WintertraumGalerie Luzia Sassen zeigt Ausstellung im alten Kelterhaus zu Blankenberg
Hennef – „Es ist ein Traum, hier zu sein“, sagt Luzia Sassen über ihre Galerie im alten Kelterhaus zu Blankenberg. Und so hat sie ihre neue Gruppenausstellung kurzerhand „Wintertraum“ genannt. Sie zeugt auch von der Beharrlichkeit der Kunsthändlerin: Anfang 2020 hatte Sassen ihre Galerie in Hennef eröffnet, zwei Monate später kamen Corona und der erste Lockdown. „Seitdem lebe ich mit einem Auf und Ab“, berichtet die Galeristin. Doch sie kann auf langjährige Erfahrung und einen soliden Kundenstamm bauen, den sie mit der aktuellen Schau anspricht.
„Wintertraum“ zeigt die Vielfalt des Galerienprogramms in einer breiten Preisskala von zweistelligen Summen für Multiples bis zu rund 90.000 Euro für aufwendige Objekte. An der Spitze steht hier Kim Kluge mit ihren „Wesensporträts“. So nennt die einstige Meisterschülerin von Walter Dahn ihre faltigen Filzlappen, die sie auf Leinwand näht. Die Nadel ersetzt hier den Pinsel, entsprechend versteht Kluge ihre Arbeiten nicht als Textilkunst, sondern als Objektmalerei, mit der sie das Wesen einer Person zu ergründen versucht – Bob Marley etwa im strahlend sonnengelben Kolorit, Beethoven in gedeckteren Farben.
Motive aus Stadtlandschaften greift Christine Kassing in ihrer Malerei auf, wobei sie virtuos Figuration mit Informel verbindet. Alte Häuser, die wie Kulissen einer fantastischen Szenerie wirken, Durchgänge, Mauern, verlassene Spielplätze nimmt sie in den Blick. Immer wieder tauchen farbige Rauten oder Rechtecke auf; geometrische Raster, die sich über den Raum spannen und Irritationen schaffen.
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Vom abstrakten Expressionismus inspiriert zeigt sich Albert Fröling. Über seine Bilder zieht er ein dichtes, vibrierendes Netz von weißen Linien, unter dem vereinzelt Farbflecke und -inseln hervorblitzen, was zum intensiven Hinschauen verführt. Collage und Materialassemblage, Zeichnung und Malerei kombiniert Nils Peters in seinen Arbeiten, in die er auch Schrift einbezieht. So entstehen erzählerische Kompositionen, die einen Zug ins Spielerische, aber auch Mystische haben.
Auf zahlreichen Asien-Reisen hat Hans-Heinrich Dittrich eine Affinität zu Zen-Buddhismus und Kalligraphie entwickelt, was sich auch in seiner Malerei niederschlägt, im spontanen Farbauftrag ebenso wie in reduzierter Bildsprache. Dynamische Formen in prägnanter Farbigkeit bannt Monika Riethmueller auf Papier. Linien fließen dahin, verdichten sich, Knäuel lösen sich auf – hier ist alles in Bewegung.
Ausstellung Wintertraum
Die Ausstellung „Wintertraum“ ist in der Galerie Sassen, Am Burghart 8, bis 27. Februar zu sehen, geöffnet Donnerstag 13 bis 17 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag 13 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 0172/2532720.
Wolfgang Strecker ist mit einem seinen dekorativ-surrealen Bilder vertreten. Sein Debüt in der Galerie gibt Benjamin Neufeld, der gleich im großen Format auftrumpft, industriellen Look mit Eleganz verbindet. Ein Kreis aus Stahlnägeln und einem eingeflochtenen Seil bildet den Mittelpunkt seines lackschwarz glänzenden Bildes.
Den Kontrast zu dieser Glätte bilden die rostigen Skulpturen von Iris Weissschuh, geformt aus Fundstücken und Müll: Drähte, Rohre, Platine, Kaffeekapseln, Plastikflaschen und Treibholz modelliert sie mit PU-Schaum zu bizarren Objekten, die wie Menetekel des westlichen Hyperkonsums wirken.