Als Spitzenreiter des jährlichen Stationstests von Go Rheinland identifizierten die Tester den Bahnhof Au in Windeck.
ZustandsberichtHaltestelle „Hennef Im Siegbogen“ ist die schlechteste im Rhein-Sieg-Kreis
Graffiti, Müll, zu steile Treppen, kein Wetterschutz: Der Zustand vieler Bahnhöfe im Rhein-Sieg-Kreis lässt zu wünschen übrig. Zum elften Mal legte Go Rheinland jetzt den Zustandsbericht für die Bahnhöfe und Haltepunkte zwischen Aachen und Gummersbach vor.
Auf dem viertletzten Platz landete ein Haltepunkt aus dem Rhein-Sieg-Kreis: Hennef Im Siegbogen. Aber auch einer der bestbewerteten Bahnhöfe liegt im Rhein-Sieg-Kreis: Windeck-Au.
Tester bescheinigen der Station Hennef Im Siegbogen nicht akzeptable Mängel
Die Tester, die im Auftrag von Go Rheinland im vergangenen Jahr im Kreis unterwegs waren, überprüften die Bahnhöfe und Haltepunkte zweimal im Laufe des Jahres. Im Visier: die Beschilderung, der Zustand der Vitrinen, ob die Uhren funktionierten, der Zustand der Sitzgelegenheiten, Wetterschutz, Beleuchtung, Fahrkartenautomaten und -entwerter, der Zustand von Bahnsteig und Gleisbett und – soweit vorhanden – Zustand und Funktion von Aufzügen und Rolltreppen.
Mit einem Wert von 78,85 Prozent (100 Prozent ist die Zielmarke) schnitt der Haltepunkt Hennef Im Siegbogen schlecht ab. Nicht mehr akzeptable Mängel attestierten die Profitester der Station, die unter der Woche von 560 Fahrgästen am Tag genutzt wird. Die Bahnen der Linien S12 und S19 halten hier. Inakzeptable Beschilderung, schlechter Wetterschutz, kaputte Fahrkartenautomaten, ein unansehnlicher Aufzug: Damit landete der Haltepunkt unter den am schlechtesten bewerteten.
Müll im Gleisbett und immer wieder Graffiti: So sehen viele Bahnhöfe im Rhein-Sieg-Kreis aus
Eine Station weiter, in Blankenberg, sieht es schon anders aus: Mit 90,52 Prozent liegt diese Hennefer Station unter den gut bewerteten. Dort wurden lediglich die Funktionalität des Wetterschutzes, Graffiti und das Erscheinungsbild der Vitrinen bemängelt. Ähnlich gut schneiden Dattenfeld (90,20), Eitorf (90,46), Königswinter (93,08), Herchen (92,80) Troisdorf (92,93) und Rosbach (91,71) ab. Auch der ICE-Bahnhof Siegburg glänzt mit einem Ergebnis von 96,06 Prozent. Einzig Müll im Gleisbett und das Erscheinungsbild des Fahrkartenentwerters wurden hier bemängelt.
Der Bahnhof Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf, den von Montag bis Freitag rund 200 Menschen am Tag nutzen, kam mit 96,53 Prozent auf einen der vorderen Ränge. Abzüge gabs beim Wetterschutz und für Graffiti. Besprühte und mit sogenannten Tags durch Permanentstifte beschmierte Zugänge und Wände identifizierten die Tester insgesamt als großes Problem. Durch Übermalen und Neugestaltung habe hier aber einiges erreicht werden können, heißt es im Bericht von Go Rheinland, der als positive Beispiele den Eitorfer Bahnhof und die Unterführung in Windeck-Dattenfeld anführt, wo ein helleres und freundlicheres Erscheinungsbild geschaffen werden konnte.
Spitzenreiter der Bahnhöfe im Rhein-Sieg-Kreis ist der Haltepunkt Au in Windeck
Als Sieger ging erneut, wie auch schon im vergangenen Jahr, der östlichste Bahnhof im Kreis aus dem Test hervor: Windeck-Au schneidet bei allen Kriterien am besten ab. Nur in puncto Graffiti gab es Punktabzug. Trotzdem ist Au mit 98,37 Prozent der Spitzenreiter bei den Bahnhöfen im Rhein-Sieg-Kreis.
Im Mittelfeld lagen Hennef (89,76), wo Wetterschutz und das vermüllte Gleisbett bemängelt wurden, Merten (89 Prozent), wo es Abzüge für den Wetterschutz, die Sitzgelegenheiten und die Abfallbehälter gab. Auch der Bahnhof Bad Honnef, den 660 Fahrgäste werktags nutzen, landete mit 85,81 Prozent im Mittelfeld. Defekte Uhren, Vitrinen, kaputte Sitzgelegenheiten und ein beschmierter Zugang seien nicht akzeptabel, so das Urteil. Der Bad Honnefer Bahnhof wird allerdings neu gebaut, in Verbesserungen wird nicht mehr investiert.