Nach VerpuffungSpezialisten des LKA untersuchen Stoffe aus Keller in Lohmar

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Mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in einer Wohnstraße.

In einem Keller eines Hauses am Weidchensweg in Lohmar kam es am Samstagvormittag zu einer Verpuffung, ein Mann wurde schwer verletzt. Im Keller fanden sich zahlreiche Behälter mit unbekannten Substanzen.

Der 36 Jahre alte Mann, der schwere Verletzungen erlitt, ist polizeibekannt. Ein Haftbefehl wurde bisher nicht erlassen.

Nach dem Fund von 17 Kanistern mit unbekannten Stoffen am Samstag, 29. Juni, im Keller eines Mehrfamilienhauses am Weidchensweg laufen die Ermittlungen. „Die Polizei hat verschiedene unbekannte Substanzen sichergestellt“, sagte Polizeipressesprecher Max Reese auf Nachfrage. Jetzt gelte es, herauszufinden, ob es sich dabei um Drogen und Sprengstoff handele.

Die Spezialisten des Landeskriminalamts hätten mit den Untersuchungen begonnen und ermittelten nun weiter. In der Nacht zu Sonntag waren Teile der Substanzen gesprengt worden, bei denen schnell der Verdacht aufkam, es könne sich um selbst hergestellten Sprengstoff handeln. Ein Transport war nicht infrage gekommen: Die Spezialisten hatten vermutet, dass die Stoffe bei Erschütterung explodieren könnten.

Verpuffung in Lohmar: Der 36-Jährige ist bei der Polizei bekannt

Daher hatten sie einen Roboter des LKA mit Kettenantrieb geordert, der die Substanzen in ein Loch im Nachbargarten brachte, wo sie dort in vier Durchgängen gesprengt wurden. Dabei war eine 60 Kilogramm schwere Abdeckmatte schwer beschädigt worden. Sie war gut zehn Meter in die Höhe geflogen und hatte auch ein Haus leicht beschädigt. Eine andere Flüssigkeit war verbrannt worden.

Ein Roboter auf einem Kettenantrieb und mit Greifarm rollt über eine Straße.

Nach dem Fund verschiedener, unbekannter Substanzen in Lohmar wurden einige von ihnen kontrolliert gesprengt. Dabei kam ein Roboter zum Einsatz.

Entdeckt wurden die Substanzen, nachdem es im Keller des Hauses eine Verpuffung gegeben hatte. Ein 36-jähriger Mann wurde dabei schwer verletzt und musste noch am Samstag im Krankenhaus Köln-Merheim operiert werden. Nach Informationen dieser Zeitung konnte er die Klinik noch nicht wieder verlassen.

Er ist kein Unbekannter bei der Polizei, soll aber bislang lediglich wegen Eigentumsdelikten aufgefallen sein, nicht im Zusammenhang mit Drogendelikten oder Waffenbesitz. Ein Haftbefehl gegen ihn sei bisher noch nicht erlassen worden, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. „Wir ermitteln gegen ihn wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.“ Das Strafmaß sei davon abhängig, welche Substanzen er genau in seinem Keller hergestellt und gelagert habe. 

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