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Erntedank-TeppichHennefer basteln Kunstwerk aus Millionen Körnern und Blüten

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Das Gesamtwerk kurz vor der Fertigstellung: Auf 33 Quadratmetern liegen Millionen von Blütenblättern, Hülsenfrüchten und Körnern.  

Hennef – Das Erntedank-Teppich-Team hat wieder ganze Arbeit geleistet. Wie im vergangenen Jahr prangt ein monumentales Kunstwerk auf dem Boden zwischen der ersten Bankreihe und dem Altarraum der Hennefer Pfarrkirche St. Simon und Judas. Es besteht aus Millionen von Blütenblättern, Hülsenfrüchten und Körnern. Von Hand haben die Aktiven des Teams diese mit bemerkenswerter Akribie und sehr viel Geschick ausgelegt auf sage und schreibe 33 Quadratmetern.

Diesmal stammte die Vorlage von Philippe de Champaigne (1602–1674). Der Maler des französischen Barocks interpretierte auf seinem Bild „Die Darstellung im Tempel“ eine Szene aus dem Lukas-Evangelium: Maria und Josef kommen mit dem Jesuskind 40 Tage nach der Geburt in den Tempel.

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Dank langer Bretter als Schablone ist die Kante ganz gerade. 

Das Hennefer Ernte-Bild übertrifft die Größe des Originals, das sich in den königlichen Museen in Brüssel befindet, um ein Vielfaches. Die Linien, die Proportionen und Farben, der Ausdruck der Gesichter – alles ist perfekt übertragen in Körnerkunst. Gewänder und besonders die Kapitelle der Tempelsäulen erscheinen geradezu plastisch. „Von der Orgelempore aus betrachtet ist die Tiefe gigantisch“, schwärmt Pfarrer Hans-Josef Lahr.

Für die zarten Gesichter verwendet die 15-köpfige Gruppe, die ihr Werk rechtzeitig vor dem Erntedankfest am Sonntag vollendet hat, eine Mischung aus gemahlener Silberhirse und gemahlenen Traubenkernen. Die Konturen, die zu Beginn mit Hilfe von Holzleim auf Platten aufgebracht wurden, bestehen aus schwarzen Rapssamen. Bei Rot- und Blautönen kommen getrocknete Blüten zum Einsatz.

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Mehrere Gemeindemitglieder hätten Blüten beigesteuert, berichtet Lahr. So wächst der Materialfundus der „Teppichleger“ an, sie werfen nichts weg. Nicht zuletzt deshalb, weil man sensibel mit Nahrungsmitteln umgehen will, landet Ende November alles wieder sortiert in luftdichten Dosen und wird für den Erntedank-Teppich im nächsten Jahr aufbewahrt.

Schon während der Entstehung kamen etliche Besucherinnen und Besucher in die täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnete Kirche, um sich das beeindruckende Bild anzuschauen. Pfarrer Lahr bietet, beginnend am 10. Oktober, jeweils sonntags um 15 Uhr eine Führung an. Spenden sind willkommen, die das Erntebild-Team dieses Jahr Flutopfern zukommen lässt.