Leonie I. hatten somit eine gute Sicht auf ihre gleichaltrigen Untertanen.

Zugleiter Peter Klupsch zeigte sich sehr zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit der Stadt und Polizei hat wie all die Jahre super geklappt.“

Die Mondorfer Nachbarschaft feierte ihren kleinen aber feinen Zoch

„Wir lieben es, das Brauchtum zu pflegen, auf dem Zug einfach wieder Kinder zu sein“, sagte Gerd Voosem, zweiter Vorsitzende der 1. Mondorfer Ehrengarde: „Mer mache dat vun Hätze!“ Bevor es überhaupt losging mit dem Zug in Mondorf, bei dem sich 542 Menschen angemeldet hatten, sei die Ehrengarde bereits geschlossen zum Grab eines gestorbenen Mitglieds am Südfriedhof gegangen und habe dort einen Blumenstrauß und Orden abgelegt.

Als Nussknacker verkleidete Frauen schmeißen Konfetti und freuen sich.

Die Mondorfer Nussknacker schmissen mit Konfetti und ließen auch mal „Last Christmas“ von Wham! spielen.

Die 16 Mitglieder starteten an der 19. und damit letzten Zugposition. Man hatte sich überlegt, dass die Gruppen, angefangen mit der Zugleitung auf Position eins, „von hinten nach vorne“ vorbeigehen und -fahren sollten, wie der Ortsring Mondorf es beschrieb – damit alle Teilnehmenden die anderen Wagen und Kostüme sehen konnten.

Ein Mann im roten Anzug streckt eine Hand von sich und posiert grinsend für ein Foto.

„Moulin Rouge“ war das Motto der Mondorfer und Rheidter Freunde.

„Der Zug ist eine große Sache“, meinte Sebastian Vessel, der an der Provinzialstraße wohnt, auf der sich der Zug aufstellte. „Man kennt sich. Das ist die schöne Sache an einem kleinen Zug“, stimmte sein Nachbar Giso Schütz ihm zu. Daneben freute sich Karin Göldner vom Bürgerverein Mondorf über das „Bombenwetter“.

Bei all dem bunten Treiben schlug ein Wagen auch kritischere Töne an: Unter dem Motto „Unterwasserwelt“ wies die Evangelische Kirchengemeinde Niederkassel auf die Verschmutzung der Meere hin. „Wir wollen nicht den Zeigefinger erheben“, sagte Jugendleiterin Nicole Schäfer: „Aber mit irgendwas kann jeder anfangen.“