Investitionen in den Ausbau der Siegtalstrecke fordert Rainer Viehof. Eitorfs Bürgermeister spart nicht mit Kritik an der Landespolitik.
BahnEitorfs Bürgermeister fordert Ausbau der Siegtalstrecke – Kritik an Landespolitikern
Der Eitorfer Bürgermeister Rainer Viehof fordert rasche Investitionen in den Ausbau der Siegtalstrecke. „Bahnstrecke Blankenberg-Merten endlich zweigleisig ausbauen“ ist eine E-Mail überschrieben, die Viehof am Wochenende unter anderem an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sowie an die Rhein-Sieg-Landtagsabgeordneten Björn Franken, Oliver Krauß (beide CDU) und Martin Metz (Grüne) geschrieben hat.
Der Bürgermeister wirft den Landespolitikern vor, sich beim Ausbau der Bahninfrastruktur in der Region zurzeit allein auf die Verlängerung der S-Bahn-Linie 13 von Troisdorf nach Bonn-Oberkassel zu fokussieren und mögliche Verbesserungen auf der Siegtalstrecke dafür offenbar bewusst zu opfern.
Ausbau der Siegtalstrecke ist laut Eitorfs Bürgermeister finanzierbar
„Sie haben die Siegstrecke mit dem RE 9, der S 12 und der S 19 offenbar aus den Augen verloren“, klagt Viehof. Dabei gelte es, an der Siegtalstrecke sogar noch Kriegsschäden zu beheben. „Dieser Gleisabschnitt muss bis 2030 zweigleisig ausgebaut sein“, fordert das parteilose Gemeindeoberhaupt. „Nur mit dem zweigleisigen Ausbau ist auch eine Taktverdichtung der S-Bahn möglich und die neue Konzeption von go-Rheinland, die 2030 in die Umsetzung kommen soll.“
Finanzierbar ist der Ausbau der Siegstrecke nach Auffassung Viehofs. „Hierfür stehen nach dem Bundesverkehrswegeplan 2030 insgesamt für alle Maßnahmen auf der Strecke 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung“, schreibt er in seiner E-Mail und fordert Krischer und die Abgeordneten auf, die bereitgestellten Haushaltsmittel auch hierfür abzurufen.
Wichtig ist nach Auffassung des Eitorfer Bürgermeisters beim Ausbau der Siegstrecke allerdings auch, dass die politisch Verantwortlichen die Schrankenschließzeiten gerade an den Eitorfer Streckenabschnitten betrachten. Schon jetzt, vor einer Taktverdichtung, blieben die Schranken an den Bahnübergängen mitunter bis zu 20 Minuten lang geschlossen. Dies gefährde „Leib und Leben von Menschen auf der anderen Bahnseite, die dringend auf Hilfe warten“, etwa von Polizei und Feuerwehr.
Verkehrspolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion reagiert auf Vorwürfe
Unterdessen gibt es aus der Landespolitik erste Reaktionen auf die Vorhaltungen des Eitorfer Verwaltungschefs. Es sei bedauerlich, falls tatsächlich der Eindruck entstanden sein sollte, dass die Siegstrecke „aus den Augen verloren“ werde, schreibt Oliver Krauß, der auch verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender der CDU Rhein-Sieg ist. „Genau das Gegenteil ist der Fall.“
So habe sich die Politik noch vor dem Beginn der Bauarbeiten zur Verlängerung der S 13 erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Züge dieser Linie nicht nutzlose Standzeiten am Wendepunkt in Troisdorf verbrächten, sondern stattdessen mit genau diesen Zügen als S 19 das Angebot auf der Siegstrecke ausgebaut werde.
Derzeit, so Krauß, mache sich die Politik für ein sogenanntes Überwerfungsbauwerk auf der Siegstrecke bei Troisdorf stark, das auch bei Inbetriebnahme der verlängerten S13 einen kreuzungsfreien Übergang von der DB-Strecke aus Köln auf die Siegstrecke schaffe. „Sie sehen also: Die Verantwortlichen haben die Siegstrecke „voll im Fokus““, schreibt Krauß in seiner Antwort-E-Mail an Viehof.