Bei den „Classic Cars Mondorf“ konnten Oldtimerbesitzer und Besucher in Erinnerungen schwelgen.
Classic CarsWo Chrom und Stahl in Niederkassel die Oldtimer-Liebe weckten
Michael Röder und Hans Günther von den Oldtimerfreunden Niederkassel kennen sie alle: ob 64er Käfer, den MG (Morris Garages) aus dem Jahr 1963 oder den Borgward aus Bremen, der noch bis 1961 gebaut wurde, den Fiat 600 D Multiplan, die überhaupt erste Großraumlimousine der Welt. Beide wissen, wovon sie sprechen, Günther fährt selbst einen Mercedes Cabrio R129, „sehr schick und ohne ein Grämmchen Rost“.
Am Wochenende kontrollierten die beiden die Zufahrt zur Rheinallee und wiesen den Weg aufs Gelände, ein riesiger Showroom: Ferraris in die italienische Ecke, Amis daneben, etliche in die Abteilung für die 50er Jahre. Young- und Oldtimer aus ganz Deutschland schoben sich durch das Nadelöhr zum Festgelände des Oldtimer-Festivals „Classic Cars Mondorf“. Tausende Gäste kamen zu Fuß, nur Anwohner durften mit ihren Fahrzeugen hindurch.
Das Oldtimer-Treffen gab es zum dritten Mal Niederkassel-Mondorf
Flohmarkt, Streetfood, Bühnenprogramm sowie automobile Klassiker und Raritäten machten das Areal um den Fähranleger zum Freizeit-Mekka des Wochenendes. Zum dritten Mal hatten die Veranstalter, zu denen auch die Niederkasseler Eventagentur „WEvent“ gehört, zum spartenübergreifenden Oldtimertreffen nach Mondorf eingeladen. Präsentieren, schauen und fachsimpeln, das konnten Aussteller wie Besucher ausgiebig.
Rüdiger Albrecht gehört zu jenen, deren Lebensgeschichte mit Automobilen verknüpft ist. Der Hennefer schlenderte durch die Reihen und zückte sein Handy: Fotos von seiner Isetta (Baujahr 162) waren zu sehen, die fuhr er 1974, „das war damals kein Liebhaberstück, sondern ein Fortbewegungsmittel“. Einen Simca 1100 hatte er seinerzeit selbst zum Wohnmobil umgebaut („der ist am Ende weggerostet“), und mit der Ente fuhr Albrecht nach Barcelona, „da kommen eine Menge tolle Erinnerungen auf“.
Automobilslalom auf dem Reifenhäuser-Gelände in Troisdorf und dem alten Kaufhof-Parkplatz in Köln-Porz, „Geschwindigkeit kann jeder, es kommt auf Sportlichkeit in der Kurve an“. Armin Frings gehörte ins Lager der Aussteller, und auch bei ihm war die Freude an der Erinnerung deutlich spürbar. Seinen 68er NSU hatte der Eschmarer mitgebracht, in den 70ern noch ein „Allerweltsfahrzeug“, wie er selbst sagte, beim Beschleunigen habe er mit seinem „Kurvenräuber“ seinerzeit auch schon einen Porsche hinter sich gelassen.
Mit rund 4000 Fahrzeugen und großen Besucherströmen, vor allem am sonnigen Sonntag, zeigte sich Ramon Wiener zufrieden –erwartet hatte er nämlich nur um die 1000 Fahrzeuge. Der Geschäftsführer der in Niederkassel beheimateten Eventagentur stemmte die Großveranstaltung im Auftrag der Oldtimerfreunde, „es war ein tolles Wochenende, auf jeden Fall ein Riesenerfolg“.
Vor 18 Jahren ging die Großveranstaltung in Niederkassel-Ort erstmals an den Start. Als es in den Gassen um das Rathaus und auf dem Marktplatz eng wurde, fiel die Entscheidung für den Umzug ans Mondorfer Rheinufer.