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Stipendium erhaltenGeflüchteter aus Kirgisistan legt in Lohmar das beste Abitur ab

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Eine Gruppe von Menschen auf einer Wiese

Stipendiat Alirizo Davlatov und seine Eltern (Mitte) feierten mit Vertretern der Bürgerstiftung, der Gesamtschule und der Stadt den Erfolg.

Der Kirgise Alirizo Davlatov sprach anfangs kein Wort Deutsch, zehn Jahre später wird er für das beste Abitur mit einem Stipendium belohnt.

Anfangs verstand er nur Bahnhof: Als Zehnjähriger kam Alirizo Davtalov nach der Flucht der Familie aus Kirgisistan in die Grundschule Lohmar. In nur einem halben Jahr lernte der Junge Deutsch und strengte sich auch weiterhin an. Das Ergebnis: Zehn Jahre später absolvierte er das beste Abitur an der Gesamtschule mit der Note 1,4 und erhielt das Studienstipendium der Bürgerstiftung Lohmar.

Derzeit sei viel von Integration und Fachkräftemangel die Rede, sagte Stiftungs-Geschäftsführerin Gabriele Willscheid in ihrer Laudatio. Die Integration habe der 20-Jährige „geradezu vorbildlich“ gemeistert, und er sei auf dem besten Weg, „sich als hochqualifizierte Fachkraft in die Gesellschaft seiner neuen Heimat einzubringen“.

Zur Feierstunde im Lohmarer Schloss Auel kam ein Überraschungsgast

Zur Feierstunde in Schloss Auel kamen auch die sichtlich stolzen Eltern des 19. Stipendiaten, Omina Khitobova und Ahmad Davlatov; Schulleiterin Sabine Henseler, Beratungslehrerin Marie-Christin Sommer, Oberstufenleiterin Meike Thelen, Bürgermeisterin Claudia Wieja und zahlreiche Vertreter der Bürgerstiftung stießen mit Davlatov an.

Als Überraschungsgast hatte Willscheid eine Wegbereiterin des Erfolgs eingeladen: Brigitte Dimitrijevic von der Hausaufgabenhilfe in der Flüchtlingsunterkunft am Dammweg hatte mit ihrem Sprachunterricht den Schlüssel zur Integration vermittelt.

Aliriza Davlatov habe, so hieß es in der Laudatio, die Fähigkeit, in Diskussionen auf konträre Meinungen respektvoll einzugehen, ohne den eigenen Standpunkt aus den Augen zu verlieren. Dies sei die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander. Die Abiturfeier habe er maßgeblich mitorganisiert und im Schulkiosk geholfen. Ein Herzensanliegen sei es ihm, einer alten Frau bei den täglichen Arbeiten unter die Arme zu greifen, und ganz nebenbei fröne er seiner Leidenschaft Fußball.

Das mit 2500 Euro dotierte Stipendium kommt zur rechten Zeit: Ende des Monats beginnt der 20-Jährige ein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Köln. Schwerpunkt für ihn: nachhaltiges Bauen und die Entwicklung umweltfreundlicher Bauprojekte. Er möchte Wohn- und Lebensräume schaffen, die funktional, ästhetisch und energieeffizient sind.