Rhein-Erft-Kreis – In Sachen Solarenergie gibt es im Rhein-Erft-Kreis noch großes Potenzial. „Derzeit werden nur vier Prozent der Möglichkeiten genutzt“, berichtete Frederik Hilling, der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens Geoplex.
Es hat das Solarflächen-Kataster im Rhein-Erft-Kreis weiterentwickelt und mit moderner Technik auf den neuesten Stand gebracht. Darüber informierte Hilling am Montag in einer Online-Pressekonferenz, zu der das Energie- und Kompetenzzentrum (EkoZet) des Rhein-Erft-Kreises eingeladen hatte.
Rhein-Erft: Hier erfahren Bürger, ob sie Solarenergie nutzen können
Wie Hilling berichtete, haben Hauseigentümer nun die Gelegenheit, sich im Internet darüber zu informieren, ob sich ihre Dachflächen für Solaranlagen eignen. Berücksichtigt werden dabei unter anderem die Ausrichtung und die Neigung der Dächer. Hausbesitzer erfahren, wie stark die Sonneneinstrahlung ist, wie viele Solarpanels auf dem Dach angebracht werden könnten und welche Ersparnisse sich daraus ergeben würden.
Diese resultieren zum einen aus der Einspeisevergütung für den Strom, den die Solaranlagen erzeugen. Noch deutlicher bemerkbar macht sich laut Hilling die Kostenersparnis durch den Eigenverbrauch, weil die Haushalte dann weniger Strom extern beziehen müssen.
In dem Online-Kataster werden darüber hinaus allerhand Detailinformationen angezeigt, etwa problematische Bereiche auf den Dächern, die beispielsweise durch Bäume beschattet werden. Für die Darstellungen hat Geoplex Laser-Scan-Darstellungen des gesamten Rhein-Erft-Kreis genutzt, die aufzeigen, welche Flächen sich für Solaranlagen eignen. Zusammengeführt wurden sie mit Karten der Gebäudegrundrisse.
Rhein-Erft: Nutzer bekommen individuelle Bewertung in Sachen Photovoltaik
Der Nutzer kann auf den Karten für die zehn Städte des Kreises sein eigenes Gebäude heraussuchen, die Daten ergänzen und sich die Bewertung in Sachen Photovoltaik ansehen. Datenschutz-Probleme sieht Hilling bei dem Internet-Angebot nicht: „Wir geben ja keine personenbezogen Daten weiter, und wer möchte, kann sein Haus aus der Karte herausnehmen lassen.“ Angezeigt werden auch Firmen aus der näheren Umgebung, die bei der Ausrüstung von Dächern mit Solaranlagen helfen können.
„Das ist eine gute Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaftsförderung“, sagte Ekozet-Geschäftsführer Uwe Zaar. Auf der Internetseite gibt es eine Videoanleitung für die Nutzung des Katasters. Wie Prokurist Rüdiger Warnecke ergänzte, will das EkoZet für Gruppen von Bürgern und Handwerkern auch Schulungen für den Umgang mit dem Kataster anbieten.
Rhein-Erft: Auch Informationen für Dachbegrünung abrufbar
Wie Landrat Frank Rock sagte, hat sich der Rhein-Erft-Kreis schon früh mit Photovoltaik beschäftigt. Ein entsprechendes Kataster gebe es bereits seit 2012, nun sei es erweitert worden. „Das Kataster ist ein gutes Instrument, um Hemmnisse für eine Photovoltaik-Anlage aus dem Weg zu räumen“, sagt Rock. Im Haushaltsplan für die Jahre 2022/23 wolle der Kreis viel Geld für den Ausbau der Photovoltaik bereitstellen. Zu tun gebe es einiges. Als Beispiel nannte Rock die Erweiterung des Ladenetzes für Elektro-Autos.
Das könnte Sie auch interessieren:
Ins Netz gestellt wurde am Montag übrigens auch ein Dachbegrünungskataster für den Rhein-Erft-Kreis. Die wirtschaftlichen Anreize seien hier nicht ganz so groß wie bei den Solaranlagen, räumte Frederik Hilling ein. Es gebe aber Einsparmöglichkeiten bei der Regenwassergebühr. „Außerdem steigt der Wert der Immobilie“, sagte Hilling. Und natürlich sei eine Dachbegrünung immer gut für den Klimaschutz. „Flachdächer sind dafür natürlich besonders gut geeignet“, sagte Hilling.
Zum Solardach-Kataster für den Rhein-Erft-Kreis gelangen Sie über www.solardachkataster-rek.de.
Auf www.gruendachkataster-rek.de gibt es alle Informationen zum Gründach-Kataster.