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Nahverkehr, Umweltschutz, SicherheitWas Eitorfer Schüler von der Politik wollen

Lesezeit 3 Minuten
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Am Eitorfer Berufskolleg diskutierten Schüler mit Verkehrsexperten. 

Eitorf – „Es gibt keinen Planet B“, steht auf der Tafel in einem Klassenraum des Berufskollegs in Eitorf. An den Wänden hängen bunte Plakate mit Informationen über Themen wie Biogasanlagen und Alternativen zu Autos mit Verbrennermotor. „Die Jugendlichen haben ganz eigene Probleme und Anliegen“, sagt Jeannine Gebauer, stellvertretende Standortleiterin des Berufskollegs. „Viele haben zum Beispiel keinen Führerschein und wohnen oft sehr ländlich. Wenn dann die Bahn ausfällt, wissen sie nicht, wie sie zur Schule kommen sollen.“

Schüler diskutierten mit Verkehrsexperten und Politikern

Die Perspektive der Schüler auf Verkehr und klimaschonende Mobilität wird daher im „World Café“ des Berufskollegs zu Gehör gebracht. Die Ergebnisse der Expertengespräche protokollieren die Jugendlichen selbst, damit sie anschließend im Unterricht behandelt werden können.

Die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, der Sekundarschule Eitorf und des Siegtal-Gymnasiums haben sich intensiv auf den Tag vorbereitet: Fünf Expertinnen und Experten sowie Vertreter der Kommunalpolitik sind heute im Berufskolleg zu Gast, um mit ihnen über das Thema „Nachhaltige Mobilität und öffentlicher Lebensraum“ zu diskutieren.

Teilnehmer äußerten Wünsche für zukünftige Verkehrsplanung in Eitorf

Ganz schön viel Gesprächsstoff für einen Nachmittag – dementsprechend ist der Ablauf genau durchgetaktet. Insgesamt fünf Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt es, die jeweils fünfzehn Minuten dauern.

Kleingruppen aus Schülerinnen und Schülern sowie Mitgliedern der Kommunalpolitik und -verwaltung sprechen dabei mit den Experten über ihre Wünsche für die zukünftige Verkehrsplanung in Eitorf, und mögliche Hindernisse bei deren Umsetzung. Nach Ablauf der Viertelstunde wechseln die Gruppen den Raum.

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Ein häufig wiederkehrendes Thema der Diskussion: die Notwendigkeit, die ländlichen Gegenden besser an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. So wünschen sich die Schüler, dass gerade am Wochenende die Busse in kürzeren Abständen und bis in die späten Abendstunden fahren.

Taxibusse seien oft überfüllt und daher keine wirkliche Alternative zu regulären Linienbussen. „Wenn die entsprechenden Angebote da sind, werden sie auch genutzt“, ist sich ein Schüler sicher.

Jugendliche fordern sichere Abstellanlagen für ihre Fahrräder am Bahnhof

Doch auch bei der schon bestehenden Infrastruktur gibt es aus Sicht der Jugendlichen Verbesserungsbedarf. So plädieren sie zum Beispiel für mehr sichere Abstellanlagen für Fahrräder am Eitorfer Bahnhof. „Ich habe mein Rad dort abgeschlossen und mir nur kurz mit einem Freund eine Pommes geholt. Als wir zurückkamen, war nur noch das Gestell übrig“, berichtet ein Junge. „Die Fahrräder werden hier öfter gestohlen oder beschädigt.“

An Ideen mangelt es den gut auf das Thema vorbereiteten Schülern also nicht. Die Gemeindeverwaltung hat einige dieser Anliegen bereits auf dem Schirm – doch auch der finanzielle Aspekt darf nicht vernachlässigt werden. Wenn es zum Beispiel einheitlichere Tarife im ÖPNV oder einen Nachfolger zum 9-Euro-Ticket geben soll, muss erst klar sein, wer es bezahlt: Bund oder Länder?

Auch die Gemeinde Eitorf will sich für den Klimaschutz engagieren

Die Gemeinde will beim Klimaschutz aber auch selbst etwas tun. „Letztes Jahr hat eine Analyse ergeben, dass 85 Prozent unserer Beschäftigten mit dem Auto zur Arbeit kommen“, sagt Hauptamtsleiterin Oona Grünebaum. „Und für 85 Prozent davon gab es eine zumutbare Alternative, wie zum Beispiel Fahrgemeinschaften oder Radfahren.“

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit beginnt also oftmals mit kleinen Schritten – die aber in die richtige Richtung führen sollen.