Die Rheinische Zusteller-Gesellschaft ehrte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Jahren für die Leserinnen und Leser im Dienst sind.
Ohne sie kommt die Zeitung nichtZusteller-Gesellschaft ehrt Mitarbeitende in Rhein-Erft für ihren Einsatz
„Sie kommen immer, egal ob Regen oder Sonnenschein!“ So wurde mal eine Zeitungszustellerin freudig begrüßt. „Nein“, sagte die, „bei Sonnenschein kommen wir nie!“ Womit sie recht hatte. Denn: Die Arbeit der Zusteller beginnt nachts um 1 Uhr, und da ist es immer dunkel.
Die Rheinische Zusteller-Gesellschaft (RZZ), die für die Belieferung der Abonnenten zuständig ist, feierte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die keine Zeitung im Briefkasten landen würde. Im Restaurant „Zievericher Mühle“ wurden vor allem die Jubilare geehrt. Im Mittelpunkt stand Maria Bode, die seit 50 Jahren Schnee, Regen, Glatteis, bissigen Hunden und anderen Widrigkeiten trotzt, um die Zeitungen zuverlässig an die Leserinnen und Leser zu bringen.
RZZ-Geschäftsführer Andreas Künzel erinnerte an einige Ereignisse des Jahres 1973: Erstmals ging die „Sesamstraße“ im Deutschen Fernsehen auf Sendung, der Vietnamkrieg sollte eigentlich enden, Helmut Kohl wurde CDU-Vorsitzender. Und es gab einen Druckerstreik, der sich auch auf die Zusteller ausgewirkt haben könnte: Ohne Zeitung keine Zustellung.
Rhein-Erft-Kreis: Viele Städten verzichten nachts auf Beleuchtung
Cornelia Radke, Thomas Reuter und Resi Heyer sind seit 30 Jahren dabei. In ihr Startjahr fielen die Entlassung Erich Honeckers aus dem Gefängnis, Überschwemmungen in Bonn und Köln und das Attentat auf die Tennisspielerin Monica Seles. Franz-Ludwig Kraska und Anna-Maria Schulz wiederum starteten 1998 als Zusteller, als Bill Clinton seine Affäre mit Monica Lewinski leugnete, die ersten Bauteile der ISS ins All transportiert wurden und Frankreich erstmals Fußballweltmeister wurde.
Auch zu den Jubilaren, die seit zehn oder 20 Jahren im Einsatz sind, hatte Künzel die entsprechenden historischen Ereignisse parat. Interessante Geschichten konnten auch die Zustellerinnen und Zusteller erzählen. Franz-Ludwig Kraska zum Beispiel sah bei seiner Runde in Thorr Männer, die in ein Auto einstiegen, und bemerkte eine Pistole bei ihnen. Er notierte sich das Kennzeichen und rief die Polizei an. Das gestohlene Auto und die Männer wurde dann in Bedburg-Kaster gefunden.
Viele Zusteller berichteten, dass wegen der Energiesparmaßnahmen immer mehr Städte die nächtliche Beleuchtung abschalteten, auch Privatleute deaktivierten ihre Bewegungsmelder, so dass sie sich mitunter in völliger Dunkelheit an die Briefkästen herantasten müssten. Auch der Rückgang der Abonnentenzahl macht sich bemerkbar. Die Touren werden deutlich länger bei gleicher Anzahl von Zeitungen; früher betreute die Zusteller in der Regel einen Bezirk, heute sind es manchmal bis zu acht Bezirke. Um die Belange der Beschäftigten kümmert sich bei der RZZ Vertrauensmann Guido Allendörfer,