Pfarrerin auf ProbeJanina Haufe verstärkt das Hennefer Team der evangelischen Kirche
Hennef – Des einen Mehrarbeit ist der anderen Chance. Janina Haufe hat im Pfarrteam der evangelischen Kirche ihren Probedienst für 24 Monate angetreten. Sie soll Stefan Heinemann entlasten, der als einer der stellvertretenden Vorsitzenden im Kreissynodalvorstand zusätzliche Aufgaben zu meistern hat. Die 32-Jährige ist in Rosenheim und Detmold aufgewachsen, hat in Wuppertal und Münster studiert und ist ordiniert.
Ein Jahr lang hat sie in den USA gelebt. „Dort war ich Mitglied in einer tollen Gemeinde. Daher rührt meine tiefe Beziehung zu Gott, der mir mitgegeben hat: Ich möchte, dass du Pfarrerin wirst.“ Anders als ihre Mitstudierenden kam sie nicht aus einer Pfarrerfamilie. Das hat sie zunächst eingeschüchtert.
Ein Aphorismus hat ihr geholfen: Laien haben die Arche gebaut, Profis die Titanic. Sie hat ein Faible für Jugendliche. Daher freut sie sich auf die Konfirmandengruppe, bei einer Herbstfreizeit war sie schon dabei. Öffentlichkeitsarbeit, Schulgottesdienste, Geburtstage, Hilfe für die Armen – da will sie sich einbringen und mit anpacken, damit es genug zu essen gibt, bei Anträgen helfen, die Kleiderkammer unterstützen.
Pfarrerin setzt auf den Durchbruch der Gleichberechtigung
Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern ist ein Thema für sie. Sie hat noch erlebt, wie ältere Kollegen auf Frauen herunterschauen. „Frauen und Männer arbeiten unterschiedlich, ich finde das bereichernd.“ Gemeindeleitung sei heute oft männlich dominiert, Pfarrerinnen arbeiteten viel in Teilzeit. „Spätestens, wenn unsere Generation in Gemeindeleitungen kommt, wird das anders“, ist sie fest überzeugt.
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„Ich freue mich auf junge Menschen, um ihnen zu zeigen, dass sie Meisterwerke sind“, sagt sie. Denn gerade in der Pubertät erlebten sie sich selbst als nicht gut genug. Dagegen will sie laut anreden, auch im Gottesdienst. „Predigen ist echt wichtig, das ist die Visitenkarte, das muss mit Qualität vorbereitet sein.“ Deshalb schreibt sie so früh wie möglich, macht sich erst eine Ideenskizze und geht eine Weile mit dem Text schwanger, bis sich ein Gedanke herausbildet.
Die digitalen Formate der Coronazeit sieht sie positiv. Doch allein zu Hause: „Das ist ja furchtbar. Es gibt so viele tapfere Seniorinnen und Senioren. Wir werden sehen, was Corona so alles angerichtet hat.“ Eins aber ist sicher: „Ich freue mich auf alle Begegnungen.“