Die Feuerwehr warnt bei der anhaltenden Trockenheit vor Wald- und Vegetationsbränden.
BrandgefahrTrockenheit führte schon zu mehreren Bränden im Rhein-Erft-Kreis
„Der Wald brennt“ – dieser Alarmruf ging in der vergangenen Woche bereits mehrfach an die Feuerwehren im Rhein-Erft-Kreis. Gleich zweimal musste die Feuerwehr Kerpen zu einem Einsatz in ein Waldgebiet zwischen Sindorf und Horrem ausrücken. In beiden Fällen hatte das Unterholz an der gleichen, schwer zugänglichen Stelle abseits von befestigten Fahrwegen gebrannt. „Glücklicherweise waren die beiden Brände frühzeitig von Spaziergängern entdeckt und gemeldet worden“, berichtete die Feuerwehr.
Schlauchleitungen aufwendig durch den Wald verlegt
Darüber hinaus musste laut Kreisbrandmeister Thomas Weiler die Feuerwehr in den vergangenen Tagen weitere fünf Vegetationsbrände in Elsdorf und einen in Wesseling löschen. In einem Fall hatte die Polizei erste Löschmaßnahmen eingeleitet, bevor die Feuerwehr dann die Brandstellen gelöscht und die umliegende Vegetation ausgiebig mit Wasser benetzt hatte. Dafür mussten Löschgeräte und vor allem aber lange Schlauchleitungen aufwendig durch den Wald verlegt werden.
Wie schnell sich die Flammen auf den trockenen Böden, Bäumen und Sträuchern ausbreiten, musste auch ein Hauseigentümer in Bergheim bitter erfahren. Er hatte mit Feuer den Gartenweg von Unkraut befreien wollen. Innerhalb kürzester Zeit standen nicht nur die Gartenhecke, sondern auch der Holzschuppen und dann sogar das Wohnhaus seines Nachbarn und sein eigenes Heim in Flammen.
Brand am Jahnstadion
In Elsdorf war die Feuerwehr zuletzt zwei Tage damit beschäftigt, einen brennenden Misthaufen zu löschen, der aus bisher noch nicht geklärter Ursache Feuer gefangen hatte. Wegen Sachbeschädigung durch Feuer ermittelt jetzt die Polizei des Rhein-Erft-Kreises. Dazu zählt auch der Brand, der sich in Kerpen am Jahnstadion in der Nacht zum vergangenen Samstag ereignet hat.
Dort brannte gegen 1.45 Uhr eine Hecke. Als die Feuerwehr wenige Minuten nach der Alarmierung am Fußweg am Jahnstadion ankam, brannte die rund 30 Meter lange und vier Meter hohe Hecke bereits in voller Ausdehnung. Die Einsatzkräfte, die trotz der Hitze Atemschutzgeräte tragen mussten, löschten den Brand von mehreren Seiten gleichzeitig.
Feuerwehrleute schnitten sich mit Kettensägen den Weg frei
Die Feuerwehrleute griffen dabei auch zur Kettensäge, um sich damit den Weg direkt vom Stadion zum Brandort freizuschneiden. „Aufgrund des massiven Bewuchses und der Glutnester mussten wir einen Teil der Hecke mit Kettensägen entfernen“, schilderte Kerpens Feuerwehrsprecher Daniel Eßer die Lage. Glutnester hätten sich immer wieder entzündetet, sodass eine weitere Ausbreitung gedroht habe.
Letztendlich gelang es den Einsatzkräften jedoch, das Feuer schnell und restlos zu löschen. Abschließend sei der gesamte Bereich mit der Wärmebildkamera kontrolliert und ausgiebig bewässert worden. Die Feuerwehr in Hürth führte kürzlich erst eine großangelegte Übung zum Thema Waldbrand durch. Dabei wurde deutlich, wie schwierig ein Löscheinsatz im dichten Wald sein kann.
Feuerwehr gibt Tipps
Durch die Trockenheit und das anhaltende sommerliche Wetter besteht derzeit ein erhöhtes Vegetations- und Waldbrandrisiko. Eindringlich appelliert die Feuerwehr an alle Menschen, die sich im Wald aufhalten, sich an die Regeln zu halten: kein offenes Feuer. Keine brennenden oder glimmenden Sachen wegwerfen, dies gilt insbesondere für Zigaretten, die häufig achtlos weggeworfen werden. Nur innerhalb gekennzeichneter Parkflächen parken und nicht auf Wiesen und Feldern.
Die heißen Katalysatoren der Fahrzeuge können das trockene Gras in Sekunden entzünden. Auch sollten weder Glas noch Glasscherben im Wald liegen gelassen werden, der Brennglas-Effekt kann ebenfalls Brände verursachen. Darüber hinaus gilt: Zufahrtswege zu Wäldern, Feldern und Grasflächen müssen für die Feuerwehr freigehalten werden. Wer ein Feuer entdeckt, soll unverzüglich die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmieren.