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ZuschüsseEitorf fördert Kauf von Rädern, E-Scootern und Steckersolaranlagen mit 270 Euro

Lesezeit 3 Minuten
Beigeordnete Iris Prinz-Klein, Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg, Bürgermeister Rainer Viehof, Klimamanagerin Sophia Schneider und Katja Naefe vom Zukunftsnetz Mobilität.

Bei der Übergabe des Fahrrads: Die Beigeordnete Iris Prinz-Klein,Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg, Bürgermeister Rainer Viehof, Katja Naefe vom Zukunftsnetz Mobilität und Klimaschutzmanagerin Sophia Schneider (v.l.)

40 Anträge liegen in Eitorf schon für „Balkonkraftwerke“ vor, mit denen man Strom für den eigenen Verbrauch erzeugen kann.

Dieses Angebot ist attraktiv: Eitorferinnen und Eitorfer, die sich ein E-Lastenrad, ein Faltrad, einen E-Scooter mit Straßenzulassung oder eine Steckersolar-Anlage für den Balkon zulegen wollen, können sich diese Anschaffung mit 270 Euro bezuschussen lassen. Am Montag um 0 Uhr fiel der Startschuss für das Vergabeverfahren.

„Um 9 Uhr hatten wir schon 54 Online-Anträge“, berichtete Klimaschutzmanagerin Sophia Schneider vormittags bei einer Pressekonferenz im Rathaus. Um 12 Uhr lagen bereits 64 Anträge vor. Das von der Gemeinde konzipierte Förderprogramm heißt „Rückenwind und Sonnenschein“. Wer als Empfänger dabei sein will, muss sich sputen, denn es handelt sich um ein „Windhundrennen“: Die 270-Euro-Zuschüsse fließen nur so lange der Vorrat reicht, und wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Antragsformular auf Internetseite der Gemeinde Eitorf

Über die Internetseite der Gemeinde gelangen Interessierte zum Antragsformular. Die Bewerbungen werden von der Verwaltung geprüft und per E-Mail bestätigt. Nach Einreichung des Kaufnachweises mit Quittung und Foto folgt die Auszahlung. Der Fördertopf wurde nach der Billigkeitsrichtlinie für kommunale Klimaschutzinvestitionen vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 54.000 Euro gefüllt. In einer ersten Förderrunde hatte die Gemeinde Eitorf das Geld für die Fotovoltaikanlage auf dem Klärwerkgebäude verwendet. Von der zweiten Charge sollen jetzt Bürgerinnen und Bürger direkt profitieren.

Nach Abzug der Kosten für die IT-Einrichtung reicht das Geld für 190 Zuschüsse. Antragstellerinnen und Antragsteller müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ihren ersten Wohnsitz in Eitorf haben. Jede Person darf nur einen Antrag stellen. Pro Haushalt sind mehrere Anträge möglich, allerdings nur ein Antrag für eine Steckersolaranlage. Katja Naefe vom Zukunftsnetz Mobilität NRW bescheinigte der Gemeinde Eitorf, mit „Rückenwind und Sonnenschein“ einen neuen Weg beschritten zu haben. „Das kennen wir aus anderen kleinen Kommunen noch nicht.“

Lastenräder auch in ländlichen Regionen sehr begehrt

Naefe erklärte, Lastenräder seien im ländlichen Raum in etwa genauso gefragt wie in Großstädten. Elf beziehungsweise zwölf Prozent der Menschen trügen sich mit dem Gedanken, ein Lastenrad anzuschaffen, das etwa für Einkaufstransporte gut den Zweitwagen in einer Familie ersetzen könne. Unter den bislang eingereichten Zuschussanträgen befand sich , Stand Montagmittag, allerdings keiner für ein Lastenrad.

Auf Falträder entfielen zwei Bewerbungen, auf E-Scooter 22. Spitzenreiter sind mit Abstand die „Balkonkraftwerke“ (40), mit denen man Strom für den eigenen Verbrauch erzeugen kann. „Eine tolle und gute Sache“, sagt Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg. „Lohnt sich das überhaupt?“ werde er oft gefragt, „ich sage, ja.“

Thorsten Schmidt zeigt eine Steckersolaranlage.

Thorsten Schmidt mit einer Steckersolaranlage: Nach acht bis zehn Jahren amortisiere sich die Investition, so Schmidt.

Nach acht bis zehn Jahren amortisiere sich die Investition in eine Steckersolaranlage. Die Zeitspanne hänge von verschiedenen Faktoren, wie etwa dem Vergleichsstrompreis und der Ausrichtung des Paneels nach Osten, Süden oder Westen ab. Die Energieagentur biete eine Beratung an.

Bürgermeister Rainer Viehof verwies darauf, dass „Rückenwind und Sonnenschein“ nicht die einzige Initiative der Gemeinde für die Mobilitätswende und Nutzung erneuerbarer Energien ist. „Wir wollen die Windkraft fördern und dafür die Vorrangflächen noch einmal unter die Lupe nehmen“, kündigte er an. Auch Freiflächen-Photovoltaikanlagen seien in der Überlegung. Die E-Ladestation am Rathaus werde bald freigeschaltet, eine zweite Ladestation soll in Zusammenarbeit mit der „Bürgerenergie“ auf dem Eitorfer Marktplatz entstehen.