Rhein-Erft-Kreis – Bis heute sind die Hinterlassenschaften des alten römischen Reiches allgegenwärtig. Man denke nur an die römischen Wasserleitungen. Sie sind auch ein Beweis dafür, welch grandiose Baumeister da am Werk waren. Doch mindestens genauso clever erwiesen sich die Römer beim Bau ihres Straßennetzes.
Ein Gefühl dafür bekommen Radfahrer und Wanderer etwa auf der Agrippastraße, der „Autobahn der Antike“. Vor 2000 Jahren war sie Teil eines Straßennetzes, das über mehr als 100 000 Kilometer die Hauptstadt Rom mit allen für sie wichtigen Städte verband. Damals waren dort römische Händler, aber auch Legionäre unterwegs. Wir folgen ihren Spuren von Erftstadt bis Brühl, orientieren uns allerdings nicht ausschließlich an der mit „Via Erlebnisraum Römerstraße“ ausgeschilderten Strecke.
Unsere „Römerreise“ beginnt etwa 1,5 Kilometer hinter Friesheim. Wir starten am Bahnhof Erftstadt-Liblar, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Zunächst halten wir uns dort rechts. Über eine mit Kopfsteinpflaster belegte Straße geht es bis zur Bahnhofstraße. Dort fahren wir links den Berg hinunter über die Kreuzung bis zum Verteilerkreis, wo wir links in die Straße Am Spürkenkreuz abbiegen und direkt rechts in die Grachtstraße fahren. Am Schlosspark Gracht vorbei geht es bergab. Unten biegen wir links ab und fahren bis zur nächsten Kreuzung und dort nach links auf die Bliesheimer Straße, die später Merowinger Straße heißt. Ein gut ausgebauter Radweg führt nun durch Liblar, am Einkaufszentrum und der Feuerwache vorbei bis Bliesheim, wo wir der Straße durch den Ort, über die Erft und bis zum Verteilerkreis folgen. Geradeaus geht es über die Autobahnbrücke. Der Radweg führt zunächst parallel zur Straße, bis zur Linkskurve. Dort folgen wir dem Radweg rechts in den Wald. Wir radeln an Schutzzäunen vorbei bis zum Umweltzentrum im Friesheimer Busch. Das große Eingangstor lassen wir links liegen und fahren an der nächsten Feldwegkreuzung rechts auf dem breiten Kiesweg am Wald vorbei bis Friesheim.
Weiter Blick nach Hürth
Am Ende des Weges biegen wir links ab in den Niederweg. Jetzt geht es geradeaus quer durch Friesheim, an der Kirche vorbei bis zur Weilerswister Straße (L 33). Dort biegen wir rechts ab und fahren über den Rotbach und an der Wasserburg vorbei Richtung Erp. Auf dem Radweg geht es weiter, bis nach etwa 1,5 Kilometer eine Bank vor einem Steinkreuz zur Rast einlädt. Wir haben die Agrippastraße erreicht, die aus Zülpich kommend die Weilerswister Straße kreuzt. Grandios weitet sich der Blick Richtung Hürth.
Wir biegen rechts von der L 33 ab. Eine leichte Brise hält nordwestlich am Horizont die großen Windräder in Bewegung. Rechts trennen Bäume die Felder von der Römerstraße, links ist der Blick frei. Hinter duftenden Feldern sehen wir Lechenich. Die Römerstraße trifft am Ende des Weges auf die L 162. Auf einer Infotafel wenige Meter vor der Kreuzung wird unter anderem erklärt, dass der Verlauf der römischen Fernstraße aus der Luft bis heute deutlich zu erkennen ist. Wir überqueren die Straße und fahren links Richtung Ortseingang Ahrem, biegen rechts in die Mühlenstraße und fahren direkt wieder links vorbei am Lechenicher Mühlengraben (Bachlauf). So kommen wir zur Mehlstraße. Dort biegen wir rechts ab. Über die Mehlstraße geht es über den Rotbach, wo eine weitere Infotafel steht. Weiter geht es geradeaus über die Autobahnbrücke zur Straße Am Kirchpfad in Bliesheim. Wir folgen dem Straßenverlauf, gelangen auf die Frankenstraße und biegen unten am Berg in die Kallenhofstraße ein.
Idyllischer Weg am sich windenden Fluss
Vor der Erftbrücke biegen wir links ab. Ein idyllischer Radwanderweg führt am sich windenden Fluss vorbei. In römischer Zeit waren hier Flachbodenschiffe mit Handelsgütern unterwegs. Ab Bliesheim soll die Erft flussabwärts schiffbar gewesen sein. Ein gutes Stück geht es an der Erft entlang. Dann stoßen wir wieder auf die Agrippastraße. Wir bleiben auf dem Radweg bis wir Liblar-Frauenthal erreichen. Hier biegen wir rechts ab und fahren über die Erftbrücke. In Frauenthal erreichen wir die Station Römervilla Frauenthal. Hier wurde ein römischer Gutshof entdeckt, der eine Länge von 50 Metern gehabt haben soll. In unmittelbarer Nähe ist auch der Informationspunkt Mansio.
Über die Carl-Schurz-Straße geht es anschließend immer geradeaus quer durch Liblar, den Berg hinauf zur Seestraße und dort in den Wald hinein. Durch die Bäume lässt sich rechts der Liblarer See ausmachen.
Der Radweg verläuft nun parallel zur Luxemburger Straße durch den Wald. Später führt er direkt an der Luxemburger Straße vorbei. Wir fahren bis an die Kreuzung, an der es rechts runter nach Brühl geht. Dort biegen wir rechts ab, fahren einige Meter auf dem Radweg der Theodor-Heuss-Straße über die Eisenbahnbrücke und biegen schnell wieder rechts in die Freiheitsstraße ab nach Brühl-Heide. Links geht es nach einigen Metern ins „Himmelreich“. Die Straße führt recht steil bergab und ändert unten ihren Namen. Aus dem Himmelreich gelangen wir so auf die Straße Am Siegesbach, an deren Ende wir links auf die Bergstraße fahren.
Kühle Erfrischung im Biergarten
Unter der Brücke hindurch geht es nun nach Brühl-Kierberg die langgestreckte Talstraße hinauf. Oben angekommen halten wir uns rechts und fahren auf der Schulstraße weiter. Auf der Vorfahrtstraße bleiben wir, bis wir zur Kierberger Straße kommen, die schon nach einigen Metern links den Berg hinauf zum Kierberger Bahnhof führt. Noch einmal müssen wir ordentlich in die Pedalen treten.
Der schmale Weg führt durch den Park und endet am Bahnhof. Regelmäßig fahren dort die Züge zurück zum Bahnhof nach Erftstadt. Doch eine kühle Erfrischung im historischen Ambiente im Biergarten des Kaiserbahnhofs sollte man nicht verpassen.