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Tierseuche wütetHunderte Tiere fallen im Rhein-Sieg-Kreis der Blauzungenkrankheit zum Opfer

Lesezeit 2 Minuten
Vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Rinder, sind vor der Blauzungenkrankheit betroffen.

Vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Rinder, sind vor der Blauzungenkrankheit betroffen.

Am 12. Juli wurde im Rhein-Sieg-Kreis die Blauzungenkrankheit festgestellt. Jetzt zieht das Kreisveterinäramt eine erste Bilanz der Tierseuche.

Nach dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit hat die Kreisverwaltung eine erste Bilanz gezogen. Nach Angaben des Veterinäramtes hat die Viruserkrankung „vermutlich zu hunderten toten Tieren geführt“. „Eine konkrete Zahl lässt sich zwar nicht benennen, aber anhand der Vergleichswerte zum Vorjahreszeitraum wird deutlich, dass das vom Kreis beauftragte Tierkörperbeseitigungsunternehmen 2024 deutlich mehr tote Tiere abholen muss“, sagt Amtsleiter Johannes Westarp.

Zwar würden die verendeten Wiederkäuer nicht untersucht und erfasst. Dennoch falle die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegene Zahl toter Tier auf. 2023 habe es die Blauzungenkrankheit im Rhein-Sieg-Kreis nicht gegeben. Während in der Zeit zwischen dem 1. Juli 2023 und dem 7. August 2023 44 Schafe, fünf Ziegen und 199 Rinder vom Tierkörperbeseitigungsunternehmen abgeholt wurden, seien es im gleichen Zeitraum dieses Jahres 218 Schafe, 17 Ziegen und 308 Rinder.

Seuche wurde bei 38 Betrieben im Rhein-Sieg-Kreis nachgewiesen

„Der deutliche Anstieg verendeter oder euthanasierter Wiederkäuer lässt durchaus Rückschlüsse auf die Blauzungenkrankheit zu“, so Westarp. Seinen Angaben zufolge ist die Blauzungenkrankheit kreisweit in 38 Betrieben nachgewiesen worden, weitere 17 Betriebe werden als „Verdachtsfall“ derzeit geprüft.

„Tierhalterinnen und Tierhalter, die Krankheitssymptome an ihren Tieren feststellen, die auf die Blauzungenkrankheit hindeuten, sind verpflichtet, dies dem Veterinäramt zu melden“, sagt Westarp. Bis zur Abklärung durch die Entnahme und Untersuchung von Blutproben, dürfen keine Tiere mehr in andere Betriebe transportiert werden.

Die Blauzungenkrankheit endet vor allem für Schafe und Ziegen häufig tödlich. Schafe zeigen etwa sieben bis acht Tage nach der Infektion erste Anzeichen einer Erkrankung: ihre Körpertemperatur steigt, sie werden apathisch, die Zunge schwillt an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Die klinischen Symptome bei Rindern sind ähnlich, aber in der Regel weit weniger ausgeprägt.