Am zweiten Adventswochenende war viel los in den Innenstädten im Rhein-Erft-Kreis, besonders beliebt sind Gutscheine als Geschenke.
WeihnachtsgeschäftKunden sind zufrieden, Händler eher weniger in Rhein-Erft
Der Aufschrei ist echt: „Oh, ist das schön“, rief Martina Kewes aus, als sie in der Buchhandlung Brockmann am Samstagnachmittag das hübsch verpackte Weihnachtsgeschenk für ihr Enkelkind abholte. Und sie war nicht die Einzige, die sich nach dem Einkauf zufrieden auf den Heimweg machte. Es war viel los am zweiten Adventswochenende in den Innenstädten im Rhein-Erft-Kreis.
„Dabei hat das Weihnachtsgeschäft im November zunächst ganz leicht begonnen“, erzählte Konstantine Lazaridou-Spitz, Inhaberin der Buchhandlung Brockmann. Doch von Woche zu Woche und von Tag zu Tag habe es sich bisher gesteigert. „In Brühl wird sehr viel gelesen“, sagte sie. Und die meisten Kunden wüssten genau, was sie kaufen wollen. „Aber wir beraten natürlich auch“, so Lazaridou-Spitz.
Tatsächlich zieht es viele Kunden der guten Beratung wegen zum Einkauf in die Brühler Fachgeschäfte, wie etwa zum Küchenwicht und Betten Meyer. Doch nicht in allen Branchen boomte es. Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen Aachen-Düren-Köln: „Insgesamt sind die Händler mit dem Weihnachtsgeschäft bisher nicht zufrieden.“ Das Vorjahresniveau sei noch lange nicht erreicht.
Handelsverband: Geschäfte im Kreis laufen besser als in Köln oder Aachen
Dabei liefen die Geschäfte im Rhein-Erft-Kreis besser als in den großen Städten wie Köln und Aachen. „Die großen Weihnachtsmärkte ziehen zwar viele Menschen an, doch Auswirkungen auf den Einzelhandel hat das nicht unbedingt“, erklärte Hamel. Besonders betroffen sei die Textilbranche, besser liefen hingegen Geschenke im nicht ganz so teuren Bereichen wie Kosmetik und Parfüme sowie Spielwaren.
Mit „Art to go“ liegt der Brühler Künstler André Duront, Mitinhaber der Galerie „Drei mal Drei – das Unikat“, demnach voll im Trend. Mit den kleinen Kunstwerken, die man mit Magneten an die Kühlschranktür heften kann, möchte Duront den Menschen eine Tür zur Kunst öffnen.
Wesentlich tiefer griffen hingegen die Kunden von Ulrike Ullmann in die Tasche. Allerdings beschrieb die Diplomschmuck-Designerin das reine Weihnachtsgeschäft eher als verhalten. Viele Kunden kämen aber, um zum Beispiel aus geerbten Schmuck neue Stücke kreieren zu lassen. „Gerade um diese Jahreszeit zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel sind auch Verlobungsringe sehr gefragt“, erzählte Ullmann.
Gefragt bei Hunkemöller: Rote Wäsche und karierte Schlafhosen
Auf die Preise schauten die Kunden von Chamella Keriakes oft erst an der Kasse beim Bezahlen, berichtete sie. Sie arbeitet im Fachgeschäft Hunkemöller im Hürth-Park. Meistens sei schon der erste Blick auf die Wäsche entscheidend. „Aktuell sind rote Unterwäsche für die Damen und karierte lange Schlafhosen für die Herren sehr gefragt“, sagte die Fachverkäuferin. Nicht selten seien es die Männer, die für ihre Partnerinnen etwas Schickes aussuchten, und Frauen, die für ihren Partner die Unter- und Nachtwäsche kauften.
Ohne jeden Weihnachtseinkaufstress waren Sascha und Sabine Oster mit ihren vier Kindern im Hürth-Park Shoppen. „Mit den Geschenkeeinkäufen fürs Weihnachtsfest fangen wir immer schon im Sommer an“, verriet Sabine Oster. Viele Sachen gebe es dann nämlich noch erheblich günstiger. Hella Dubrowsky, Junior Center Managerin im Hürth-Park, hat zudem bemerkt, dass in diesem Jahr neben Elektronik und Schmuck auch die Centergutscheine wieder ein sehr begehrtes Weihnachtsgeschenk sind. Damit sei es möglich, eine Vielfalt an Shopping-Möglichkeiten zu verschenken.