Cannabisplantage gepflegtHennefer bekommt Haftstrafe auf Bewährung
Siegburg/Hennef – Fast 20 Kilogramm Marihuana fielen den Fahndern im Mai 2020 in einem Einfamilienhaus in Hennef in die Hände. Den Mann, der die Pflanzen dieser Plantage mit Wasser und Dünger versorgen sollte, hat ein Schöffengericht nun zu einer Haftstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt.
Angeklagter nannte Drahtzieher
Der 49-Jährige sei nur ein kleines Rad gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Prümper. Neben dem Geständnis des arbeitslosen Hausmeisters fiel strafmildernd ins Gewicht, dass er die Namen der Drahtzieher verriet, gegen die nun ermittelt wird. Die 1000 Euro, die er einmalig für seine Dienste erhielt, muss er an die Staatsanwaltschaft zahlen.
Der Angeklagte beteuerte, in das kriminelle Geschäft hineingerutscht zu sein. Er habe einem Bekannten, der auf der Suche nach einem Haus war, Anfang 2020 eine leerstehende Immobilie seines Bruders vermittelt. Von den Plänen, im Erdgeschoss und um Keller Hunderte Pflanzen Cannabis anzubauen, habe er erst später erfahren.
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Nur widerwillig habe er die Gärtnerdienste versehen, als man ihn darum bat. Ein Teil der Ernte sei vertrocknet, seine Auftraggeber seien sehr unzufrieden gewesen. Druck habe ihm aber auch sein Bruder gemacht, der wohl ahnte, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
Aus dem Gerichtssaal als freier Mann
Seitdem die Polizei im Mai 2020 die Plantage entdeckte, habe er sich beruflich umorientiert, den Busführerschein gemacht und einen Job in Aussicht, beteuerte der bislang nicht vorbestrafte Angeklagte. Auch sorge er für seine betagte Mutter und für den gemeinsamen Hund. „Wenn der ins Tierheim müsste, würde es meiner Mutter das Herz brechen.“
Der 49-Jährige verließ den Gerichtssaal als freier Mann. Wenn er sich in den kommenden drei Jahren nichts zu schulden kommen lässt, wird ihm seine Strafe erlassen.