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TierquälereiPolizei stoppt völlig überladenen Ferkeltransporter auf der A3 bei Lohmar

Lesezeit 2 Minuten
In einem flachen Metallgehäuse im Inneren eines Lkw stehen dicht gedrängt viele rosa Ferkel, teilweise stehen sie aufeinander. 

Über 200 Ferkel mehr als erlaubt fanden die Beamten der Autobahnpolizei und Mitarbeiter des Kreisveterinäramts in dem Lkw, die Tiere hatten kein Wasser, konnten nicht stehen.

Auf der A3 am Rastplatz Sülztal haben Polizei und Veterinäramt einen Qual-Transport gestoppt. 831 Ferkel waren in dem völlig überladenen LKW seit Stunden ohne Wasser.

Das Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises hat einen illegalen Tiertransport gestoppt. Bei einer Kontrolle auf der Autobahn 3 in Höhe des Ratsplatzes Sulztal bei Lohmar war Beamten der Autobahnpolizei und des Veterinäramtes ein völlig überladener Ferkel-Transporter aufgefallen.

Die Mitarbeitenden der Behörde stellten fest, dass sich auf dem Lkw insgesamt 831 Tiere befanden, jedes mit einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm. Maximal erlaubt wären nach Angaben des Veterinäramtes aber maximal 606 Ferkel gewesen.

Qualtransport gestoppt: Ferkel hatten keinen Zugang zu Wasser, etliche konnten nicht aufrecht stehen

Zudem stießen die Kreisveterinäre auf weitere Missstände: So hatten die Tiere keinen Zugang zu Wasser. Die sogenannten Nippeltränken waren für die Tiere nicht nur unerreichbar, die Wasserzufuhr war sogar abgestellt.

In einer großen Box stehen Ferkel auf Stroh.

Auf Stroh konnten sich die Ferkel ausruhen, bevor sie weiter transportiert wurden.

An einigen Stellen im Laster war die Deckenhöhe so niedrig, dass die Ferkel nicht richtig aufrecht stehen konnten. Aus dem Laster fiel Einstreu, gemischt mit Kot und Urin, was die Gefahr der Übertragung von Tierseuchen birgt.

Kreisveterinäramt ließ die Ferkel zu einer Sammelstelle bringen, wo sie sich ausruhen konnten

„Ein solcher Transport bedeutet für die Tiere ohnehin großen Stress. Durch die enorme Überbelegung und den fehlenden Zugang zu Trinkwasser leiden die Tiere noch mehr“, sagt der Leiter des Veterinäramtes des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Johannes Westarp.

Sein Amt ließ die Ferkel zu einer Sammelstelle bringen, wo sie sich in eingestreuten Boxen ausruhen und Wasser trinken konnten. Nach einer Ruhepause wurden 600 Tiere weitertransportiert, die restlichen 231 Schweine blieben über Nacht und werden im Laufe des Freitags mit einem anderen Fahrzeug abgeholt.

Ferkeltransport bei Lohmar gestoppt: Lkw war um vier Tonnen überladen

Der um vier Tonnen überladenen Tiertransporter war im Kreis Kleve gestartet und auf dem Weg ins 756 Kilometer entfernte Bad Griesheim. Gegen das Transportunternehmen wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

Im Herbst 2021 hatte die Autobahnpolizei ebenfalls auf dem Rastplatz Sülztal einen Pferdetransport aus Spanien gestoppt, in dem 14 völlig erschöpfte und kranke Pferde bereits seit 19 Stunden ohne Wasser und Futter transportiert worden waren.