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„Mord mit Aussicht“Fanclub hofft auf Lottogewinn für Rettung von Seelscheider Kult-Gasthof

Lesezeit 2 Minuten
Der Gasthof Röttgern in Seelscheid schließt zum Jahresende 2024

Der Gasthof Röttgen in Seelscheid schließt zum Jahresende 2024.

Die Fans der Kultserie hatten schon im vergangenen Jahr Pläne, den Gasthof Röttgen mit Hilfe von Crowdfunding zu kaufen.

„Es ist die letzte Chance“, sagt Christiane Todt-Höhndorf. Aber die soll nicht ungenutzt verstreichen: Mitglieder des „Mord-mit-Aussicht“-Fanclubs spielen Lotto, um mit einem möglichen Gewinn den Gasthof Röttgen in Neunkirchen-Seelscheid zu kaufen.

Serienfans wollten schon 2023 in Seelscheid investieren

Wie berichtet, wird das Pächter-Ehepaar Rogawski das Lokal zum Jahresende aufgeben – eine Pilgerstätte der Serienfans, seit die Gaststätte als „Gasthof Aubach“ zentraler Schauplatz der TV-Kultserie wurde. Schon 2023 hatten Fans den Kauf des Gasthofs erwogen, um den möglichen Abriss zu verhindern. „Diese Community ist großartig“, schwärmt auch jetzt wieder die Gründerin und Vorsitzende des inzwischen 17.000 Mitglieder zählenden Fanclubs.

Christiane Todt-Höhndorf ist die Gründerin und Vorsitzende des Mord-mit-Aussicht-Fanclubs.

Christiane Todt-Höhndorf ist die Gründerin und Vorsitzende des Mord-mit-Aussicht-Fanclubs.

Denn inzwischen gibt es neue Pläne. „Man müsste im Lotto gewinnen“, hatte ein Mitglied die Entscheidung der Pächter kommentiert, nach einem Aufschub im vergangenen Jahr nun endgültig Schluss zu machen. „Wir hatten gelesen, dass es jetzt zu einem günstigeren Preis angeboten wird“, sagt Christiane Todt-Höhndorf. Rund 600.000 Euro ruft der Makler auf – deutlich weniger als noch vor einem Jahr.

Man muss es doch einfach mal versuchen
Christiane Todt-Höhndorf, Fanclub-Vorsitzende

„Man muss es doch einfach mal versuchen“, denkt sich wohl nicht nur die Clubvorsitzende: Ständig treffen nun Überweisungen bei ihr ein. Schon jetzt habe sie etwa 120 Einzelbeträge bekommen, „zwischen einem und 25 Euro.“ Lotto-Vollsystem 010 wollen die Fans spielen, 252 Euro kostet da ein ganzer Schein.

Bis Ende August wird die Vorsitzende noch Geld sammeln, am 31. August „trag' ich das in die Lottobude“. Vermutlich werde der vierjährige Enkel vorher die Zahlen ziehen, die seine Oma dann ankreuzt. Je nach Gesamtsumme will Todt-Höhndorf auch an zwei oder sogar drei Tagen das Glück herausfordern, die Gewinnaussichten zudem auch auf die Aktion Mensch oder die Glücksspirale streuen.

„Wenn ein Wunder geschieht“, verzichten alle auf ihren Gewinn

„Statistisch gesehen haben ja Tippgemeinschaften größere Chancen“, so die Vorsitzende. „Und wenn man da gewinnt, kann man richtig viel gewinnen“, weiß sie inzwischen vom Systemtipp im Lotto. Keiner der Mitspieler würde das Geld für sich reklamieren, haben sie ihr versichert. Alle seien einverstanden, „dass wir, wenn ein Wunder geschieht, den Gasthof Aubach kaufen.“

„Ich bin komplett bekloppt“, sagt die Fanclub-Vorsitzende über sich selbst. Sie hat nicht nur den Verein gegründet und organsiert Fan-Treffen ebenso wie Bustouren zu Drehorten. Vor vier Jahren ist sie sogar nach Liedberg am Niederrhein gezogen: Weil dort die Gaststätte steht, die in der ersten Staffel von Mord mit Aussicht der „Aubach“ war.