Für die FluthilfeTunnelhelden wollen fit gemachten Fendt-Traktor versteigern
Hennef/Dernau – Eigentlich wollten sie nach einer Woche fertig sein mit dem Fendt-Traktor. Den „Tunnelhelden“ von Dernau war das gute Stück, 52 Jahre alt, geschenkt worden. Zum Weinblütenfest in Dernau am 23. und 24. April sollte er versteigert werden. Doch so weit ist es jetzt doch noch nicht. Stattdessen präsentieren die sieben Schrauber aus ganz Deutschland in der Halle von Christian „Pep“ Gläske an der Bundesstraße in Dernau ihre laufende Arbeit. Oben im Eisenbahntunnel haben sie eine Präsentation vorbereitet, mit Videos und Weinverkauf. Ein Ausflug ins Ahrtal am kommenden Wochenende lohnt sich also.
Zeitplan war nicht einzuhalten
Die glorreichen Sieben hatten sich nach der Flutkatastrophe im Ahrtal zusammengefunden. Im wochenlangen Einsatz reparierten sie einen Ackerschlepper nach dem anderen. Manche hatten fünf Meter tief im Wasser gestanden. 15 Stück bekamen sie wieder flott für die Weinbauern, die die Fahrzeuge für die Weinernte dringend benötigten.
Ihr ambitionierter Zeitplan sei aber nicht einzuhalten gewesen, wie Wolfgang Behner berichtet. Er ist einer der „Tunnelhelden“. Der Uckerather erzählt von den vielen Tausend Arbeitsstunden, die sie in der Halle von Gläske schon in den Fendt investiert hätten. Behner fährt regelmäßig nach Dernau. Als erstes bauten er und seine Mitstreite den Motor komplett auseinander, Folgearbeiten waren aufwendiger als gedacht. „Wir haben die Buchsen rausgeprügelt und mussten Kolben und Pleuel neu einbauen. Die Kupplung haben wir gleich mitgemacht.“
Auch die Beschaffung der Ersatzteile gestaltete sich schwieriger als gedacht. Statt einen Tag warteten sie vier auf dringend notwendiges Material. So entschieden sie sich, das Fahrzeug komplett zu zerlegen. Sie trennten den Rumpf von der Hinterachse. Alle Flächen, jede kleine Schraube oder Leitung, Kotflügel und Felgen, Motorblock und Führerhaus, wurden geschliffen.
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„Nachdem die Farbe runter war, haben wir grundiert und anschließend mit Kunstharzlack neu gestrichen“, berichtet Behner. „Wer den jetzt ersteigert, bekommt einen komplett neuen Trecker“, verspricht er. Sogar die Hinterreifen sind ersetzt. Die alten hätten es zwar noch getan, aber einmal dran, fanden die „Tunnelhelden“ einen Sponsor auch noch dafür.
„Es macht einen Heidenspaß, den Fendt immer wieder zu sehen“, schwärmt Behner. Vermutlich am 15. Juli, ein Tag nach dem Jahrestag der Katastrophe, soll das Gefährt über eine weltweit agierende Versteigerungsplattform angeboten werden. Behners Hoffnung: „Da muss mindestens ein hoher, fünfstelliger Betrag bei rumkommen. Der Erlös geht an die Flutopfer.