AboAbonnieren

HitzewelleWarum die Waldbrandgefahr in der Region rund um Köln steigt

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Auf 4000 Quadratmetern hatte sich im April vor zwei Jahren ein Waldbrand in Much ausgebreitet. (Archivfoto)

  1. Die Parameter für die Waldbrandgefahr sind unter anderem Bodenfeuchte, Gewicht der brennbaren Biomasse, Windgeschwindigkeit, kurz- und langwellige Strahlung..
  2. Der Deutsche Wetterdienst wertet die Faktoren von März bis Oktober täglich aus.
  3. Der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte, erläutert die Gefahr in der Region und sagt, was man dagegen tun kann.

Rhein-Sieg-Kreis – Manche mögen’s heiß, aber zu große Hitze kann brandgefährlich werden. Das zeigte sich bereits am Wochenende vor der Hitzewelle in einem Waldstück in Lohmar. An mehreren Stellen brannte es auf rund 1000 Quadratmeter Fläche. Im Rhein-Sieg-Kreis sind das Regionalforstamt und die Feuerwehren in erhöhter Alarmbereitschaft.

Die Böden sind schon jetzt so trocken wie sonst erst Ende August, wie der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte, auf Anfrage erklärte. Dazu kommen die vielen Kahlschläge durch den Borkenkäferbefall in der Region. Große Flächen sind immer noch voller trockenem Totholz.

Hitzewelle verschärft die Lage

Die Hitzewelle verschärft die Situation deutlich. So stufte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Wochenende die Station in Neunkirchen-Seelscheid-Krahwinkel nach dem Waldbrandgefahrenindex für Montag auf der vierten von fünf Gefahrenstufen ein. Ähnliches galt für Königswinter-Heiderhof und den Flughafen Köln/Bonn.

Für Dienstag wird eine hohe Gefahr für Waldbrände prognostiziert

Für Dienstag, dem heißesten Tag der Woche, wurde gar die höchste Stufe prognostiziert. Am Montag wurde nach neueren Berechnungen auf Warnstufe vier zurückgesetzt, was jedoch immer noch „hohe Gefahr“ bedeutet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die drei Stationen gehören zu einem Messnetz, das über ganz Deutschland gelegt ist, und decken den südlichen Zipfel Nordrhein-Westfalens ab.

Dieser Gefahrenindex, den der DWD während der Waldbrandsaison von März bis Oktober zur Verfügung stellt, wird täglich aktualisiert und aus mehreren Parametern errechnet.

Trockenes Unterholt brennt wie Zunder

Unter anderem sind dies Bodenfeuchte, Gewicht der brennbaren Biomasse, Windgeschwindigkeit, kurz- und langwellige Strahlung.Bei anhaltender Hitze und Trockenheit können verdorrtes Gras und trockenes Unterholz brennen wie Zunder, weggeworfene Flaschen wie Brennglas wirken. Daher appelliert Peter Kern, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes an die Menschen, achtsam zu sein: „Der Genuss von Tabakwaren hat im Wald nichts zu suchen“, offenes Feuer ebenso. Lagerfeuerromantik könne schnell in einer Katastrophe enden.