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Am Aggerbogen über Lavasteine laufenIn Lohmar gibt es einen neuen Barfußpark

Lesezeit 3 Minuten
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Maren Heinz führte Moritz Lennartz über den Pfad.

Lohmar – Die Natur mit allen Sinnen erleben kann man rund um den Aggerbogen in Lohmar-Wahlscheid schon lange. Nur der Tastsinn kam bisher immer ein wenig zu kurz. Mit einem Barfußweg, der kürzlich eröffnet wurde, will der Verkehrs- und Verschönerungsverein Wahlscheid/Aggertal (VVW) den Slogan „Aktiv im Grünen leben“ der Stadt Lohmar neu beleben.

„Die Lage an Radweg und Agger ist der ideale Platz für den Barfußweg“, befand Sandra Eimermacher. Sie gehört dem Vorstand des VVW an und ist federführende Kraft hinter dem Projekt.

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Bürgermeisterin Claudia Wieja, Tischler Andreas Schulz nebst Tochter und Sandra Eimermacher aus dem VVW-Vorstand  (v. l.) durchschnitten das Band.

Der Pfad befindet sich an der Schiffarther Straße in der Nähe des Restaurants Agger-schlösschen. Die Idee kam Eimermacher beim Urlaub in den Bergen. „Gleichzeitig fiel mir auf, dass dieser Platz entlang des Radwegs nicht genutzt wird“, berichtete sie.

Gemeinde überließ das Grundstück kostenlos

Eimermacher forschte nach und fand heraus, dass das Grundstück der Stadt gehört. „Die Gemeinde war von der Idee sehr angetan und hat es uns kostenlos überlassen“, berichtete sie. Unterstützung erhielt der VVW von Ehrenamtlern und Sponsoren. Eine Tischlerei fertigte die Begrenzungen für die Flächen, die mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sind.

„Auch diese hat uns eine Baustoff-Firma kostenlos überlassen“, sagte Eimermacher. Die Tischlerei steuerte zudem die hölzernen Zaunpfosten bei, die eine Besonderheit darstellen: Sie enthalten einen Schlitz, in den ein Fahrradreifen hineinpasst. Ein Garten- und Landschaftsbauer gestaltete das weitere Umfeld.

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Ganz ohne finanziellen Zuschuss ging es jedoch nicht: Das Förderprogramm Vital NRW, das die Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten beziehungsweise verbessern soll, übernahm die Kosten. „Es ist ein schönes Fleckchen Erde für Jung und Alt, das sich hervorragend mit der Naturschule im Aggerbogen ergänzt“, sagte Bürgermeisterin Claudia Wieja bei der Eröffnung. Sie ist zudem die Vorsitzende des Lokal-Ablegers von Vital NRW.

Im Frühjahr kommen geschliffene Glasscherben hinzu

Auf dem Barfußpfad können Besucher mit den Füssen viele unterschiedliche Materialien ertasten. Es gibt Felder mit Kies, Sand und Basalt, mit Lavagestein, Baumscheiben, Kastanien und Rindenmulch. „Ich hätte nie gedacht, dass das so eine große Menge Material sein würde“, sagte Eimermacher. „Je nach Jahreszeit kann man es auch austauschen. Im Frühjahr streuen wir geschliffene Glasscherben aus, als Mutprobe sozusagen.“

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Viele Besucher probierten den Parcours gleich aus.

Die meisten Besucher, die der Eröffnung beiwohnten, zogen sogleich Schuhe und Socken aus und probierten den Pfad aus. Nicht jeder Untergrund war so weich und eben wie der andere, scharfe Kanten an den Steinen sorgten oftmals über verzerrte Mienen.

Ein Wegweiser zeigt Ziele in der Umgebung und in der Ferne an, zum Kölner Dom etwa sind es 23 Kilometer. Fertig ist der Naturgarten noch nicht. „Die Fläche in der Mitte soll noch grün werden, wir wollen außerdem Spielflächen und noch mehr Infotafeln aufstellen“, kündigte Eimermacher an.