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Gastroszene BonnTapas im Hof und Fleisch mit Blattgold

Lesezeit 5 Minuten
Ali Gül 
und seine Tochter Dilay Gül halten einen Burger in die Kamera.

Ali Gül mit seiner Tochter Dilayin der neuen Filiale.

Döner-Ketten haben Konjunktur. Der Trend lässt sich in vielen Metropolen beobachten. In diesem Frühjahr hat ein weiterer Anbieter unter dem Namen „Döner Game“ die Bühne betreten.

„Döner Game“

„Döner-Game“-Inhaber und Gründer Ali Gül eröffnete am 7. März in seiner Heimatstadt Leverkusen die erste Filiale. Es gibt mittlerweile weitere Läden in Langenfeld, Köln und Berlin und vor zwei Wochen eröffnete in Bonn die fünfte Dependance auf der Rathausgasse. Die Räumlichkeiten standen seit der Corona-Pandemie leer. Zuvor beherbergten sie das persische Restaurant „Nirvan“ und davor über viele Jahre die Tapas- und Cocktailbar „Take Two“.

Der Auflauf zur Eröffnung der Bonner Dependance war gewaltig: Zur Premiere gab es eine Portion Döner für einen Cent. Die Marketing-Aktion hatte sich schnell in den sozialen Medien herumgesprochen, so dass die Schlange vor dem Laden zur Stoßzeit fast einhundert Meter lang war. Solche Offerten hatten bereits andere Döner-Ketten zur Eröffnung gemacht. Der Name „Döner Game“ lehnt sich an die dystopische südkoreanische Netflix-Serie „Squid Game“ an. Darin spielen mehrere hundert Spieler um einen Jackpot, den nur ein Spieler gewinnen kann. Alle anderen bezahlen die Niederlage mit ihrem Leben. Das bunte Interieur wurde mit Elementen und Anspielungen auf die Serie gestaltet.

„Wir achten darauf, dass jede unserer Filialen ein individuelles Gesicht hat. Deshalb haben wir mehrere Innenarchitekten und Designer mit der Gestaltung beauftragt“, erklärt Gül. Es dominieren die Farben Orange und Schwarz. Das schlägt sich sowohl im Anstrich der Fassade nieder als auch in den Stühlen aus einem schwarzem Eisengestell und orangen Sitzflächen. Ein Jahr hat Gül am Konzept für seine Döner-Offensive gebastelt. In vielen Details hätten ihn vor allem seine Frau Deriya und seine Tochter Dilay beraten, so der 48-Jährige.

Drei Fleisch-Varianten

Auf die Döner-Fans warten gleich drei Fleisch-Varianten des ostanatolischen Gerichts. Von den Drehspießen wird neben Hähnchen und Kalb zusätzlich Steak-Fleisch geschnitten. Für ein Kebab- oder Hähnchen Sandwich werden sieben, für ein Steak Sandwich acht Euro berechnet. Als Beilagen werden unter anderem Süßkartoffeln (4,95 Euro) und Belgische Pommes (3,50 Euro) angeboten. Fleisch und Beilagen lassen sich mit verschiedenen Saucen kombinieren. Neben den üblichen Sorten gibt es Kräutersauce, Joppie und Trüffelmayo (je ein Euro) sowie echtes Blattgold (3 Euro). „Wir haben den Preis für Blattgold bewusst so moderat wie möglich angesetzt, damit auch junge Leute, die über weniger Geld verfügen, in den Genuss kommen“, sagt der Chef. Bei der Komposition der Saucen stand mit Sternekoch Anthony Sarpong ein Freund des Inhabers Pate.

Wer lieber auf Fleisch verzichtet, kann zum Beispiel ein Falafel Sandwich (7 Euro), Halloumi im Brot (5,50 Euro) oder eine Salattasche (5 Euro) bestellen. Ali Gül setzt darauf, möglichst schnell zu expandieren. „Nicht kleckern, sondern klotzen“, lautet seine Marschrichtung. Am vergangenen Freitag wurde getreu dieses Mottos ein zweiter Imbiss in Berlin eröffnet. In Kürze folgen weitere Standorte in Düsseldorf und Bad Honnef. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl der „Döner Game“-Läden auf 15 steigen. Im kommenden Jahr sind weitere Franchise-Filialen unter anderem in der Schweiz sowie in Belgien und den Niederlanden geplant.

„Döner Game“ Bonn, Rathausgasse 15, 53111 Bonn, Telefon (0228) 94 77 34 95, sonntags bis donnerstags 11 bis 2 Uhr, freitags und samstags 11 bis 4 Uhr.

doenergame.com

„Am Domicilhof“

Das Hotel am Domicilhof in der Thomas-Mann-Straße ist durchaus bekannt. Dass im Innenhof auch ein Lokal ist, wissen allerdings die wenigsten. Hier liegt etwas versteckt das Restaurant „Am Domicilhof“. Es ersetzt das eritreische Restaurant „Red Sea“, das die Räumlichkeiten zuvor über viele Jahre genutzt hatte. Nun treten Alma Gashi und ihr Bruder Adriano Kadiya die Nachfolge an.

Während Gashi den Service leitet, ist Kadiya für die Küche verantwortlich. Die Geschwister verfügen über eine 25-jährige Erfahrung in der hiesigen Gastronomie. Sie führten unter anderem Lokale in Linz und Bad Honnef. Zuletzt leiteten sie das mittlerweile geschlossene „Rosa Lu“ am Rande der Bonner Altstadt. An ihrer neuen Wirkungsstätte mussten die Geschwister zunächst zwei Monate renovieren. Geblieben sind die typische Wandvertäfelung, der Boden und die Theke. Unter anderem wurden die Küche und die Terrasse erneuert, auf der 25 Gäste Platz finden. Im Restaurant verteilen sich elf Tische aus massivem Holz, an denen jeweils vier Personen sitzen können. Stühle und Sitzbänke sind mit grauem Stoff bezogen. Riesige Spiegel und edle Wandleuchten sorgen für eine anregende Stimmung.

Mediterrane Küche

Die Küche gibt sich mediterran. Auf der Speisekarte stehen sowohl Tapas als auch frische Pasta. Zudem werden Steaks vom Lavasteingrill angeboten. Für spanische Akzente sorgen Tapas wie Empanadas (zwei Stück für 6,80 Euro), Calamari (7,80 Euro) oder Lammkoteletts (7,20 Euro). Die Cucina Italiana ist unter anderem mit Gnocchi Al Tartufo (16,80 Euro) oder Tagliatelle al Salmone (17,80 Euro) vertreten. Auf dem heißen Lavastein werden argentinische und Iberico-Steaks gegrillt. Es gibt zum Beispiel ein Hüftsteak (ca. 300 g für 27,90 Euro) oder ein Rumpsteak (300 g für 28,90 Euro). Als Beilage kommen Basmati Reis (3,80 Euro) oder Pommes (4,80 Euro) infrage, die aus Bio-Kartoffeln zubereitet werden.

Die Fassbiere Lahnsteiner Pils und Gaffel Kölsch werden von belgischen (Leffe Blonde und Brune, Orval) und spanischen Flaschenbieren (Estrella) ergänzt. Das Weinsortiment fokussiert sich auf französische und italienische Erzeugnisse. Die Gastgeber betreiben zwar nicht das Hotel, versorgen aber die Hotelgäste mit einem Frühstücksbuffet, an dem auch auswärtige Besucher teilnehmen können. Montags bis samstags kostet das Frühstück 18 Euro pro Person inklusive Heißgetränke und Wasser. Sonntags laden die Geschwister zusätzlich zwischen 7 und 13 Uhr zum Brunch (22 Euro p.P.). Künftig wird zudem einmal monatlich Live-Musik stattfinden.

„Am Domicilhof“, Thomas-Mann-Straße 24-26, 53111 Bonn, Telefon (0176) 44 40 19 16, täglich 16 bis 23 Uhr, Frühstück: täglich 7 bis 10 Uhr, Brunch: sonntags 7 bis 13 Uhr.