Aus dem Nest gefallenWildvogelhilfe Rheinland warnt vor Sonnenbrand bei Jungvögeln

Viele heimische Vögel brüten in diesen Wochen ihren Nachwuchs aus. Wenn der unbeabsichtigt aus dem Nistkasten oder Nest fällt, weiß die Wildvogelhilfe Rheinland Rat.
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Rhein-Sieg-Kreis – Junge Vögel mit spärlichem Federkleid können Sonnenbrand bekommen, insbesondere, wenn sie aus dem Nest gefallen sind und hilflos in der prallen Sonne am Boden liegen. Darauf macht Angelika Bornstein von der Wildvogelhilfe Rheinland aufmerksam.
Was tun, wenn man einen solchen Jungvogel gefunden hat, der nackt oder nur unzureichend befiedert ist? Wenn man das Vögelchen nicht wieder ins Nest zurücksetzen könne, müsse es unbedingt auf eine Wärmflasche oder ähnliches gesetzt werden. „Bitte nicht in die Sonne zum Aufwärmen legen, der Vogel kann sich zu sehr erhitzen und zudem einen Sonnenbrand bekommen, da ihn kein Federkleid schützt“, teilt Bornstein mit.
Bisswunden müssen dringend versorgt werden
Ein Notfall sei auch ein Wildvogel, der von der Katze angebracht werde. Vom Laien und auch von wildvogelunkundigen Tierärzten nicht feststellbar, hätten diese Vögel sehr oft Bisswunden, verdeckt durch das dichte Gefieder. Diese führten auf jeden Fall zu einer „Blutvergiftung und zu Organversagen aufgrund der Bakterien im Katzenspeichel, wenn der Vogel nicht fachgerecht mit Antibiotika behandelt wird“, so Bornstein.
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Junge, befiederte Vögel, auch wenn sie noch nicht richtig fliegen könnten, hätten das Nest freiwillig verlassen und würden von den Altvögeln am Boden versorgt. Das gelte besonders für Drosseln, Wildtauben, Rotkehlchen und Rabenvögel, aber auch für viele andere.
Falls man unsicher sei, erkenne man flügge Jungvögel daran, dass der Körper mit Federn bedeckt sei und sie gut laufen könnten. Schwanz- und Flügelfedern seien noch kurz, die Tiere ähnelten einem runden Ball. „Bitte lassen Sie diese Jungtiere sitzen“, so Bornstein. Weitere Informationen gibt die Wildvogelhilfe Rheinland unter 02243/847 35 55 oder im Internet.